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Genua ist eine schwierige Stadt, aber Genua vergisst man nie

Genua ist ein schönes Kleinod mit bezaubernden Adels-Palästen und vielen Kirchen (Foto Stieger)

Genua ist für viele Kreuzfahrerinnen und Kreuzfahrer vor allem eines: der Start- oder Endpunkt ihrer Reise. Doch die Stadt an der ligurischen Küste ist viel mehr als nur ein Hafen. Sie ist ein Ort voller Geschichte, Charme und überraschender Schönheit. Die Neue Zürcher Zeitung beschreibt Genua mit eindrücklichen Worten: „Wäre Genua eine Frau, dann eine Matrone mit Krampfadern an den Beinen und Dellen an den Armen. Sie mag ihre besten Tage zwar hinter sich haben, doch hinter der nicht mehr taufrischen Fassade steckt viel Poesie.“ Diese Poesie spürt man, wenn man sich Zeit nimmt, die Stadt wirklich zu entdecken.

Von Hans Stieger, Kreuzfahrt Blog

Viele Kreuzfahrerinnen und Kreuzfahrer kennen Genua nur vom Hafen aus, steigen ein oder aus und verlassen die Stadt schnell wieder. Dabei verbirgt sich hinter den Mauern eine faszinierende Welt. Genua ist ein bezauberndes Kleinod mit verwinkelten Gassen, majestätischen Palästen und einer Vielzahl an Kirchen. Die Stadt lädt dazu ein, zu Fuss erkundet zu werden. Dabei offenbaren sich immer neue Details: Adelspaläste und herrschaftliche Häuser verschmelzen mit dem Duft von frisch gebackener Focaccia, dem italienischen Fladenbrot, das mit viel Olivenöl, Salz und Rosmarin verfeinert wird.

Unesco erklärte 42 Paläste zum Weltkulturerbe

Nicht weniger als 163 historische Rennaissance- und Barock-Paläste sind im Zentrum von Genua zu finden. 42 sogenannte Palazzi dei Rolli, befinden sich in der Strada Nuova und im historischen Zentrum der Stadt der Via Lomellini, Piazza Fossatello und Via San Luca bis zur Piazza Banchi und dem Meer. Einige wenige Paläste gehören noch privaten Eigentümern. Die meisten Adels-Häuser sind aber heute Büros oder werden von Banken oder als Museen genutzt. Die Paläste der Musei di Strada Nuova, die Galleria Nazionale di Palazzo Spinola di Pellicceria und das Museo di Palazzo Reale können besichtigt werden, alle anderen werden an zwei Wochenenden im Jahr für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht.
Aber nicht nur die Paläste sind sehenswert. Bei einem Spaziergang durch die Stadt lohnt es sich auch in die oft prachtvollen, vielfach geöffneten, Innenhöfe zu schauen. Denn dort sind zauberhafte Springbrunnen mit Nymphen, Skulpturen und Fresken zu sehen.

Bombe in der Kathedrale di San Lorenzo in Genua

Die wichtigste Kirche in Genua ist die Kathedrale von San Lorenzo, deren Bau im 5. oder 6. Jahrhunder begonnen haben soll. Im Jahr 1118 wurde sie von Papst Gelasius II. geweiht. Im Laufe der Jahrhunderte erfuhrt die Kathedrale di San Lorenzo viele Veränderungen in Form von neuen romanischen und gotischen Baustilen.
Eine weltweit wohl einzigartige Kuriosität zeigt sich im rechten Seitenschiff der Kathedrale: Um sich an die Schrecken des Krieges zu erinnern, gibt es dort die exakte Kopie einer nicht explodierten Bombe. Die Granate wurde 1941 von der britischen Flotte während eines der schlimmsten Angriffe auf Genua während des Zweiten Weltkriegs abgefeuert.

