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Forschung auf Kreuzfahrtschiff? TUI Cruises unterstützt Umweltforschung auf hoher See

Ryan Eickholt ist an Bord für alle Belange rund um das Thema Umwelt und Nachhaltigkeit zuständig (Bild TUI Cruises)

Forschung auf einem Kreuzfahrtschiff? Was zunächst ungewöhnlich klingt, ist eine zukunftsweisende Kooperation zwischen dem Helmholtz-Zentrum Geesthacht (HZG) und TUI Cruises. Bereits heute setzt die Reederei mit ihren Neubauten neue Maßstäbe in Sachen Nachhaltigkeit. Mit der Unterstützung der Forscher soll die Umweltforschung auf hoher See ausgeweitet werden.

Auf der Mein Schiff 3 der TUI Cruises Flotte haben die HZG-Wissenschaftler einen Quecksilbersammler, ein Schwefeldioxid- und Kohlenmonoxidmessgerät für Luftmessungen sowie eine FerryBox zur Analyse des Meerwassers installiert. Alle Geräte arbeiten selbstständig, ohne dass Techniker und Wissenschaftler die Prozesse ständig steuern.

Die Forscher wollen mit Hilfe des Quecksilbersammlers die regionale Quecksilberbelastung messen. Die beiden anderen Geräte – das Schwefeldioxid- und Kohlenmonoxidgerät – liefern Informationen über die Quellen. Handelt es sich zum Beispiel um die Abgasfahnen von vorwegfahrenden Schiffen oder ist die Industrie oder ein Waldbrand für die hohe Quecksilberkonzentration verantwortlich. Damit sammelt die Mein Schiff 3 auf ihren Routen wichtige Daten für ein EU-Projekt mit dem Namen GMOS (Global Mercury Observation System), dessen langfristiges Ziel der Aufbau eines globalen Quecksilberüberwachungssystems ist.

Kreuzfahrtschiff ist wichtige Datenquelle für Forschung

Quecksilber ist ein hochgiftiges Schwermetall, das die Umwelt beeinflusst und als Nervengift die Gesundheit der Menschen gefährden kann. Über Verbrennung von Kohle, Müll und Treibstoffen gelangen jährlich mehrere hundert Tonnen des Schwermetalls in die Atmosphäre. Mit dem Niederschlag gelangt Quecksilber ins Wasser und in den Boden. Von dort reichert es sich über die Nahrungskette in allen Lebewesen an, an deren Ende auch der Mensch steht.

Einen ständigen Blick ins Wasser unter dem Kreuzfahrtschiff wirft zudem das Messsystem „FerryBox“. Die Sensoren messen kontinuierlich alle relevanten ozeanografischen Parameter, wie den Salzgehalt, pH-Wert, Sauerstoff und Chlorophyllgehalt. Alle Informationen fließen in die Datenbank des Küstenbeobachtungssystems COSYNA (Coastal Observing System for Northern and Artic Seas) ein und stehen Forschern weltweit zur Verfügung.

Für die Wissenschaftler stellt der Einbau auf einem Kreuzfahrtschiff nicht nur eine weitere Datenquelle, sondern zugleich eine kostengünstige Forschung dar. Zum Vergleich: Der Preis für alle vier Messgeräte inklusive Einbau beläuft sich auf rund 150.000 Euro. Bei einem kleinen Forschungsschiff lägen allein die Betriebskosten bei rund 10.000 Euro pro Tag.

Für TUI Cruises ist die Zusammenarbeit ein passender Baustein ihrer Umweltstrategie. „Diese Kooperation liegt uns sehr am Herzen, denn es ist stets unser Ziel, die Auswirkungen unserer Kreuzfahrten auf die Umwelt so gering wie möglich zu halten“, so Wybcke Meier, CEO von TUI Cruises.

