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Kapitän und Crew haben sich beim Sturm auf der AIDA Prima vorbildlich verhalten

Sven Heller und seine Frau Bianca waren während dem Sturmtief Egon an Bord der AIDA Prima und finden nur lobende Worte für Kapitän und Crew

Heute im Sonntags-Interview: Sven Heller, Passagier auf der AIDA Prima während Sturmtief Egon

Du warst letzte Woche mit der AIDA Prima auf der Metropolen Route unterwegs und hast dabei live das Sturmtief “Egon” mit Windstärke 10 miterlebt. Wie war das für Dich und Deine Frau Bianca?

Sven Heller: Als erstes möchten wir dazu sagen das bis Sonntagnachmittag keinerlei Pressemitteilung zu lesen war, bis ein Leserreporter meinte, er müsste die Story vermarkten. Ab da ging es los mit Titanic und so einem Blödsinn. Um zu verhindern das Aida und Crew weiter durch den Schmutz gezogen werden, habe ich auch ein Interview bei RTL in “Guten Morgen Deutschland” gegeben und bin auch gern bereit hier Rede und Antwort zu stehen.

Ja, wir waren am besagten Freitag live dabei . Wir sind Freitag Morgen ca 1.00 von Rotterdam gestartet auf den Weg nach Hamburg. Den ganzen Tag hatten wir Seegang und das Schiff hat geschaukelt wie es auf der Nordsee halt sein kann. Am Abend sind wir dann um ca 21.00 Uhr auf Deck  15 gegangen um in den Beachclub der  Farewell Party beizuwohnen.

Als erstes waren wir auf dem Aussendeck vor dem Beachclub und haben den Wellen im Meer zugeschaut uns kam nie der Gedanke das wir kurze Zeit später so durchgeschüttelt werden .

Als erstes ist Bianca in den Beachclub hinein gegangen mit unserem Neffen und der Schwiegermutter . Ich bin 10 Minuten später dazugekommen und dann haben wir uns über die Wellen im Pool amüsiert wie die von rechts nach links klatschten und manchmal auch überliefen. Man hat zu diesem Zeitpunkt schon Wasser aus dem Pool abgelassen das war zu sehen weil immer mehr Abstand zum obersten Rand war. Das Schiff war am schaukeln man konnte stehen ohne sich konstant festzuhalten . Dann sagte ich zu meiner Frau das sie meine Schwiegermutter in einen Stuhl setzen sollte nicht das sie noch hinfallen würde das erwies sich später als richtig. Ich filmte noch das klatschen des Wassers im Pool und steckte das Handy in die Tasche.

Sekunden später gab es einen Schlag ich wurde vom Pool Richtung Fensterfront geschleudert und habe mich an einer Kunstoffpalme  festgehalten.Bianca hat den Stuhl ihrer Mutter festgehalten dass sie nicht  umfallen konnte was Ihr auch gelang. Bei der nächsten Rückwärtsbewegung bin ich nochmal wieder Richtung Pool und dann war wieder Seegang wie er den ganzen Tag war. Als nächstes stellten wir vier fest das wir alle nass bis übers Knie waren und die Welle des Pools voll abgekriegt haben.

Nach ein paar Sekunden habe ich die Situation realisiert nach meiner Familie geschaut da war alles ok und dann habe ich mich um ein älteres paar gekümmert bei denen war auch alles in Ordnung  Als nächstes haben wir uns umgeschaut und haben das Chaos am Deck wahr genommen. Stühle,Tische,die Sektgläser  der farewell Party gemischter Cocktail alles war an Deck verteilt.

Die Crew fing sofort an professionell zu handeln hat die verängstigten Leute beruhigt und alle vom Beachclub herausgeführt bzw. Angesagt in die Kabinen zu gehen .Dieses haben wir dann auch getan überall ist ziemlich viel kaputt gegangen. In den Bars Gläser,Flaschen alles lag auf dem Boden ebenso soll es in den Restaurants gewesen sein da waren wir allerdings nicht

In verschiedenen Medien wurde die Situation an Bord der AIDA Prima stark aufgebauscht. Die Reederei informierte, dass es drei Verletzte gegeben habe, zwei mit Prellungen und eine mit Knochenbruch. Es soll aber Passagiere gegeben haben, die hätten eine Todesangst ausgestanden. War es wirklich so schlimm?

