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Kapitän Vorobyov: “Ich wollte schon als Kind Kapitän werden”

Kapitän Vladimir Vorobyov: "Ich hatte nie den Wunsch, auf einem riesigen Schiff zu arbeiten. Denn die kleinen Schiffe können auch die Größten sein." (Bild Plantours Kreuzfahrten)

Kapitän Vladimir Vorobyov ist 65 Jahre alt und wurde in Sevastopol auf der Krim geboren. Wenn er nicht mit der MS Hamburg in der Welt unterwegs ist, lebt er mit seiner Familie in Odessa, dem Heimatort seines Vaters. Schon als Kind wusste er, dass er den gleichen Beruf wie sein Vater ergreifen wollte, und ist jetzt seit mehr als 40 Jahren auf See. Seit Januar 2015 ist er Kapitän auf der MS Hamburg.

Kapitän Vorobyov, was machen Sie als Kapitän an Bord der MS Hamburg genau?
Vladimir Vorobyov: Als Kapitän bin ich in erster Linie für die Sicherheit des Schiffes verantwortlich. In besonderen Situationen bin ich natürlich auf der Brücke: während eines Anlegemanövers und der Abfahrt des Schiffes zum Beispiel, genauso bei Nebel, starkem Sturm, in engen Wasserstraßen und Schleusen oder wenn es auf dem Wasser viel Verkehr gibt. Und der Kapitän ist auch Generalmanager des Schiffes. Zusammen mit meinem Stellvertreter, dem Chefingenieur und dem Hotelmanager organisiere ich den kompletten Arbeitsalltag auf dem Schiff. Außerdem nimmt man als Kapitän eines Kreuzfahrtschiffes an verschiedenen Aktivitäten mit den Gästen teil.

Gibt es da jemals Routine?
Jeder Tag an Bord ist anders. Das macht meine Arbeit als Kapitän so abwechslungsreich. Je nach Reiseroute müssen wir uns auf die örtlichen Gegebenheiten und Regeln einstellen. Dazu gibt es regelmäßige Übungen und Besprechungen mit den Leitern der Schiffsbereiche und den Besatzungsmitgliedern und noch weitere Aufgaben. Langweilig wird es also nie.

Was mögen Sie an Ihrem Beruf als Kapitän eines Kreuzfahrtschiffes besonders?
Einerseits die Navigation in besonderen Situationen. Und natürlich die vielen spannenden Ziele. Ich bin jetzt schon seit 43 Jahren auf See, als Navigationsoffizier und als Kapitän. Und immer auf eher kleinen Kreuzfahrtschiffen mit 400 bis 500 Gästen. Ich hatte nie den Wunsch, auf einem riesigen Schiff zu arbeiten. Denn die kleinen Schiffe können auch die Größten sein (lacht). Ich war mit der MS Hamburg schon in wunderschönen Häfen, die ein großes Schiff gar nicht anlaufen kann. Ich war schon in der Antarktis, Grönland, auf den Großen Seen und bin den Amazonas bis Iquitos in Peru gefahren. Das können nur wenige Schiffe. Es ist ein großes Geschenk, so viel von der Welt sehen zu können.

Wo sind denn Ihre Lieblingsorte oder Ihre Lieblingshäfen?
Als Herausforderung für mich als Kapitän ist die Antarktis besonders spannend. Bei den Häfen kann ich mich eigentlich gar nicht entscheiden. Meine Favoriten sind Barcelona, Sydney, Moorea, Hamburg und natürlich Odessa, mein Heimathafen. Dort bin ich selbstverständlich besonders gerne. Odessa ist eine wunderschöne Stadt mit einer sehr interessanten Geschichte.

Waren Sie schon als Kind von Schiffen fasziniert?
Mein ganzes Leben ist mit der See verbunden. Mein Vater war erst Offizier bei der Marine, später dann Kapitän auf Frachtschiffen und schließlich auch auf Kreuzfahrtschiffen. Deshalb war ich natürlich schon als kleines Kind häufig auf Schiffen. Und dann stand meine Entscheidung bezüglich der Berufswahl schnell fest. Inzwischen ist mein Sohn übrigens auch Seefahrer und hat schon sein Kapitänspatent.

Als Kapitän sind Sie auch Ansprechpartner für die Gäste. Ist Ihnen der Kontakt wichtig?
Auf jeden Fall. Ich bin gerne mit den Gästen in Kontakt und führe Gespräche mit ihnen. Nicht nur bei den geplanten Aktivitäten, wie dem Willkommens- und Abschiedsdinner, dem Frühschoppen oder dem Treffen mit den Stammgästen. Auch zwischendurch ist mir der Kontakt sehr wichtig, um mir die Meinung der Gäste anzuhören. Mein „Lehrer“, ein sehr erfahrener Kapitän von Kreuzfahrtschiffen aus der Sowjetunion, sagte oft: „Die Show ist auf Kreuzfahrtschiffen sehr wichtig, aber die Sicherheit ist das Wichtigste.“ Sie steht über allem. Und die Show ist alles, was wir tun können, damit die Gäste mit dem Schiff und der Reise zufrieden sind: zum Beispiel gutes Essen, Sauberkeit, aufmerksame Bedienung, Organisation und natürlich auch ein enger Kontakt.

An Bord hört man, dass Sie eine Schwäche für Skat haben . . .
Ich spiele gerne Skat! Und wenn wir dann auf einer Kreuzfahrt einige Seetage haben, organisieren wir regelmäßig Skatturniere. Da habe ich mir mit vielen Gästen schon spannende Duelle geliefert.

Hamburg ist das Tor zur Welt. Mit hanseatischem Stolz kreuzt die MS Hamburg bereits seit fünf Jahren auf den Weltmeeren. Routenvielfalt ist ihr Erfolgsfaktor (Bild Plantours Kreuzfahrten/Oliver Asmussen)

Wie würden Sie den Charakter Ihres Schiffes beschreiben?
Dafür brauche ich nur drei Wörter: klein, aber fein.

Wo sind Sie am liebsten auf der Hamburg?
Im Palmgarten und am Swimmingpool auf dem Sonnendeck. In warmen Regionen ist das ein ausgezeichneter Platz für Dinner-Partys „unter den Sternen“. Außerdem kann ich hier mit Gästen gut ins Gespräch kommen.

Sie sind im Wechsel mit Kapitän Igor Gaber an Bord. Was machen Sie, wenn Sie nicht mit der MS Hamburg unterwegs sind?
Meistens bin ich zu Hause in Odessa mit meiner Familie. Ich habe zwei Söhne und mittlerweile schon zwei Enkelkinder.

Weitere Informationen über die MS Hamburg in jedem guten Reisebüro oder direkt bei Plantours Kreuzfahrten.

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