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Corona Impfung auf Kreuzfahrtschiffen ? – SAGA Cruises verlangt als erste Reederei Impfung

Kreuzfahrten in Zukunft nur noch mit obligatorischer Corona-Impfung? (Foto fotalia.de)

Noch stehen weltweit – fast – alle Kreuzfahrtschiffe still. Aber irgendwann werden die ersten kleinen und grossen Schiffe wieder auf den Weltmeeren unterwegs sein und mit ihnen Hunderttausende von Passagieren. Denn eines ist sicher: Kreuzfahrtfans lechzen darauf, bald wieder auf den Weltmeeren fahren zu dürfen. Die grosse Frage wird sein, ob die Reedereien von ihren Passagieren in Zukunft eine obligatorische Corona Impfung verlangen werden. Als erste Reederei prescht nun die britische SAGA Cruises vor, die aktuell zwei Kreuzfahrtschiffe betreibt. Sie verlangt von allen Passagieren zum Neustart der Flotte Anfang Mai die zweimalige Impfung gegen Corona. Wie andere Reedereien reagieren, wird man sehen. Prof. Dr. Steffen Augsberg erklärt zur möglichen Ungleichbehandlung von Geimpften und Ungeimpften Personen: «Wenn die Impfung Nichtinfektiösität bedeutet, sehe ich absolut keinen Grund, keine Kreuzfahrt anzubieten, wenn alle an Bord geimpft wären. Es stellt auch keine Diskriminierung dar, wenn eine unterschiedliche Behandlung auf einem sachlichen Grund beruht.»

Heiss diskutiert wird aktuell die Frage, ob man inskünftig ein Fussballstadion, ein Flugzeug oder ein Kreuzfahrtschiff nur noch mit einer Corona-Impfung betreten darf. Die Debatte wird mit guten Argumenten auf beiden Seiten heftig geführt. Darf man Personen die sich – aus welchen Gründen auch immer – nicht impfen lassen wollen, anders behandeln als Geimpfte. Oder müssen geimpfte Personen noch länger mit Einschränkungen leben, nur weil andere sich nicht impfen lassen wollen? Einen Schritt weiter geht Spanien. Dort soll ein – allerdings nicht öffentliches – Register eingeführt werden, in dem Personen aufgeführt werden, die sich nicht impfen lassen wollen.

Impfungen für Reisende kein Problem

Es ist klar, es gibt verschiedene Sichtweisen, ob man sich impfen lassen will oder nicht. Auf der anderen Seite war die Impfpflicht gerade für Reisende noch nie ein grosses Thema. Globetrotter haben sich für Reisen in afrikanische oder südamerikanische Länder ohne grosses Aufheben impfen lassen. Das Bundesamt für Gesundheit empfiehlt beispielsweise die routinemässige Auffrischung der Impfung gegen Diphtherie, Keuchhusten und Wundstarrkrampf (Tetanus). Ohne grosses Geschrei lässt man sich für diese Impfungen piksen oder eben nicht. Und man lebt auch mit Rötungen, Müdigkeit oder Muskelkater nach der Impfung. Und plötzlich wird wie wild diskutiert und gestritten welche Nebenwirkungen die Corona Impfung hat und ob genügend getestet und geforscht worden sei. Mit der Corona Impfung gibt es einen «echten» Grund zur Impfung für eine Krankheit, die nicht nur im afrikanischen Busch, sondern direkt vor unserer Haustüre stattfindet. Corona ist unbestritten eine Krankheit, die sich schnell ausbreitet und für viele Menschen – nicht nur ältere – nicht nur sehr gefährlich ist, sondern in vielen Fällen gar tödlich endet.

Corona Impfung bleibt freiwillig – Qantas verlangt Impfung

Klar ist: Weder in der Schweiz noch in Deutschland, Österreich und praktisch allen anderen Ländern ist ein Impfobligatorium vorgesehen. Was die Leistungen des Staates betrifft, so dürfen Geimpfte Personen nicht anders behandelt werden, als solche die sich impfen lassen möchten. Weniger klar präsentiert sich die Situation im privaten Raum. So ist die australische Fluglinie Qantas (die 1920 gegründete Fluggesellschaft beförderte vor Corona jährlich bis zu 50 Millionen Passagiere) vorgeprescht und wird auf ihren internationalen Flügen eine Impfpflicht einführen. Qantas-Chef Alan Joyce wird die Allgemeinen Geschäftsbedingungen der Airline anpassen, sobald der Impfstoff verfügbar ist. Qantas bleibt wohl nicht alleine. Denn Joyce erklärte: «Wir werden von internationalen Reisenden verlangen, dass sie geimpft sind, bevor wir sie an Bord lassen. Ich glaube, dass dies eine normale Sache sein wird, wie ich nach Gesprächen mit Kollegen anderer Airlines gehört habe.»

Anders als Qantas will die Swiss – zumindest vorläufig – keine solche Pflicht einführen. Ähnlich klingt es auch von deren Muttergesellschaft Lufthansa. Lufthansa Chef Carsten Spohr hatte in der «Welt am Sonntag» allerdings angekündigt, künftig auf Interkontinentalflügen nur noch auf Corona getestete oder gegen Covid-19 geimpfte Passagiere mitzunehmen.  In der Schweiz sieht man die Politik in der Pflicht ob Ungleichbehandlungen von Geimpften und Ungeimpften zulässig sind oder eben nicht. In Deutschland diskutieren die Politiker darüber, wie gesetzlich geprüft werden kann, solche Ungleichbehandlungen durch private Unternehmen auszuschliessen.

