Kaiserin Sisi liebte die Smaragd-Insel Korfu

Schon die ehemalige Kaiserin von Österreich, Sisi, wusste um die Schönheit von Korfu, verbrachte sie doch viele Jahre ihres Lebens auf der Insel. Überbleibsel aus ihrer Zeit ist das prunkvolle Achilleion, bekannt als das Sisi-Schloss. Korfu – auch Smaragd-Insel genannt –  hat aber natürlich noch viel mehr zu bieten, wie beispielsweise die bekannte Mäuseinsel mit dem Kloster Vlacherna und natürlich die wunderschöne Gegend rund um Paleokastritsa. Auf Korfu wurden bekannte Persönlichkeiten wie der britische Prinz Philipp (Gatte von Königin Elizabeth II) und Schlagersängerin Vicky Leandros geboren.

Von Hans Stieger, Stiegers Kreuzfahrt Tipps

Korfu ist die nördlichste der Ionischen Inseln und gehört zweifellos zu Griechenland. Und dennoch ist Korfu nicht einfach Griechenland. Denn die Insel wurde fast 500 Jahre lang von Venezianern, Engländern und Franzosen besetzt und diese Besatzungen haben ihre Spuren und Zeichen bis in die heutige Zeit hinterlassen. Italienisch war sogar einige Zeit Amtssprache auf Korfu. Seit 1864 gehört die Insel zu Griechenland. Keine der anderen griechischen Inseln kann sich mit dem üppigen Grün Korfus messen. Die siebtgrößte griechische Insel ist die Heimat von über 4 Millionen Olivenbäumen, unzähligen Pinien und Zypressen. Die verschiedenen Blau- und Grün-Töne des kristallklaren Ionischen Meeres bilden ein zauberhaftes und faszinierendes Farbenspiel.

Griechische Königsfamilie lebte einst in Korfu Stadt

Korfu Stadt wurde vor mehr als 400 Jahren von den Venezianern erbaut. Dieses Flair aus vergangenen Zeiten entdeckt man auch heute noch in vielen Palästen, Häusern, Ecken und Straßen und so ist denn Korfu Stadt mehr als jede andere griechische Stadt Venedig ähnlich – natürlich ohne die venezianischen Kanäle. In Korfu Stadt ist vor allem der St. Michael und St. Georg Palast aus gelbem Malta-Stein sehenswert. Dieser diente einst dem britischen Hochkommissar als Residenz, Später war der 1819 erstellte Bau Sitz des Ionischen Parlaments, diente der griechischen Königsfamilie als Sommerresidenz und beherbergt heute das Museum für asiatische Kunst. Ebenfalls sehenswert ist die alte Festung, die während der venezianischen Besatzung zur Verteidigung Korfus eine wichtige Rolle spielte. Die Altstadt von Korfu zählt seit 2007 zum Unesco-Weltkulturerbe.

Im Vorort von Korfu Stadt, Anemomilos, befindet sich das Schloss Mon Repos mit seinen herrlichen Gärten. Auch dieses Schloss wurde einst im Auftrag des britischen Hochkommissariates erbaut. Später diente es der griechischen Königsfamilie und ist heute im Besitz des Staates Griechenland. In Schloss Mon Repos wurde Prinz Philipp, Herzog von Edinburgh und Ehemann der britischen Königin Elizabeth II. geboren.

Kaiserin Sisi baute zu Ehren von Achilles das Achilleion

Die meisten Touristen die Korfu besuchen, wird aber zweifellos das Achilleion anziehen. Kaiserin Elisabeth von Österreich, besser bekannt als Sisi, kaufte 1890 das Gut und lies darauf den prunkvollen Achilleion Palast errichten, den sie Achilles widmete. Den Eingang zum Museum zieren Statuen der neun Musen. Im Garten kann man den imposanten, sterbenden Achilles begutachten. Vom Achilleion-Palast geniesst man nach einem Spaziergang durch die schönen Gärten mit vielen exotischen Pflanzen, die Sisi auf ihren Reisen durch die Welt gesammelt hat, einen herrlichen Blick aufs kristallklare Meer – mit ein Grund weshalb die Kaiserin Korfu so sehr liebte. 1907 kaufte der deutsche Kaiser Wilhelm II das Schloss. Heute sind im Achilleion Erinnerungsstücke an Kaiser Wilhelm, aber natürlich vor allem an Sisi zu sehen und zu bewundern.

Poseidon soll Schiff in Fels verwandelt haben

Unsere Reiseleiterin Sigrun, die seit 1974 in Griechenland lebt, „entführte“ uns an die Westküste Korfus, nach Paleokastritsa einem beliebten Ferienort. Das Gebiet besteht aus zwei Halbinseln und fünf Buchten, dessen Panorama vom Bergdorf Lakones geniessen werden kann. Kaiser Wilhelm soll über Paleokastritsa gesagt haben, dass dieser Ort der schönste sei, den er je in Europa gesehen habe. In der Nähe der Bucht Agios Spyridon ragt ein kleiner Felsen aus dem Meer. Dabei soll es sich – der Legende nach – um ein versteinertes Schiff der Phaiaken handeln, das Odysseus in seine Heimat Ithaka gebracht hatte. Aus Wut über die Rückkehr von Odysseus soll Poseidon das Schiff in einen Felsen verwandelt haben. Homers Odyssee erzählt, dass Odysseus als Schiffsbrüchiger die Küste von Scheria (dem heutigen Korfu) erreicht haben soll, wo er am Strand von Paleokastritsa von Prinzessin Nausikaa gefunden wurde.

Kloster Palekoastritsa kämpft mit Nachwuchsproblemen

Hoch auf einem Felsen thront das Kloster Panagia Theotokostis Paleokastritsa, das bereits im Jahr 1228 gegründet wurde. Die heutigen Gebäude stammen aber aus dem 18. Jahrhundert. Im kleinen Museum, das man durch eine schön gepflegte Gartenanlage erreicht, sind alte Ikonen sowie eine korfiotische Bibel aus dem 13. Jahrhundert ausgestellt. Wie alle Klosteranlagen kämpft auch dieses Kloster mit dem fehlenden Nachwuchs. Mit aktuell acht dort leben Mönchen ist das Kloster von Paleokastritsa aber immer noch das Kloster mit den meisten Geistlichen auf ganz Korfu. Bei schönem Wetter kann man auch einen Blick auf die Mäuseinsel werfen mit dem nicht mehr bewohnten Kloster. Mäuse gibt es dort allerdings keine. Die Insel soll laut Reiseleiterin Sigrun dem Schweizer Maler Arnold Böcklin (1827-1901) als Vorlage für seine weltbekannten Bilder „Die Toteninsel“ (1880-1886) gedient haben.

Paleokastritsa ist auch Geburtstag der beliebten deutsch-griechischen Schlagersängerin Vicky Leandros („Après toi“)

Altar mit den zwölf Aposteln im mit acht Mönchen grössten Kloster auf Korfu

Blick auf die Mäuseinsel, wo allerdings keine Mäuse leben

Hunde lassen es sich im Klostergarten gut gehen