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Kreuzfahrten werden eher nicht günstiger, enthalten dafür mehr Zusatzleistungen wie Bordguthaben, Getränkepakete oder Trinkgelder

René Schaerer: Country Manager Switzerland Royal Caribbean International, Celebrity Cruises, Azamara Club Cruises

Heute im Sonntags-Interview: René Schaerer, Country  Manager Switzerland, Royal Caribbean International, Celebrity Cruises, Azamara Club Cruises

Sie vertreten in der Schweiz die drei Reedereien Royal Caribbean, Celebrity Cruises und Azamara Club Cruises. Wodurch unterscheiden sich diese drei RCL-Marken?

René Schaerer: Royal Caribbean International ist atemberaubend, spektakulär, innovativ. Der Gast erlebt eine Vielzahl von atemberaubenden Freizeitaktionen an Bord. Action, Spass und Entspannung – aber auch das Entdecken fremder Länder und Kulturen, getragen von einem schwimmenden Hotel welches kaum Wünsche offen lässt. Viele Innovationen auf unseren neuesten Schiffen, der Oasis- und Quantum-Klasse waren vor wenigen Jahren noch undenkbar . Es würde den Rahmen sprengen, alle Attraktionen an Bord unserer Oasis und Quantum-Class Schiffe aufzuzählen.

Celebrity Cruises ist stylisch, kosmopolitisch, hochklassig. Der Gast erwartet ein luxuriöses Umfeld, er geniesst eher  Wellness und die grosszügigen Spa-Anlagen und sucht weniger die Animation und Sportaktionen. Exquisite Weine, distinguierter Service und eine vielfach ausgezeichnete Küche schätzen unsere Passagiere – und natürlich die Routenvielfalt, die wir anbieten.

Azamara Club Cruises:  Unsere beiden kleinen Schiffe bestechen neben der eleganten, privaten und legeren Atmosphäre an Bord besonders durch die Routenwahl. Kaum eine Reise gleicht der anderen, läuft Häfen abseits der grossen Touristenströme an, mit längeren Liegezeiten in den Häfen. Kreuzfahrten für Entdecker

Das Jahr 2015 neigt sich dem Ende zu. Wie beurteilen Sie das bald abgelaufene Jahr aus Schweizer Sicht für Royal Caribbean, Celebrity Cruises und Azamara Club Cruises?

Durch den Wegfall des gestützten Umrechnungskurses hatten wir zu Beginn der Buchungswave durchaus mit einigen Problemen zu kämpfen, denn plötzlich waren unsere Franken-Preise in der Schweiz gegenüber dem Euroland nicht mehr attraktiv. Die Umstellung dauerte einige Tage, so hatten wir wohl etwas Boden in der Schweiz verloren. Das heisst allerdings nicht, dass die Kunden nicht trotzdem mit einem Schiff unserer Flotten in Urlaub gefahren sind. Insgesamt war das Jahr aber für unser Verkaufsgbiet Deutschland/Österreich/Schweiz erfolgreich und wir konnten die Vorjahresumsätze sogar übertreffen.

Ihre bekannteste Marke ist zweifellos Royal Caribbean. Da tut sich im nächsten Jahr ja einiges, vor allem was neue Schiffe betrifft oder?

Dafür ist RCL Cruises in der Branche, aber auch bei den Gästen bekannt. Auch im Jahr  2016 werden wir zwei neue Schiffe für Royal Caribbean International erhalten, die Harmony of the Seas welche ab dem 29. Mai 2016 das Westliche Mittelmeer ab Barcelona befährt , und die Ovation of the Seas mit einigen Reisen ab Southampton in Europa. Ein Highlight wird die 14 Nächte-Reise von Dubai  über Indien (Cochin) nach Singapur sein.

Royal Caribbean macht durch immer grössere Schiffe, aber vor allem auch mit viel Innovationen von sich reden. Eine Umfrage des Kreuzfahrtprotals Dreamlines.de hat nun aber ergeben, dass 2/3 der Deutschen – und dies wird in der Schweiz kaum gross anders sein – eher kleinere Schiffe bis 2‘000 Passagiere bevorzugen. Nur gut 20 % mögen die grossen Megaliner. Ihre Erfahrung ist wohl ein andere?