Das Kreuzfahrtschiff Spirit oft Discovery der britischen Reederei SAGA Cruises (Bild Meyer Werft)

SAGA verlangt als erste Reederei den doppelten Corona-Test

Als erste Reederei verlangt die britische SAGA die Corona Impfung. Die Reederei betreibt aktuell die beiden Schiffe Spirit of Adventure and Spirit of Discovery. Sofern es die Corona-Situation zulässt, wird die Spirit of Adventure am 4. Mai mit den ersten Kreuzfahrten los legen, während die Spirit of Discovery am 2. Juni in See stechen wird. Die Gäste von SAGA Cruises sind meistens über 50 Jahre alt und zählen damit zu den ersten die in Grossbritannien mit dem Impfstoff gegen COVID-19 geimpft werden. Die Reederei teilt nun mit: «Vor diesem Hintergrund haben wir unsere Gesundheits- und Sicherheitsmaßnahmen noch einmal überprüft, um sicherzustellen, dass wir das sicherste Kreuzfahrterlebnis bieten. Wir haben uns dazu entschlossen, die Anforderung einzuführen, dass alle Gäste mindestens 14 Tage vor der Fahrt mit uns vollständig gegen COVID-19 geimpft sein müssen. Diese neue Maßnahme kommt zu den detaillierten Vorkehrungen hinzu, die wir bereits in Vorbereitung auf unsere Wiederinbetriebnahme getroffen haben. Diese wurden anerkannt und führten dazu, dass wir als erster Betreiber den höchstmöglichen Standard für Gesundheits- und Sicherheitsprotokolle von Lloyd’s Register erhalten haben.» SAGA teilt abschliessend mit: “Unsere Kunden wollen die Gewissheit haben, dass sie geimpft sind und dass andere, die mit ihnen reisen, auch geimpft werden.»

“Kein rechtliches Hindernis, eine Kreuzfahrt nur für Corona Geimpfte anzubieten”

Was immer in der Politik entscheiden wird. Die Kreuzfahrtreedereien dürfte dies bei ihrem eigenen Entscheid nicht interessieren. Denn egal was die Regierungen in Bern oder Bonn beschliessen, die meisten Reedereien wird dies nicht interessieren. Sie fahren unter Flaggen wie Bermudas, Panama, Bahamas, Italien oder Malta und unterstehen damit nicht Schweizer oder Deutschem Recht. Für die Reedereien zählt zu Recht einzig die Sicherheit ihrer Passagiere. Und dafür wird alles was möglich ist unternommen, auch wenn dies ein Covid-19 Impfobligatorium sein muss. Noch hat sich allerdings keine Reederei vorgewagt. Es bleibt aktuell bei den Covid-19 Tests, den jeder Passagier vorweisen muss, der aktuell ein Kreuzfahrtschiff betreten möchte.

Eine klare Meinung zur Corona Impfpflicht auf Kreuzfahrtschiffen hat Prof. Dr. Steffen Augsberg, Inhaber des Lehrstuhls für Öffentliches Recht an der Universität Gießen und Mitglied des Deutschen Ethikrats.. Er erklärte gegenüber Legal Tribune Online: «Wenn die Impfung Nichtinfektiösität bedeutet, sehe ich absolut keinen Grund, keine Kreuzfahrt anzubieten, wenn alle an Bord geimpft wären. Die Kreuzfahrtveranstalter dürfen diese Auswahl treffen, und der Staat dürfte sich dem nicht entgegenstellen – der freiheitliche Grundsatz lautet schließlich, dass Beschränkungsmaßnahmen, die nachweislich nichts bringen, nicht aufrechterhalten werden dürfen. Es stellt auch keine Diskriminierung dar, wenn eine unterschiedliche Behandlung auf einem sachlichen Grund beruht.»

Fordert Graubünden als erster Kanton eine Impfpflicht?

Als erster Kanton in der Schweiz prescht der bei Wintersportlern beliebte Kanton Graubünden mit einer möglichen Sonderregelung vor. In der SRF-Sendung “Club” sagte die Bündner Kantonsärztin, Marina Jamnicki, dass einreisende Engländerinnen und Engländer nicht in Einreise-Quarantäe müssten, sofern sie nachweisen könnten, dass sie zweimal gegen Corona geimpft seien.

Ob Graubünden mit dieser speziellen Regelung in Bern durchkommt ist noch fraglich. Gegenüber dem “Tages Anzeiger” erklärte ein Sprecher des Bundesamtes für Gesundheit (BAG), dass Graubünden mit dieser Regel einen illegalen Weg beschreiten könnte und meinte: “Es ist noch nicht klar, ob die Impfung auch vor einer Übertragung des Coronavirus schützen wird.” Die aktuellen Quarantäne und Isolationsanweisungen würden bis auf weiteres bestehen bleiben. Anpassungen kämen dann in Frage, sobald man wisse, dass das Impfen auch eine Übertragung des Covid-19 Virus verhindere.

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  1. […] waren internationale Reedereien wie Saga Cruises und Royal Caribbean in die Schlagzeilen geraten, weil sie eine Impfung für bestimmten Reisen […]

  2. […] weitere Reederei verlangt von Ihren Passagieren vor Reiseantritt die Covid-19 Impfung: Nach Saga Cruises müssen nun auch die Passagiere von Crystal Cruises die Corona-Impfung vorweisen. Alle Gäste […]

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