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Mit der MS Asara zu Besuch bei der Loreley und Germania

Ein bisschen grösser habe ich mir die Loreley schon vorgestellt

Zu einer Schnupper- und Taufreise ihres neuen Flaggschiffes, der MS Asara, hatte mich Phoenix Reisen eingeladen. Gerne bin ich dieser Einladung gefolgt, um neben den Schweizer Flusskreuzfahrtshiffen die ich bisher kennen gelernt habe, nun auch mal zu sehen, wie sich ein deutsches Schiff präsentiert. Um es gleich vorwegzunehmen: Die MS Asara hat mich vollends überzeugt. Das Schiff ist großzügig, sehr hell mit schönen Kabinen. Das Essen hat mich sehr positiv überrascht – das gebe ich zu. Das Essen an Bord der MS Asara ist nicht nur gut, es ist sehr gut wie auch viele Mitreisende übereinstimmend erklärten. Die Kurz-Reise führt übrigens von Köln über Bonn und Rüdesheim an der Loreley vorbei nach Koblenz und zurück nach Köln.

Von Hans Stieger, Stiegers Kreuzfahrt Tipps

Eine Taufreise ist immer etwas spezielles. Die Crew muss sich erst einleben, die Abläufe sind noch nicht so wie sie sein sollten und es ist noch bei weiten nicht alles perfekt. Das war bei der Flusskreuzfahrt mit der MS Asara nicht anders. Aber beginnen wir von vorne.
Am Freitag, 31. März fuhr ich mit der Deutschen Bahn von Basel nach Köln (und hier geht schon mal ein Lob an die Deutsche Bahn, der Service in der 1. Klasse ist wirklich hervorragend und die Preise der servierten Speisen und Getränke sind im Gegensatz zu “unserer” SBB sehr moderat). In Köln angekommen bestieg ich ein Taxi, da ich ja als Schweizer vom Land wenig Ahnung von Grosstädten habe und auch nicht mit meinem Koffer das Schiff suchen wollte, obwohl ich beim vorbeifahren mit der Bahn den Rhein schon gesehen hatte. Nun musste ich mir aber zuerst eine Schelte anhören, da der Taxifahrer meinte, ich hätte auch zu Fuß zum Schiff gehen können. Wieso die Fahrt dann trotzdem 9 Euro gekostet hat, ist wohl ein anderes Thema. Am Schiff angekommen konnte ich den Koffer schon mal abgeben, aber das Schiff noch nicht betreten, da das Einchecken erst für 14 Uhr geplant war. Nach ein paar Fotos vom Schiff war es dann aber auch schon soweit. Ich konnte mein Zuhause für die nächsten zwei Nächte besichtigen. Der erste Eindruck war schon mal überzeugend. Ein helles, geräumiges Schiff, was sich auch in meiner Kabine auf dem Oriondeck gleich fortsetzte. Mehr zum Schiff und den Kabinen im separaten Beitrag über die MS Asara.