Ich denke, dass das Publikum noch etwas Zeit braucht; die Grösse der Schiffe ist ja relativ, denn wichtig ist der vorhandene Platz an Bord im Verhältnis zu den Reisenden. Richtig  ist aber, dass viele, vor allem jüngere Leute plötzlich das Schiff als ein sehr vielseitiges „Ferienobjekt“ entdecken. Und an meinem Vortrag neulich an einem Publikumsanlass in Zürich war ich völlig überrascht über den grossen Anteil an jungen Leuten, die mich besucht haben. Wichtig ist, dass wir von den Schiffen als Erlebnislandschaften sprechen, und den Begriff „Kreuzfahrten“ neu definieren sollten.  Schon mit unseren drei Marken decken wir ja eine grosse Palette an Kundenwünschen ab; abgesehen von der überall guten Qualität sind es aber doch riesige Unterschiede in der Philosophie des Reisens, wenn wir der Harmony of the Seas eine Azamara Journey oder Quest gegenüberstellen. Kreuzfahrten? Ja, zweifellos. Aber eben auch ganz viele zusätzliche Leistungen, die je nach Kundengeschmack angeboten werden können.

Royal Caribbean ist in der Schweiz, obwohl weltweit eine der grössten Reedereien, ein eher kleiner Player im Kreuzfahrt-Markt. Nach Insidern decken alleine Costa und MSC 2/3 des Marktes in der Schweiz ab. Dr. Jörg Rudolph, Chef von Royal Caribbean Deutschland-Schweiz-Österreich hat in einem Interview erklärt, den Umsatz in den nächsten 3-4 Jahren verdoppeln zu wollen. Wie wollen Sie dieses Ziel erreichen?

Eigentlich ist die Gesamtzahl von ca 140-150.000 Kreuzfahrten-Gäste aus der Schweiz zu tief, denn es werden unverhältnismässig mehr Arrangements mit mehr als 3 Nächten in Ausland umgesetzt – es schlummert also ein sehr grosses Aufholpotential in diesen Zahlen und das haben wir  in den vergangenen Jahren bewiesen, sind doch die Umsätze für Schiffsreisen zum Teil im zweistelligen Prozentbereich gewachsen, als andere Feriensegmente stagnierten oder rückläufig waren.

Umsatzverdoppelung ist ein ehrgeiziges Ziel, aber auch ich bin davon überzeugt, dass es erreicht wird. Bereits jetzt haben wir im Vertrieb Massnahmen eingeleitet. Unser eigener erfahrener Revenue Manager in Frankfurt sorgt dafür, dass wir marktgerechte Preise strategisch oder taktisch einsetzen und mit unseren Reisebüro-Partnern zielgerichtet umsetzen können. Ziel ist es aber nicht, einfach „billig“ zu verkaufen, sondern eben ein optimales Preis-/Leistungsverhältnis zu erhalten und so dem Kunden zu einem fairen Preis die optimale Ferienformel anzubieten. Zusammen mit unserer Hardware haben wir hier schon gute Karten – und wenn die Verkaufsfront unsere Angebote an Schulungen, Seminars@Sea, Webinare und Shipvisits nutzt, haben wir zu den guten Karten auch die entsprechenden Spieler am Tisch. Wir werden das Ziel erreichen!

Im gleichen Interview mit der Zeitschrift An Bord, hat Jörg Rudolph im Frühsommer dieses Jahres erwähnt, dass in Deutschland 85 Prozent, in der Schweiz 10 und in Österreich 5 Prozent des Umsatzes erzielt werden. Mit zehn Prozent Schweizer Umsatzanteil in den drei deutschsprachigen Länder ist man wohl noch nicht ganz zufrieden?

