Mein Schiff 2 auf den Spuren von Napoleon, Römern und der Mafia

Trevi Brunnen in Rom (Bild Stieger)

Eine Kreuzfahrt im westlichen Mittelmeer auf der Mein Schiff 2 ist nicht nur eine Schiffsreise auf einem schwimmenden 5-Sterne-Hotel, sondern auch eine Begegnung mit vergangen Zeiten. Die Kreuzfahrt Mittelmeer mit Salerno bringt die Passagiere zu historischen römischen Stätten, zu von Feuerwalzen und Asche Regen zerstörten Städten und Dörfern und zum Geburtsort von Kaiser Napoleon Bonaparte. Aber auch ein Besuch an Drehorten des Mafia-Filmklassikers «Der Pate» oder der «Ewigen Stadt» Rom kann auf dem Programm stehen.

Von Hans Stieger, Stiegers Kreuzfahrt Tipps

Der Schweizer Kapitän Tom Roth und seine über 1’000-köpfige Crew heissten die etwas über 3’000 Passagiere (darunter etwas über 400 Kinder) zur Mittelmeer Kreuzfahrt mit Salerno vom 9. bis 18. Juni 2019 willkommen. Der Anreisetag in Palma de Mallorca beginnt auf der Mein Schiff 2 mit verschiedenen Informationsveranstaltungen und vor allem der obligatorischen Seenotrettungsübung. Peinlichst genau wird kontrolliert, ob auch wirklich alle neu angereisten Passagiere an dieser Veranstaltung teilnehmen. Etwas komisch mutet für mich an, dass die Übung ohne Rettungswesten absolviert wird. Ob dann bei einem eventuellen Notfall – was natürlich niemand hofft – alle Passagiere auch wüssten, wie sie die Westen anziehen müssten, wage ich doch zu bezweifeln. Übung macht bekanntlich den Meister.

58 Veranstaltungen sorgen am Seetag für abwechslungsreiches Programm

Der 2. Tag gilt der Entspannung, ein Seetag ist angesagt. Das heisst, es bleibt viel Zeit das Schiff mit seinen rund 20’500 m2 offenen Decks zu erkunden, in den Einkaufspassagen zu stöbern oder einen der vielen Workshops oder Informationsveranstaltungen zu besuchen. Apropos Tages-Programm: Das Angebot ist äusserst vielfältig und abwechslungsreich, manchmal fast ein bisschen gar viel, so dass man gar nicht dazu kommt, das Wohlfühlschiff entspannt zu geniessen. Am heutigen Seetag beispielsweise sind nicht weniger als 58 verschiedene Veranstaltungen aufgeführt. Diese reichen von Informationen über das Internet an Bord, die Landausflüge, den Vortrag «Ganz schön schlank im Handumdrehen» bis zur Tuchbinde-Präsentation oder «Leinen los», der Willkommens Show im Theater. Fast täglich informiert Lektorin Anke Kelle zudem spannend, informativ und auch mit viel Witz über die verschiedenen Destinationen der Reise.

Am 3. Tag begegnet uns der kleine, aber grosse Korse Napoleon fast auf Schritt und Tritt. Ein Besuch von Ajaccio auf Korsika, der Geburtsstadt des berühmten französischen Kaisers steht auf dem Programm. Über 100 Jahre nach dem Tod des französischen Kaisers (1769-1821) wurde 1938 der Place d’Austerlitz eröffnet. Mittelpunkt ist eine riesige kolossale Feldherrenstatue von der Napoleon auf seine Geburtsstadt blickt.  Auf Granit sind alle seine siegreichen Schlachten eingemeisselt, unterschlagen wurde allerdings die Niederlage von Waterloo.

Vom einstigen Glanz im Kolosseum ist wenig übriggeblieben

Civitavecchia am 4. Tag ist Ausgangspunkt für Ausflüge nach Rom. Und obwohl ich Rom schon mehrfach besucht und gesehen habe, so buche ich auch jetzt wieder einen Ausflug. Denn gesehen hat man die Ewige Stadt natürlich nie so richtig. Diesmal plane ich einen Besuch des Kolosseums, das ich nur immer von aussen, aber nie von innen gesehen habe. Die Enttäuschung folgte dann aber auf dem Fuss. Das Kolosseum ist das zwar grösste der im antiken Rom erbauten Amphitheater und das grösste je gebaute Amphitheater der Welt Aber vom Glanz vergangener Tage mit wohl bis zu 50’000 Zuschauern ist innen herzlich wenig übrig geblieben. Das Amphitheater in Arles war für mich deutlich eindrücklicher. Der Eintritt ins Kolosseum hat sich definitiv nicht gelohnt. Da war der Besuch im Forum Romanum schon deutlich spannender und interessanter.