MS Asara Taufpatin Sarah Krumpen (rechts) im Interview

Abendessen überzeugte zu 100 % – Kabarretist weniger

Es blieb nur wenig Zeit, um den allerdings nur kleinen Koffer auszupacken, denn um 15.00 Uhr war bereits die Taufzeremonie angesagt. Als Taufpatin amtete Sarah Krumpen, Gattin des Mit-Geschäftsführers von Phoenix Reisen, Benjamin Krumpen. Nach dem Segen durch den Pfarrer und einem zweiten Versuch die Champagner Flasche doch noch zum zerschellen zu bringen (jetzt klappte auch alles tadellos, da Sarah Krumpen die Flasche mit deutlich mehr Schwung schwenkte), folgte auch schon der Start der MS Asara in Richtung Bonn. Vor dem Abendessen gab es eine kurzen Begrüssung durch Kreuzfahrtleiter Anton Dimov und einen Begrüssungscocktail mit Kapitän Hendrik Schouwstra und Hotelmanager Constantin Antonie. Nicht weniger als fünf Gänge standen auf der Karte des Willkommens Dinners. Fünf Gänge, die sich durchaus sehen lassen konnten und die ausnahmslos nicht nur gut, sondern wirklich sehr gut mundeten. Schade nur, dass es mit 2 3/4 Stunden dann doch ein bisschen gar lange dauerte und auch dazu führte, dass der “Star” des Abends Jürgen Becker sein Programm um eine halbe Stunde verschieben musste. Auch ein kurzer Spaziergang durch Bonn war nicht möglich, da das Schiff inzwischen schon wieder abgelegt hatte.
“Volksbegehren – Die Kulturgeschichte der Fortpflanzung” lautete der Titel des Programms von Kabarettist Jürgen Becker. Jürgen Becker schreibt auf seiner Homepage, dass er sich eigentlich nicht für Kabarett interessiere, nur die Zuschauer seien im sympathisch und es sei ein unbeschreibliches Glücksgefühl, die Menschen gemeinsam Lachen zu hören. Weiter meint er: “Zugegeben die Pointen brauchen einen geistigen Pudding oder Hefeteig, einen Dr. Oekter als Backzutat.” Nun mir hat der geistige Pudding gefehlt, ich fand ihn nicht wirklich zum Lachen und habe nach einer halben Stunde den Ort des Geschehens verlassen. Aber auch das gebe ich zu, ich war der einzige dem Jürgen Becker nicht gefiel, die anderen in der Lounge anwesenden Passagiere lachten von Herzen.

Abwechslungsreiches, riesiges Frühstücksbuffet

Die Germania thront hoch über Rüdesheim

So habe ich mich denn ins bequeme Bett mit ebenfalls superbequemen Kopfkissen gelegt und versucht die vergangen Stunden noch einmal kurz Revue passieren zu lassen und dann hoffentlich in einen tiefen Schlaf zu fallen. Doch ich hatte die Rechnung ohne die Klimaanlage gemacht. Diese schepperte und lärmte die ganze Nacht und zusammen mit dem Geräusch vom Motor der MS Asara (meine Kabine war am Heck, also nahe bei Motor) hatte das Sandmännchen einfach kein Mitleid mit mir. Stunde um Stunde verging bis es Zeit war wieder aufzustehen, wobei ich vielleicht eine Stunde unruhigen Schlaf genossen habe. Trost gab es dann dafür beim – sagenhaft tollen und abwechslungsreichen – Frühstücksbüffet. Gleich mehrere Mitreisende klagten auch über eine äußerst lärmige Klimaanlage und damit über fehlenden Schlaf.
Am frühen Samstagmorgen trafen wir in Rüdesheim ein. Hoch über Rüdesheim (erreichbar mit einer Seilbahn) thront die Germania, die seit 2002 zum Unesco-Welterbe zählt. Das Monument erinnert an den Sieg im Deutsch-Französischen Krieg von 1870/71 und an die im Anschluss daran erfolgte Gründung des deutschen Kaiserreiches. Kaiser Wilhelm I. vollzog am 16. September 1877 höchstpersönlich die Grundsteinlegung für das 38.18 Meter hohe Niederwald-Denkmal, das sechs Jahre später eingeweiht wurde und heute jährlich zwei Millionen Touristen anlockt. Diese zwei Millionen Touristen besuchen das 10’500 Seelen-Dorf Rüdesheim aber natürlich nicht nur wegen dem Denkmal auf dem die Germania thront und weithin sichtbar ist, sondern vielmehr des Weines wegen. Vor 2’000 Jahren begannen die Römer in Rüdesheim mit dem Anbau von Weinreben. Heute erstrecken sich diese auf einer Fläche von 860 Hektaren, wobei zu 80 % Riesling-Sylvaner angebaut wird. Besonders beliebt ist die Drosselgasse, wo sich Gastwirtschaft an Kneipe reiht. Rüdesheim hat ist aber noch durch zwei weitere Persönlichkeiten berühmt. Zum einen durch Hildegard von Bingen (Bingen liegt auf der anderen Seite des Rheins) deren Kloster seit 1900 hoch über Rüdesheim steht und noch heute 60 Benediktinerinnen beherbergt. Zum anderen hat Hugo Asbach im Jahr 1892 eine Company für deutschen Cognac gegründet und damit den Grundstein für den heute weltberühmten Asbach Uralt gelegt.