Herr Dr Rudolph hat Recht: es liegt mehr drin. In den letzten Jahren haben wir aus verschiedenen Gründen beispielsweise die Suisse Romande ein wenig aussen vor gelassen. Ein französischer Katalog steht kurz vor Lieferung und wir sehen, dass auch Trade Partner wie Cruise Center, Cruise Tour, Kuoni und Hotelplan sehr viel Wert auf den französischsprachigen Kreuzfahrtenpassagier aus der Schweiz setzen. Hier ist auch der Wettbewerb etwas milder, denn einige Produkte auf dem Markt sind sehr auf den deutschsprachigen Gast zugeschnitten, was in der Romandie eher hemmend ist. Unsere Schiffe sind international: auf der letzten Fahrt auf der Liberty of the Seas, die ich begleitet habe, sind Gäste aus 52 Nationen an Bord gewesen, betreut von einer Crew aus 55 Nationen!

Was tut sich bei aktuell bei Celebrity Cruises, was ist dort 2016 zu erwarten?

Neben den attraktiven Preisen und den schönen Routen in Nord- und Südeuropa, Südamerika, Karibik, Alaska und Asien werden wir zahlreiche vorteilhafte Angebote auflegen: Event-Kreuzfahrten wie beispielsweise Karneval in Rio, oder zu den Filmfestspielen in Cannes mit der Celebrity Infinity oder der Celebrity Equinox. Auf vielen Abfahrten bieten wir aktuell auch Vorteilsangebote „xTraSALE“ inkl. Getränkepakete und On-Board Credit in unterschiedlicher Höhe je nach gebuchter Kabinenkategorie an.

Zu Ihrer kleinsten Marke Azamara Club Cruises. Die beiden Schiffe Azamara Journey und Azamara Quest gehen nächstes Jahr in die Werft zur Modernisierung. Was erwartet die Passagiere nach der Renovation?

Nach der Renovation werden sich die Kabinen heller und „luftiger“ präsentieren – es wird mit edlen Steinen und Porzellan gearbeitet. Die neuen Spa-Suiten erhalten Badewannen und Duschen mit freiem Ausblick – diese Kabinen grenzen übrigens an die „Sanctum Spa“ Areale, haben den Zugang zum Spa bereits im Preis inkludiert. Die „normalen“ Kabinen  erhalten neue Bettwäsche, Verdunkelungsvorhänge, neue Möbel, Bettwäsche und ebenfalls modernisierte Nasszellen.

Welche Tendenzen sehen Sie für 2016 in Bezug auf die Entwicklung der Kreuzfahrtpreise?

Diese Frage kann ich für uns fast nicht beantworten, da sich unsere Preise nach der Auslastung der Schiffe richten und sich sehr schnell ändern können.  Es werden statt immer günstigeren Preisen wohl vermehrt Zusatzleistungen im Preis inkludiert, Bordguthaben, Getränkepakete oder Trinkgelder inkludiert. Ein zu tiefer Kreuzfahrtenpreis schmälert ja auch den Umsatz und die Kommission des Reisebüros und macht so einen Verkauf immer weniger interessant. Für mich gilt nach wie vor der Grundsatz: früh buchen, länger die Vorfreude geniessen und davon profitieren, dass man aus einer grösseren Anzahl von Kabinen die Traumkabine buchen kann!

Welches ist Ihr persönliches Kreuzfahrt Highlight?

Ich bin unbescheiden und habe deren drei, da ich ja auch drei Hüte auf dem Kopf habe:

Royal Caribbean ist es ganz klar die Harmony of the Seas. Ich möchte meine Patentochter mal die grosse Rutsche runtersausen lassen. Die Abfahrt ab Barcelona ist ideal: um 7 Uhr ab Zürich abfliegen und man geniesst bereits an Bord den Lunch im Windjammer Café.

Celebrity Cruises: Mit der Celebrity Infinity durch den Panamakanl nach Chile

Azamara Club Cruises: Mit der Azamara Journey die 14 Nächte Reise ab Hongkong nach Singapur über Vietnam und Thailand

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