Die Kreuzfahrt-Trends 2017 sind Nordeuropa mit der Ostsee und den Norwegischen Fjorden sowie Kuba. Das schwarze Meer und Israel werden auf die Kreuzfahrt-Routen zurückkehren und Iran werde bald ganz neu erscheinen. Ausserdem seien günstigere Preise zu erwarten, verriet Sascha Dimitriadis, Schiffreisen Verantwortlicher bei Knecht Reisen heute am Kreuzfahrtentag in Windisch.
21 Reedereien, von AIDA, Costa und MSC bis hin zu Cunard, Princess Cruises, Celebrity Cruises, Seabourn, Silversea und Holland America Line waren am heutigen, bereits schon traditionellen Kreuzfahrtentag von Knecht Reisen im aargauischen Windisch vertreten. Das Angebot sich vor Ort über Kreuzfahrten-News und Trends von den Profis informieren zu lassen, liessen sich Hunderte von Besuchern und Besucherinnen nicht entgehen.
Rivage mit der modernsten Schiffsflotte in Europa
Entsprechend gut besucht waren die insgesamt 18 Kreuzfahrt-Vorträge. Simone Weidensee, Kreuzfahrt-Direktorin bei Rivage Flussreisen (und kürzlich Gast in unserem Sonntags-Interview) erklärte, dass Rivage Flussreisen nun im vierten Jahr unterwegs sei und dabei den Passagieren die modernsten Schiffe auf Europas Flüssen anbieten könne. Weidensee ermahnte die Vortragsbesucher unbedingt auf das Schiff zu achten, da es doch sehr grosse Qualitätsunterschiede geben würde. Eine Flussreise sei die komfortabelste Art einer Reise, müsse man nur einmal Koffer auspacken und erlebe dann täglich neue Städte, Regionen und Landschaften. Hinzu komme bei Rivage ein Service und eine Gastronomie auf höchstem Niveau. Sie verriet dabei auch – natürlich schmunzelnd -die Gefahr einer Flussreise: «Sie müssen sich bewusst sein, dass Sie nach solch einer Reise gut zwei bis drei Kilo mehr um die Hüfte nach Hause tragen werden.» Zur Emerald Flotte die von Cruise Critic 2014 und 2015 als bestes Flussschiff ausgezeichnet wurde, kommt 2017 die Emerald Radiance hinzu, die auf dem Douro in Portugal unterwegs sein wird. Simone Weidensee sagte, dass Rivage auf allen grossen und beliebten Routen mit tollen, erstklassigen Schiffen unterwegs sei. Ob Klassiker wie Rhein oder Donau, Weinlandschaften an Mosel und Main, Kulinarik und Kunst auf der Rhône, Romantik der Seine, der erwähnte Douro oder dann die Wasserwege der Zaren in Russland, die Tempel des Mekong oder Chinas Lebensader, der Yangtse.
Eindrücke die ein Leben lang bleiben werden mit Hapag-Lloyd Cruises
Marlies Sutter von Hapag-Lloyd Cruises wie ihren Vortrag einleitend darauf hin, dass das Unternehmen in diesem Jahr sein 125 Jahr Jubiläum feiere. Am 22. Januar 1891 startete die „Augusta Victoria“ von Cuxhaven aus mit 241 Gästen aus Deutschland, England und Amerika und einer 245-Mann starken Crew zu einer zweimonatigen Reise, die ein voller Erfolg wurde. Heute zählt die Luxus-Flotte von Hapag-Lloyd Cruises vier Schiffe. Die Europa gilt als schönste Yacht der Welt für maximal 370 Gäste und wurde schon mehrfach ausgezeichnet. Auf der Europa wird ein exklusives Ambiente mit Kapitäns Dinner gepflegt. Anders geht es auf ihrer Schwester, der Europa 2 zu und her. Auch dieses Schiff wurde schon mehrfach ausgezeichnet, pflegt aber einen etwas legeren Stil. Auf der Europa 2 gibt es auch Familienappartements. Damit sich aber niemand gestört fühlt, sind maximal 50 Kinder gleichzeitig an Bord der Europa 2 erlaubt und all diese Reisen sind für 2017 schon ausgebucht. Auf der Europa 2 gibt es keine Krawatten und kein Kapitäns Dinner. Mit tollen Routen in faszinierende Gebiete und Regionen locken schliesslich die beiden Expeditionsschiffe Hanseatic und Bremen. Neu hinzu kommen 2019 zwei weitere Expeditionsschiffe mit der höchsten Eisklasse.
Brechend voller Saal bei MSC Kreuzfahrten
MSC zählt zusammen mit Costa Kreuzfahrten zu den bei Schweizerinnen und Schweizern beliebtesten Reedereien. Beide verfügen zusammen – laut Expertenschätzungen- über 60 Prozent Marktanteil hierzulande. Entsprechend voll war denn auch der Saal beim Vortrag von MSC Kreuzfahrten. Die Vertreterin der Reederei wies darauf hin, dass MSC aktuell über 12 Schiffe verfüge, zu diesen aber bis 2020 weitere 7 Schiffe hinzukommen würden. 2017 starten die MSC Meraviglia und die MSC Seaside zu ihren Jungfernfahrten. Speziell bei MSC sind die verschiedenen Kategorien wie Bella, Fantastica, Aurea, Yacht Club sowie die neue Wellness Experience. Hier sei es wichtig, so die MSC-Rednerin, sich eingehend selbst oder im Reisebüro über die Vor- und Nachteile der verschiedenen Kategorien zu informieren.
Erfolgreicher Kreuzfahrtentag von Knecht Reisen (Bild Stieger)
Trends 2017: Nordeuropa und vielleicht bald Iran?
Sascha Dimitriadis, Schiffsreisen Verantwortlicher bei Knecht Reisen informierte über Trends und gab Tipps zum Thema Kreuzfahrten. Dimitriadis meinte, dass wer mit einer Reederei zufrieden gewesen sei, bei dieser bleiben solle. Wer erstmals eine Kreuzfahrt unternehmen würde, solle keine Innenkabine buchen und er persönlich möge die Heck-Balkonkabinen. Wichtig sei es auch die An- und Abreise zu einer Kreuzfahrt gut zu planen. Das Schiff warte nämlich nie auf fehlende bzw. zu spät kommende Passagiere. Allenfalls solle man die – zwar etwas Teureren – Fly & Cruise Pakete der Reedereien wählen, dann sei man auf der sicheren Seite. Was die Preise betreffe, so gebe es heute keine grossen Unterschiede mehr. «Die Schweiz ist keine Kreuzfahrt-Hochpreisinsel», sagte Dimitriadis. Es gebe zwar Aktionen die von Land zu Land variieren würden, aber sonst seien die Unterschiede minim. Für 2017 sei Nordeuropa völlig im Trend. Die Norwegischen Fjorde und Ostsee seien stark nachgefragt, aber aus Alaska und Kuba. Das Schwarze Meer und Israel würden bald im Routing einiger Reedereien wiedererscheinen und als zukünftige Destination könne er sich gut Iran vorstellen. Ausserdem gab Dimitriadis an, dass die Preise eher günstiger würden und das Schiff vermehrt auch als reine Destination gebucht werde.
Und zum Schluss noch ein Zitat, das generell für Reisen und erst recht für Kreuzfahrten gilt: «Reisen ist das einzige, wofür man Geld ausgibt und es einem trotzdem reicher macht.»
Hans Stieger, Stiegers Kreuzfahrt Tipps