Es gab zwei Durchsagen das die Ärzte im Four Elements  und im Deck 6 benötigt wurden. Was im Nachhinein von AIDA auch bestätigt wurde. Wir sind dann von Deck 15 in Deck 4 gegangen und haben in den Treppenhäusern nirgendwo Panik wie anderswo beschrieben bemerkt, es lief alles ruhig und kontrolliert ab .

Einzelne Passagiere haben sich in den sozialen Medien dahingehend geäussert, dass von Seiten der Besatzung bzw. auch vom Kapitän Jens Janauscheck (43, seit fünf Jahren Kapitän bei AIDA) sehr schlecht informiert worden sei. Wie haben Du und Deine Frau die Kommunikation durch Kapitän und Crew empfunden?

Also dazu muss ich sagen das Kapitän Janauscheck mit einer der besten der Flotte ist. Damit meine ich menschlich und fachlich soweit wir das beurteilen können.Wir waren mit Ihm letztes Jahr auf der AIDA blu und da hat er durch seine freundliche lockere Art unsere Sympathie gewonnen.

Wie gesagt die Crew war bemerkenswert, hat sich überall um die Gäste gekümmert und im Anschluss als die meisten Gäste in den Kabinen war um das Chaos auf dem Schiff. Und zwar so intensiv das am nächsten morgen ganz normal wieder Frühstück serviert wurde , alles war wieder sauber und hergerichtet. Vor dem Restaurant wurden wir auch nochmal von Birte Schattenberg (Eventmanagerin) gefragt ob alles in Ordnung sei.

Jetzt zum Kapitän: Dieser hat alle Dreiviertel Stunde die Gäste von der Brücke informiert was er macht und wie er handelt vom abwettern bis zum umdrehen ca 1.00 Uhr Richtung Hamburg . Ich glaube er hat in den drei Stunden 4 Durchsagen gemacht . Ich denke seine ruhige, sachliche Art hat ganz vielen Menschen an Bord die Angst genommen. Um ca.23.30 ist die Crew jede Kabine abgegangen und hat gefragt ob alles in Ordnung wäre. Wir sagen nur ganz großes Kino an Jens Janauscheck und Crew

Der eine oder andere der eine Kreuzfahrt mit 7 Meter hohen Wellen miterlebt hat, wird vielleicht nie mehr eine Schiffsreise unternehmen. Wie sieht das bei Euch Beiden aus?

Wir werden auf jeden Fall wieder auf ein Schiff gehen . Stürme sind für uns kein Fremdwort, wohnen wir doch in der Nähe von Cuxhaven . Unsere nächste Tour ist mit der Mein Schiff 3 die Dubai Tour Anfang Februar .

Wieviele Kreuzfahrten habt Ihr bisher schon unternommen?

Wir haben bisher 5 Fahrten unternommen und hoffen es werden mehr wir mögen keinen anderen Urlaub mehr

Was ist Euer Kreuzfahrt-Highlight?

Das war bis jetzt die Kanaren Tour . Wir hoffen das die Dubai diese toppen  wird

2 Antworten

  1. Auch wir,meine Frau und ich,waren dabei und können die Aussage von Fam.Heller nur unterstreichen.
    Wir befanden uns zum Zeitpunkt des Aufpralls der beiden Wellen im Theatrium,Deck 7.
    Wenn hinter uns nicht zahlreiche Gläser gefallen wären,hätten wir wahrscheinlich garnichts mitbekommen.
    Auf Anweisung gingen wir auf unsere Kabine auf Deck 15.Auch dort war lediglich der für das Wetter normale Seegang zu spüren.Nach mehreren beruhigenden Durchsagen des Kapitäns,kam wenig später ein Crew-Mitglied auf unsere Kabine,um sich nach etwaigen Problemen zu erkundigen.
    Thema Todesangst:Ich kann mir vorstellen das diese durch eine Gutschrift seitens AIDA bekämpft werden kann und dann wahrscheinlich mit einer kostenlosen Fahrt verschwindet ???

  2. Endlich eine realistische Bewertung der Situation! So wie beschrieben, haben auch wir den Abend wahrgenommen

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