Umweltmanagement an Bord der Mein Schiff 3

Während die Gäste an Bord ihre Reise genießen, arbeiten nicht nur die Messgeräte der Wissenschaftler unermüdlich. Auch das kombinierte Abgasnachbehandlungssystem, das auf der Mein Schiff 3 und auch auf dem Schwesterschiff Mein Schiff 4 für eine Minimierung der Luftverschmutzung durch Schiffsemissionen sorgt, ist hinter den Kulissen im Einsatz. Diese Anlage fest im Blick hat Umweltoffizier Ryan Eickholt. Der 26-Jährige ist an Bord für alle Belange rund um das Thema Umwelt und Nachhaltigkeit zuständig. Schließlich steht die Mein Schiff 3 nicht nur für unbeschwerte Urlaubstage, sie setzt auch neue Maßstäbe beim Umweltschutz. So verbraucht sie 30 Prozent weniger Energie im Vergleich zu anderen Kreuzfahrtschiffen dieser Klasse und Größe.

Das kombinierte Abgasnachbehandlungssystem, bestehend aus einer Entschwefelungsanlage und einem Katalysator, ist ein Prototyp, eigens für TUI Cruises entwickelt. Das System erstreckt sich insgesamt 60 Meter von unten bis oben über alle Decks und macht es zu einem „Niedrig-Abgas-Schiff“. „Hier werden die Abgase gesäubert und gefiltert. Über mehrere Stufen werden die Schadstoffe, vergleichbar mit einer überdimensionalen Dusche, herausgewaschen“, so Ryan Eickholt. Das bedeutet: eine signifikante Reduktion der Schwefeloxide um ca. 99 Prozent sowie ein deutlicher Rückgang von Partikeln um fast 60 Prozent und von Stickoxiden um bis zu 75 Prozent. Damit liegt der Ausstoß von Stickoxiden und Schwefeloxiden jetzt schon deutlich unter den Grenzwerten, die teilweise erst ab 2016 bzw. 2020 gelten.

Moderne Anlagen sorgen für möglichst wenig Abfall

Ebenfalls in den Bereich des Umweltoffiziers fällt das Thema Abfall. Unter Eickholts Aufsicht wird der Abfall im Hafen an eine Entsorgungsfirma weitergegeben. Dass diese Menge möglichst klein bleibt, dafür sorgen modernste Anlagen, die den Abfall pressen, verarbeiten oder verbrennen.

Wo so viele Menschen duschen, essen, schwimmen gehen und die Toilette benutzen, fällt selbstverständlich auch eine große Menge Abwasser an. „Das Meer ist ein sensibler Lebensraum“, sagt Ryan Eickholt. „Es ist für uns daher eine Selbstverständlichkeit, dass keinerlei belastende Substanzen ins Meer gelangen.“ Damit das gewährleistet ist, behandelt ein technisch aufwändiges System alle Abwässer nach. In einem riesigen Tank im Bauch des Schiffes verrichten hungrige Bakterien ihren Dienst: Sie fressen die für die Umwelt gefährlichen Stoffe auf und reinigen das Wasser damit biologisch vor. Im Anschluss durchläuft es einige weitere Filter und Reinigungsstufen – und ist am Ende so sauber, dass es gefahrlos entsorgt werden kann.

Techniken sind eng verzahnt

Der Betrieb des Schiffs und die energieeffizienten und energiesparenden Technologien arbeiten an Bord der Mein Schiff 3 und der Mein Schiff 4 oftmals Hand in Hand. So nutzen beide Schiffe die Abwärme der Motoren, um zum Beispiel die beiden Pools zu heizen – und benötigen dadurch täglich pro Schiff 1,6 Tonnen Kraftstoff weniger, als wenn das Wasser konventionell auf Temperatur gebracht werden müsste. Die moderne Klimaanlage holt sich, wenn die Schiffe in den nördlichen Gefilden Europas unterwegs sind, Unterstützung vom kühlenden Meerwasser.

Auch bei den weiteren Neubauten von TUI Cruises werden diese Umwelttechnologien integriert und um neuste Erkenntnisse der Forschung sowie Erfahrungswerte aus der Mein Schiff Flotte erweitert.

Die Mein Schiff 3 ist nicht das einzige Verkehrsmittel der TUI im Forschungseinsatz. Ein Flugzeug der TUI-Flotte nimmt derzeit an der so genannten “ecoDemonstrator 757 (link is external)”-Flugtestreihe teil. Das wissenschaftliche Projekt in Kooperation mit der NASA und Boeing soll die Effizienz von Flugzeugen verbessern sowie Fluglärm und Kraftstoffverbrauch reduzieren. Ein weiterer Schritt in eine nachhaltigere Zukunft des Reisens.

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