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Kapitän Peter Grunewald: Ich habe den schönsten Beruf der Welt

Peter Grunewald ist Kapitän auf dem Flusskreuzfahrtschiff MS Sans Souci und sagt: "Ich habe den schönsten Beruf der Welt"

Kapitän auf dem eigenen Flusskreuzfahrtschiff. Diesen Traum lebt Kapitän Peter Grunewald auf der MS Sans Souci. Der 51-Jährige sagt: „Ich habe den schönsten Beruf der Welt.“

Peter Grunewald, warum sind Sie auf Flüssen und nicht auf den großen Weltmeeren unterwegs?

Ich habe schon als Gast Kreuzfahrten auf dem Meer gemacht und das hat mir auch gut gefallen. Aber als Kapitän liebe ich es, dass ich auf dem Fluss handwerkeln darf, dass vieles einfach nicht automatisch läuft. Auf der Havel ist die schmalste Schleuse 9,56 Meter in der Einfahrt breit – und wir 9,50 Meter. Das ist Präzisionsarbeit. Es ist toll, dass wir da fahren dürfen, denn landschaftlich ist es so ein schönes Gebiet, das man mit großen Schiffen nicht erleben kann. Ich sage immer: Ich habe den schönsten Beruf der Welt. Ich mache das wirklich gerne, nicht weil ich es machen muss, sondern weil ich es machen will. Damit habe ich mir einen Kindheitstraum erfüllt.

Wie war Ihr Weg zum Kapitän und Schiffseigner?

Der war ein bisschen holprig. Ich habe erst Schlosser gelernt und dann bis 1989 Matrose, beides zu DDR Zeiten. Schließlich war ich ein paar Jahre angestellter Schiffsführer. 1999 habe ich mich selbstständig gemacht und seit 2007 bin ich Kapitän und Eigner der MS Sans Souci. Und damit bin ich der einzige Eigner und Kapitän eines Kabinenschiffs in Deutschland.

Wie kam die Sans Souci zu ihrem Namen?

Das Schiff hieß vorher Europa. Mir wurde dann nahegelegt, den Namen zu ändern. Das war gar nicht so leicht. Dann kam ich auf Sans Souci. Der Name passt einfach zu der Region, in der wir fahren – und die Übersetzung „ohne Sorgen“ ist doch ein gutes Motto.

Wie läuft denn Ihr Tag an Bord ab?

Das Handwerkliche, die eigentliche Schifffahrt, ist nur die eine Aufgabe. Dazu kommt viel Organisation. Einen typischen Tag gibt es eigentlich nicht.

Wo sind Sie an Bord am liebsten?

Im Steuerhaus ist es für jeden Kapitän am schönsten. Und bei der Begrüßung sage ich den Gästen, dass die Steuerhaustür während der Fahrt offen ist und sie gerne zu uns kommen und Fragen stellen können. Das ist das Schöne an einem kleinen Schiff.

Wie entspannen Sie, wenn Sie nicht an Bord sind?

Ich fahre sehr gerne Motorrad. Und wenn ich dann zu Hause bin, gehe ich auf Tour und nehme mir dabei eine Auszeit.

2018 ist Ihr Kalender prall gefüllt – worauf freuen Sie sich am meisten?

In diesem Jahr freue ich mich besonders auf die Strecke Berlin – Stralsund, die fahre ich sehr gerne. Aber auch Prag ist wunderschön, genauso wie Amsterdam. Das Schöne ist, dass wir immer wechselnde Fahrpläne haben.

Was ist an Berlin – Stralsund so besonders?

Die Ruhe. Die Ruhe der Region. Die frische Luft, das ist so schön, das muss man mal erlebt haben. Es ist kaum zu beschreiben.

Wie wichtig ist Ihnen umweltbewusstes Reisen?

Das Schiff wurde im Jahr 2000 gebaut und deshalb haben wir viel gemacht, um es auf den heutigen Stand der Technik zu bringen, zum Beispiel mit neuen Motoren und einer neuen Abwasserreinigungsanlage. Da muss man etwas tun, sodass wir reinen und auch guten Gewissens durch die Naturschutzgebiete Europas fahren können.

Vermissen Sie etwas, wenn Sie an Bord sind?

Eigentlich nicht. Natürlich kann ich im Sommer öfter mal nicht auf einen Geburtstag oder zu einer Garten­party. Das ist schade. Aber wenn man den Beruf wählt, weiß man das und muss sich darauf einstellen. Und man braucht Freunde, die sich ebenfalls darauf einstellen.

Als Kapitän haben Sie sicher zum Abschluss eine Anekdote zu erzählen . . .

Kapitän Peter Grunewald: Da gibt es natürlich viel. Auf einer Reise von Prag nach Magdeburg gingen die Gäste am Ende morgens früh von Bord. Die Crew hat dann erst gefrühstückt, und als dann die Kabinen saubergemacht wurden, lag da noch eine Frau im Bett und hat tief und fest geschlafen. Sie hatte noch gearbeitet und war so müde – ihre Gruppe hat sie einfach vergessen. Wir konnten sie aber noch schnell zum Flughafen fahren.

Seit Februar 2007 ist Peter Grunewald aus Mukrena in Sachsen­ Anhalt Eigner und Kapitän der MS Sans Souci. Bereits seit sechs Jahren gehört das Schiff zur Fluss
flotte von Plantours, seit 2018 sogar exklusiv. Die 82 Meter lange Sans Souci bietet Platz für maximal 82 Gäste in 41 Außenkabinen und erreicht dank ihrer Größe besondere Flussreiseziele in Europa.
Reise-Beispiel: Von Berlin über Magdeburg und Dresden nach Prag
08.04. – 15.04.18 / 22.04. – 29.04.18 (Berlin – Prag)
15.04. – 22.04.18 / 29.04. – 06.05.18 (Prag – Berlin)
Doppelkabine: 1.399 Euro p. Pers. / Einzelkabine: 2.299 Euro Special: 50 Euro Landausfluggutschein pro Person (bei Buchung: Stichwort „Kapitän Grunewald“)

Buchung über www.plantours-partner.de

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