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Venedig fleht um Touristen – auch um Kreuzfahrt Passagiere

„Jedem, der sich in den kommenden Monaten bewegen kann, sage ich: Kommt nach Venedig“, so Venedigs BürgermeisterLuigi Brugnaro auf Twitter (Foto Stieger)

Aktuell präsentiert sich Venedig – wie viele andere bei Touristen beliebte Städte – eher als Geisterstadt, denn als Schönheit. Alle Museen sind geschlossen, auf dem Markusplatz fliegen die Tauben alleine umher ohne von den Touristen gefüttert zu werden und die Boote der Gondoliere liegen einsam in den Kanälen. Venedigs Bürgermeister Lugi Brugnaro fleht nun die Touristen an, Venedig wieder zu besuchen. Auch die verschmähten Kreuzfahrt-Touristen sind wohl wieder willkommen. Die geplante Touristensteuer von bis zu 10 Euro wurde um ein Jahr verschoben.

Venedig war bis 1797, bevor Napoleon mit seiner Armee einmarschierte, Hauptstadt der im Jahr 421 gegründeten Republik Venedig und mit damals über 180’000 Einwohnern eine der grössten europäischen Städte. Ganz anders präsentiert sich die Lagunenstadt heute: Im historischen Kern von Venedig und auf den über hundert Inseln, nimmt die Einwohnerzahl stetig ab und beträgt heute nur noch gut 50’000. Diese 50‘000 Venezianerinnen und Venezianer werden jährlich von über 33 Millionen Touristen überrollt, das sind pro Tag 90‘000 Besucher. Das war aber einmal. Seit Spätherbst letzten Jahres sind die Besucherzahlen ins Bodenlose gesunken.

Am 12. November 2019 tauchte Venedig unter

Es war der 12. November 2019, als Venedig untertauchte. Bei der schlimmsten Überschwemmung seit mehr als 50 Jahren stand der größte Teil der Unesco-Stadt in Italien unter Wasser. Auch ihr bekanntestes Wahrzeichen, der Markusdom, bekam Schäden ab.Insgesamt beziffert die Stadt die Schäden durch das Hochwasser auf mehr als eine Milliarde Euro. Die Überschwemmungen verunsicherten weltweit Besucher, die die Stadt in der Folge lieber mieden. Die Hotelbuchungen halbierten sich beinahe. Selbst während dem weltberühmten Karneval von Venedig waren die Hotels nicht ausgebucht.

Unterstützung Venedigs durch die Kreuzfahrtindustrie bleibt bestehen

In der Not halfen der Stadt in Not sogar die manchmal ungeliebten Reedereien. So konnte der Bürgermeister von Venedig, Luigi Brugnaro, eine Spende der Kreuzfahrtindustrie von mehr als einer Million Euro entgegen nehmen. Mit diesem Geld unterstützen die Reedereien die Restaurierungsarbeiten nach den beispiellosen Überschwemmungen im November. Die Spende zeigt das Engagement der Kreuzfahrtreedereien, die sich auch in schwierigen Zeiten als Partner der Häfen und Destinationen die sie anlaufen, verstehen.

Marina vor Venedig (Bild Oceania Cruises)

„Die Unterstützung Venedigs durch die Kreuzfahrtindustrie bleibt bestehen und die Stadt bleibt ein wichtiger Anlaufhafen auf den Reiserouten in den Gebieten der Adria und des östlichen Mittelmeers. Wir sind uns bewusst, dass es noch viel zu tun gibt, um unseren Fußabdruck in den Städten und Häfen, in denen wir zu Gast sind, weiter zu verringern“, erklärte Adam Goldstein, Vorsitzender des Kreuzfahrt-Verbandes CLIA. Die Kreuzfahrt Touristen werden wohl mit zu den ersten ausländischen Touristen gehören, die wenn die Einreise nach Italien wieder offen ist, der wunderschönen Stadt Venedig einen Besuch abstatten und auch ihr Geld dort liegen lassen werden.

Ohne Touristen verliert Venedig 10‘000 Arbeitsplätze

Als ob die Überschwemmungen die schöne Stadt nicht schon genug gebeutelt hätten, so bedroht nun auch noch Covid-19 das Juwel Die Coronavirus-Pandemie hat dem Tourismus in Venedig einen beispiellosen Schlag versetzt. Die Hotels in der Lagunenstadt erleben schwierige Zeiten wie seit dem Zweiten Weltkrieg nicht mehr. Die Hotel-Besitzer, die bereits nach dem Hochwasser Anfang November einen Gästeschwund erlitten hatten, wurden in die Knie gezwungen. Experten schätzen, dass ohne Touristen in Venedig mindestens 10.000 Arbeitsplätze wegfallen.

„Wir müssen das Land mit Mut neu starten und alles schnell und sicher wieder öffnen“, erklärte der umtriebige Bürgermeister von Venedig in seinem Twitter Account. “Der Tourismus wird wieder neu starten. Wir müssen aber für den Neubeginn gut vorbereitet sein und inzwischen unsere Betriebe schützen”, betonte Brugnaro. Und weiter: „Jedem, der sich in den kommenden Monaten bewegen kann, sage ich: Kommt nach Venedig“, so Luigi Brugnaro auf Twitter.

Republik Venedig feierte im nächsten Jahr 1‘600 Jahr Jubiläum

Die Stadt arbeite daran, die Strände wiederzueröffnen. Im September will der Bürgermeister mit den für 2021 geplanten Feierlichkeiten für das 1‘600 Jahre Jubiläum der Republik beginnen, die laut Überlieferung am 21. März 421 gegründet wurde. Venedigs Bürgermeister Brugnaro stellte anlässlich einer Medienkonferenz ein Dokument vor, das 65 Verbände unterzeichnet haben. Darin rufen sie Rom dazu auf, klare Vorgaben zu machen, wie und wann zum Beispiel Hotels die Arbeit wieder aufnehmen können.

Geplante Eintrittsgebühr wird verschoben

Derselbe Bürgermeister, der nun um Touristen wirbt, warnt sonst vor Massentourismus. Venedig zählte 2018 rund 33 Millionen Touristen. Um diese Massen einzudämmen, sollte im Juli sollte ein Einlasssystem starten, bei dem Tagestouristen zur Kasse gebeten werden. Denn diese sind in Venedig die ungeliebten Besucher, ausser sie bringen Geld. “Das Eintrittsgeld sollte nur für die Touristen gelten, die nicht in Venedig übernachten”, erklärt Brugnaro. Denn die würden ihre Rucksäcke voll mit Essen, Wasser und Windeln für Babys packen und kein Geld in der Stadt ausgeben. Bis zu zehn Euro sollte der Einlass je nach Saison kosten. Doch daraus wird nun nichts. Zuerst sollen die Touristen Venedig wieder besuchen, die Eintrittsgebühr wird auf 2021 verschoben – oder vielleicht auch auf noch später.

Die Koningsdam von Holland America Line in Venedig (Foto Holland America Line)

1 Antwort

  1. Wie schnell es sich doch ändert. Vor einem Jahr wollte man am liebsten keine Kreuzfahrtschiffe mehr haben, und jetzt bettelt man darum, dass sie so schnell wie möglich wieder kommen. Venedig ohne Touristen ist verloren, dass zeigt die Corona Krise ganz klar.

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