Loreley enttäuscht ein wenig

Um 15.00 Uhr startet die MS Asara ihre Fahrt auf dem Rhein Richtung Koblenz vorbei an über 45 faszinierenden Schlössern und Burgen. Höhepunkt der Fahrt ist an km 555. Dort erwartet uns zuerst der Loreley Felsen und anschliessend auch die berühmte Loreley. Das Loreleylied von Heinrich Schiller mit der melancholischen Melodie von Friedrich Silcher  “Ich weiss nicht, was soll es bedeuten, dass ich so traurig bin; ein Märchen aus uralten Zeiten, das kommt mir nicht aus dem Sinn” kennt wohl jedes Kind. Viele Sagen und Mythen ranken sich um das Tal der Loreley, wo sich die imposante Felsformation erhebt. Clemens Brentano ersann 1801 die Geschichte der Jungfrau und Zauberin Loreley Lay, der alle Männer verfallen waren. Schliesslich stürzte sie sich vom Lurleifels (dem heutigen Loreley Felsen) in den Tod. Das kleine Denkmal am Fuss des Felsens ist dann aber doch eher eine Enttäuschung – zumindest für mich. Aber wahrscheinlich war die Erwartung viel zu gross. Auch der Männeken Pis in Brüssel ist mit seinen 61 Zentimetern nicht riesig, wie auch die Kleine Meerjungfrau in Kopenhagen kleiner als erwartet aussieht.

Ein Erlebnis für Wein- und Sekt Liebhaber. Besuch des Deinhard Kellers in Koblenz

Wo ist der Deinhard?

Am frühen Abend erreichen wir Koblenz, eine der ältesten Städte Deutschland und einzige Stadt an Rhein und Mosel. Über der Stadt thront die 1799 zerstörte und zwischen 1816 und 1832 wieder aufgebaute Festung Ehrenbreitstein, die aber nicht Ziel meines Ausfluges ist. Vielmehr versuche ich die Frage zu beantworten: “Wo ist der Deinhard”. Inmitten der Koblenzer Altstadt eröffnete Johann Friedrich Deinhard am 1. Mai 1794 sein Weinhandelsgeschäft. Rasch schaffte sich Deinhard einen guten Namen mit seinen erstklassigen Weinen, doch das war ihm nicht genug. 1843 begann Deinhard als einer der ersten mit der Herstellung von Sekt. Dank eines optimierten und im Verlauf der Jahre immer wieder verfeinerten Verfahrens, kann er den Sekt in immer gleichbleibend hoher Qualität herstellen. Besonders die weiblichen Geniesserinnen (auch in unserer Gruppe war dies nicht anders) schätzen die verführerisch prickelnden Schaumweine. “Wo ist der Deinhard” ist der unvergessliche und wohl auch unvergängliche Werbe-Slogan für weiblichen, modernen Sektgenuss. Im 1969 eingerichteten Deinhard-Museum in Koblenz lässt sich unter fachkundiger Führung die Seele der Wein- und Sektkultur erkunden.

Nach einer weiteren Nacht an Bord der MS Asara heisst es schon wieder Koffer packen. Abschliessend bleibt ein absolut positiver Eindruck des neuen Flaggschiffes von Phoenix Reisen. Man darf sich schon heute auf 2018 freuen, denn dann bekommt die MS Asara mit der MS Alena eine weitere Schwester, die auch dieselben Annehmlichkeiten bieten wird. Für mich ist eines klar: Die MS Asara braucht einen Vergleich mit den hochwertigen Flusskreuzfahrt-Schiffen der drei Schweizer Anbieter (RIVAGE Flussreisen, Mittelthrugau und Thurgau Travel) keinesfalls zu scheuen.

Disclaimer: Ich bedanke mich für die freundliche Einladung zu dieser Flusskreuzfahrt bei Phoenix Reisen. Meine Berichterstattung hat dies nicht beeinflusst. Hans Stieger, Stiegers Kreuzfahrt Tipps

Die MS Asara, das neue Flusskreuzfahrtschiff von Phoenix verkehrt auf Rhein und Donau (Bild Stieger)

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  2. […] ihres neuen Flaggschiffes, der MS Asara, hatte mich Phoenix Reisen eingeladen. Mein Fazit: Die MS Asara braucht einen Vergleich mit den hochwertigen Flusskreuzfahrt-Schiffen der Schweizer Anbieter […]

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