Die Reiselust der Deutschen bleibt trotz der Inflation und hohen Energiepreisen ungebrochen. Die Mehrheit plant auch dieses Jahr einen Urlaub. Dies bedeutet auch eine Hochsaison für Cyberkriminelle, um über ungesicherte Verbindungen und öffentliche WLAN-Hotspots an sensible Daten wie Mails, Zahlungsdaten, Passwörter und Bankinformationen zu gelangen. Cyberkriminelle nehmen öffentliche WLAN-Hotspots ins Visier. Ein Experte gibt Tipps, wie Urlaubsreisende sich beim Surfen im Internet besser schützen können
Laut einer repräsentativen Studie des Cybersicherheitsunternehmens NordVPN nutzen zwei Drittel der Menschen in Deutschland öffentliche WLAN-Hotspots im Alltag und auf Reisen. Dabei glauben 20 % der Menschen, dass öffentliches WLAN in Flughäfen, Bahnhöfen, Restaurants oder Hotels wirklich sicher ist und keine weiteren Sicherheitsmaßnahmen erfordern. Das ist eine gefährliche Annahme. Die Gefahr durch Cyberkriminelle ist bei der Nutzung offener WLAN-Netze besonders hoch. So wurde bereits jeder vierte Reisende auf dem Weg in den Urlaub oder im Urlaub selbst Opfer von Hackern, wie eine Umfrage von NordVPN ergab. Dabei können sensible Daten wie Mails, Kreditkartendaten, Passwörter und Bankinformationen gestohlen werden.
Mehrheit nutzt öffentliches WLAN – nur 6 % der Befragten verschlüsseln ihre Daten
“Menschen nutzen öffentliche WLAN-Netze, um die Wartezeit auf einen Flug zu überbrücken, mobile Daten zu sparen oder aus Angst vor teurem Datenroaming. Das ist typisch”, sagt Daniel Markuson, Cybersicherheitsexperte bei NordVPN. “Hacker nutzen dabei die Schwächen ungesicherter WiFi-Hotspots aus, um an sensible Daten zu gelangen. Dies kann bei der Rückkehr oder während des Urlaubs für Reisende zu bösen Überraschungen führen.”
Laut der Studie gaben fast 12 % der Befragten in Deutschland an, dass sie täglich (11,5 %) oder mehrmals die Woche (11,6 %) offene WLAN-Hotspots nutzen, um im Internet zu surfen. Daneben sagten die Befragten, dass sie öffentliches WLAN mindestens einmal in der Woche (12,3 %) oder einmal im Monat (7,4 %) nutzen. Dabei werden beispielsweise Mails (39 %) oder Social Media Accounts (30,6 %) überprüft, aber auch Online Banking gemacht (18,4 %), mit Kreditkarten eingekauft (10,2 %) oder sogar auf die heimische Kamera im Wohnzimmer zugegriffen (8,2 %). Nur ein Drittel (32,6%) der Menschen gab an, dass sie öffentliche Hotspots nicht nutzen würden und nur 6 %, dass sie dabei ein VPN in öffentlichen Netzen verwenden. Mit einem VPN können Hacker zwar sehen, dass Nutzer über ein öffentliches WLAN-Netz verbunden sind, jedoch nicht die Details des übertragenen Datenverkehrs, da dieser verschlüsselt wird.
Wie können Hacker unsichere WLAN-Netzwerke ausnutzen?
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Evil-Twin-Angriff. Es ist einfach, seinen Netzwerknamen oder die SSID zu ändern. Cyberkriminelle erstellen gefälschte WLAN-Netzwerke und hoffen darauf, dass sich jemand mit dem Netzwerk verbindet. Du könntest dich zum Beispiel unwissentlich mit einem solchen gefälschten öffentlichen WLAN verbinden, das von Hackern betrieben wird. Die Namen sind häufig trügerisch getarnt, zum Beispiel „Cafe_WLAN_GRATIS”.
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Einschleusen von Malware. Über ungesicherte Verbindungen kann Schadsoftware in deinen Computer eingeschleust werden. Schadsoftware kann deine Bandbreite minimieren, dein System beschädigen und Hackern eine Hintertür zu all deinen persönlichen Dateien bieten.
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Man-in-the-Middle-Angriff. Cyberkriminelle, die einen Man-in-the-Middle-Angriff durchführen, platzieren ihre Geräte zwischen deinem Gerät und deiner Verbindung zu einem WLAN-Hotspot. So können Cyberkriminelle die Aktivitäten deines Geräts unbemerkt überwachen und den Datenverkehr kontrollieren. Auf diese Weise können sie dich auf eine gefälschte Website umleiten, wo du deine persönlichen Daten und Bankkontodaten angeben sollst.
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WLAN-Sniffing: Dabei handelt es sich um eine passive Methode und nicht um einen aktiven Angriff wie beim Man-in-the-Middle-Angriff. Mit einfacher und legaler Software können Hacker jedes Datenpaket, das durch ein WLAN-Netzwerk läuft, überwachen und aufzeichnen.
Ein Experte für Cybersicherheit gibt Tipps zum sicheren Reisen – besonders im Internet
Markuson erklärt, was Nutzer tun können, um sich während der Reise besser zu schützen:
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Stelle sicher, dass du auch mit dem richtigen WLAN verbunden bist. Wirf einen Blick auf den SSID, denn es ist ein bekannter Trick von Hackern, dass diese ein Netzwerk mit einem ähnlich klingenden Namen wie der des öffentlichen Hotspots nutzen und darauf hoffen, dass sich jemand versehentlich mit dem falschen Netzwerk verbindet.
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Deaktiviere automatische Verbindungen. Dadurch wird verhindert, dass du dich mit dem Netzwerk verbindest, das du nicht beabsichtigt hast.
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Gib deine Anmeldedaten nicht weiter. Reisende buchen gerne unterwegs, was praktisch ist, vor allem, wenn man vor dem Flug noch viel Zeit hat. Das macht Ihre Daten jedoch angreifbarer. Wir raten daher davon ab, Hotels oder Flugtickets zu buchen, während man mit einem öffentlichen Netzwerk verbunden ist. Ein Angreifer könnte die Anmeldedaten der Online-Bank oder Kreditkarteninformationen abfangen.
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Verwende ein VPN. Der beste und effektivste Weg, um die Sicherheit von Reisenden über eine offene Wi-Fi-Verbindung zu gewährleisten, ist die Nutzung eines VPN-Dienstes. Er verschlüsselt die Daten und verhindert, dass Dritte die Daten des Nutzers abfangen können.
Mehr Informationen zum besseren Schutz im Internet während des Reisens und der Nutzung von öffentlichen Netzwerken finden Sie hier: https://nordvpn.com/de/blog/vpn-wlan/