Wie Phoenix aus der Asche und auf den Spuren der Paten

Wie Phoenix aus der Asche tauchte vor bald 300 Jahren, das viele Jahre verschollene Herculaneum wieder auf. Genau wie Pompeji wurde auch Herculaneum im Jahre 79 n. Chr. beim katastrophalen Ausbruch des Vesuvs verschüttet. Die 23 m dicke Schicht aus Asche und Bimsstein versiegelte alle Gebäude komplett und konservierte sogar Holzkonstruktionen. Die Ausstattung der freigelegten Häuser, in denen komplette Mosaiken und Möbelstücke erhalten geblieben sind, weist auf den teilweise großen Wohlstand der Einwohner hin. Der Ausflug nach Herculaneum gehörte für mich zu den Highlights der Reise.

Am 6. Tage der Reise sehen wir nach dem Vesuv, einen weiteren, heute noch sehr aktiven Vulkan, den Ätna. Dieser interessiert mich allerdings weniger, denn ich möchte heute auf den Spuren der Mafia wandeln, bzw. Film-Drehorte der erfolgreichen Kino-Streifen «Der Pate» besuchen. In den kleinen Bergdörfern Savoca und Forza d’Agrò finden wir beispielsweise die Kirche, wo Michael Corleone Hochzeit feierte. Francis Ford Coppola gelang es die sizilianische Atmosphäre dieser beiden Bergdörfer einzufangen und so fühlen wir uns direkt ins Jahr 1972 zurückversetzt, wo Der Pate (Original-Titel The Godfather) gedreht wurde. Der Spielfilm mit Marlon Brando und Al Pacino in den Hauptrollen, war für elf Oscars nominiert, von denen er drei gewann. Gegen den Kinofilm gab es massive Widerstände. So schreibt Wikipedia: «Die Mafia – Thema des gesamten Werks – wollte ursprünglich die Verfilmung verhindern. Produzent Albert S. Ruddy wurde bedroht, indem man eine Scheibe seines Autos zerschoss. Viele Mafiosi erzählten später, der die Mafia stark idealisierende Film habe ihr Lebensgefühl genau getroffen, und ein Experte für organisiertes Verbrechen nannte Coppolas Werk den „besten  Werbespot für die Mafia, der je gedreht wurde“.

Valletta, seit 1980 UNESCO-Weltkulturerbe, gilt als eine der schönsten europäischen Hauptstädte. Valletta bietet Kreuzfahrern aber auch eine der schönsten Hafeneinfahrten. Die Kreuzfahrtschiffe können fast nirgends besser betrachtet werden, als von den Barrakka Gardens der Johaniter. «Maltas schönste Gärten» ist der Ausflug, den ich am 7. Tag meiner Kreuzfahrt mit der Mein Schiff 2 gebucht habe. Der Ausflug steht – wie es der Name sagt – ganz im Zeichen von schönen Pflanzen. In Naxxar besichtigen wir den bis heute in Familienbesitz befindlichen Palazzo Parisio. Dessen herrschaftliche Gartenanlage ist ebenso eindrücklich wie auch das unverändert belassene Mobiliar, das schöne Eindrücke von den guten alten Zeiten vermittelt.

Langsam, aber leider sicher, geht die Reise auch schon wieder dem Ende entgegen. Nach einem weiteren Seetag steht ein Besuch der Hippie-Stadt Ibiza auf dem Programm. Diesen Tag geniesse ich allerdings ein letztes Mal noch das Schiff, bevor es dann via Palma de Mallorca auch schon wieder nach Hause geht.

Falls ich Dich neugierig gemacht habe, die gleiche Reise mit der Mein Schiff 2 «Mittelmeer mit Salerno» findet auch 2020 an vier Abreisedaten von Mai bis Oktober statt. Und falls es Dich interessiert: Hier findet Du mein Pro und Contra einer Kreuzfahrt mit der Mein Schiff 2.

 

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