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Deutscher Reederverband begrüsst Landstrom-Pläne

Color Line bekommt jetzt in Kiel Landstrom (Bild Port of Kiel)

Vergangene Woche hat die Bundesregierung einen Schritt getan, um den Landstrom-Anschluss in Seehäfen attraktiver zu gestalten, diese Woche werden die Umweltminister des Bundes und der Länder in Hamburg über Landstrom-Initiativen in Deutschland sprechen. Vor diesem Hintergrund begrüßt der Verband Deutscher Reeder (VDR) das Vorhaben, Schiffe während ihrer Liegezeit in deutschen Häfen mit Strom von Land zu versorgen.

„Uns eint das Ziel, das Klima und die Luft auch in den Häfen noch weiter zu verbessern“, sagte Ralf Nagel, Geschäftsführendes Präsidiumsmitglied des Verbandes: „Landstrom zu fördern, ist dafür ein guter Schritt in die richtige Richtung.“ Die Stromversorgung von Land in Häfen wird nach Einschätzung des VDR künftig ein bedeutender werdender Baustein unter den diversen Maßnahmen der Schifffahrt, den Transport von Waren und Menschen über das Meer noch umwelt- und klimaschonender als bisher schon zu gestalten. Schon lange ist Schweröl in europäischen Häfen verboten, von Januar an gilt weltweit am Kai wie auf See für die gesamte Industrie die Pflicht, nur noch schwefelarmen Brennstoff zu nutzen. Die International Maritime Organisation (IMO) berät diese Woche in London über weitere konkrete Maßnahmen zur Umsetzung ihrer ambitionierten CO2 Reduktionsziele. „Die Schifffahrt ist in Sachen Klima- und Umweltschutz auf ehrgeizigem Kurs wie keine zweite, derart globale Industrie“, sagte Nagel.

Infrastruktur, Nachhaltigkeit und wirtschaftliche Preise für Landstrom

Für den Reederverband sind bei der geplanten Umsetzung der Landstrom-Pläne für Deutschland drei Aspekte wichtig, damit die Projekte möglichst erfolgreich und nachhaltig sind:
· Es braucht eine vernünftige Infrastruktur und klare Regelungen: Landstrom ist für Schiffe in regelmäßigen Pendel- oder Linienverkehren geeignet (etwa Fähren), bei denen dieselben Liegeplätze angelaufen werden. Container- und Massengutschiffe dagegen machen oft in einem Hafen an unterschiedlichen Liegeplätzen fest oder müssen während der Be- und Entladung an den Liegeplätzen bewegt werden. Diese alle mit flexiblen Landstromanlagen auszustatten, dürfte die Möglichkeiten der Häfen, aber auch vieler Schiffe übersteigen. Zudem sind noch viele technische und rechtliche Fragen ungeklärt, etwa die Frage der unterschiedlichen Spannung der Bord- und Landnetze und der langfristigen Finanzierbarkeit der Anlagen bei wenigen Anläufen der Schiffe.
· Es braucht ein wirklich nachhaltiges Konzept: der Anschluss an Landstrom macht für eine Reduktion der CO2-Emissionen nur Sinn, wenn der Strom für die Schiffe aus erneuerbaren Energien stammt. Landstromanlagen konkurrieren jetzt und noch stärker in Zukunft mit alternativen Treibstoffen, die ähnlich gute oder sogar bessere Schadstoff- und CO2-Emissions-Bilanzen aufweisen. Am Ende kommt es auf die Gesamtökobilanz an. Die Anschlüsse müssen zudem sehr leistungsfähig sein: Große Containerschiffe und Kreuzfahrtschiffe verbrauchen mit bis zu acht bzw. elf Megawatt Strom in Spitzenzeiten ähnlich viel wie eine Kleinstadt.
· Der Anschluss muss wirtschaftlich attraktiver als bisher sein: Landstrom ist bislang die Ausnahme, er steht derzeit nur in gut 20 Häfen der Welt zur Verfügung, weshalb die meisten Reedereien ihre Schiffe erst mit einigem Aufwand und jeweils Investitionen in Millionenhöhe vorbereiten müssten. In deutschen Häfen ist Landstrom bislang zwei- bis dreimal so teuer für Reedereien wie die Nutzung der bordeigenen Hilfsdiesel. Die EEG-Umlage für Landstrom in Deutschland wie geplant um 80 Prozent zu senken, ist deshalb richtig und wichtig. „Es braucht finanzielle Anreize für die Schifffahrtsunternehmen, von denen sich insbesondere hierzulande viele in einem harten globalen Konkurrenzkampf behaupten müssen“, erläuterte Nagel. Ralf Nagel bot abschließend die Hilfe des Verbandes bei der anstehenden Umsetzung der Landstrom-Pläne in Deutschland an: „Die deutsche Seeschifffahrt unterstützt gern dabei, die Pläne ökologisch und ökonomisch sinnvoll in die Tat umzusetzen“.

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