12’000 Tiere im Aquarium von Genua

Einen Besuch in Genua lohnt zweifellos auch das Aquarium im Hafen. Das Aquarium von Genua weist mit 70 Becken, über 12.000 Tieren und 600 Arten die größte Schau biologischer Vielfalt des Lebensraumes Wasser in Europa auf und beeindruckt zudem durch seine Lage mit Blick auf den Golf von Genua. Delfine, Haie, Pinguine, Rundschwanzseekühe und Tiere der Antarktis lassen sich ebenso bewundern, wie Quallen, tropische Fische, Robben und viele andere Tiere. Die Eröffnung des Aquariums in Genua fand 1992 statt. Damals feierten die Genueser den 500. Jahrestag der Entdeckung der neuen Welt, durch den in Genua geborenen Christoph Columbus. Das Aquarium mit seinen 27‘000 Quadratmetern Fläche zieht jedes Jahr über eine Million kleine und grosse Besucher in seinen Bann.

Mit der Zahnradbahn Granarolo zum schönsten Blick auf die Stadt

Ein ganz besonders Erlebnis ist der Blick von oben auf die Stadt und den Hafen Genua. Dazu eignen sich am besten die Standseilbahn Zecca-Righi, von der man einen schönen Blick über die Stadt geniessen oder zum nahegelegenen Park Peralto wandern kann.
Die Fahrt mit der Zahnradbahn Granarolo beginnt in der Nähe des Bahnhofs Príncipe und endet beim im Jugendstil erbauten Stationshäusen in Granarolo. Die kurze Reise in der historischen kleinen roten Bahn aus dem Jahr 1901 mit ihren schmucken, vielleicht nicht ganz bequemen Holzbänken ist nicht nur nur für Eisenbahnfans ein schönes Erlebnis.
Und dann gibt es noch dem ältesten im Jahr 1909 erbauten Aufzug Castelletto Levante. Er überwindet 57 Höhenmeter und bietet die Möglichkeit von der Aussichtsterrasse in Castelletto einen herrlichen Blick auf die wunderschöne Altstadt Genuas und die Paläste zu geniessen.

Das Zentrum von Genua pulsiert rund um die Piazza De Ferrari. Der bronzene Brunnen aus dem Jahr 1936 ist ein Wahrzeichen, umgeben von prächtigen Gebäuden wie dem Opernhaus Carlo Felice und dem Palazzo Ducale, der einst Residenz der Dogen war und heute ein lebendiges Kulturzentrum ist. Die schwarz-weiss gestreifte Kathedrale di San Lorenzo taucht ohne grosses Aufsehen mitten in der Altstadt auf und beeindruckt mit ihrer einzigartigen Stilmischung.

Im Porto Antico, dem alten Hafen, verbindet sich Geschichte mit Moderne. Der Hafenkran Bigo mit seinem gläsernen Panoramaaufzug bietet spektakuläre Aussichten. Das Meeresmuseum Galata erzählt interaktiv die Geschichte der Seefahrt und lädt zur Besichtigung eines U-Boots ein. Das alte Wahrzeichen, der Leuchtturm La Lanterna, ist Europas höchster Leuchtturm und bietet von seinen Plattformen einen beeindruckenden Blick auf die Stadt und das Meer.

Genua ist nicht immer einfach zu verstehen, aber bleibt im Herzen

Genua hat sich in den letzten Jahren stark gewandelt. Das einst dunkle Hafenviertel ist heute lebendig und einladend. Restaurants, Museen, Yachthafen und eine Fussgängerzone verbinden den Hafen mit der Altstadt. Genua gilt als Musterbeispiel für gelungene Stadtsanierung und zeigt, wie Tradition und Moderne harmonisch zusammenfinden können.

Wer Genua besucht, erlebt eine Stadt voller Kontraste und Geschichten. Es ist eine Stadt, die nicht immer einfach zu verstehen ist, aber die lange im Herzen bleibt. Die Stadtführerin Fausta bringt es auf den Punkt: „Genua ist eine schwierige Stadt, aber Genua vergisst man nie.“ Diese Worte fassen die besondere Atmosphäre zusammen, die Genua ausmacht – eine Mischung aus Geschichte, Leben und einer unverwechselbaren Seele.

Es lohnt sich, bei einer Kreuzfahrt ab oder bis Genua eine Übernachtung einzuplanen. So entsteht die Möglichkeit, die Stadt wirklich zu erleben und ihre vielen Facetten zu entdecken. Genua zeigt sich als ein Ort, der überrascht, berührt und in Erinnerung bleibt. Oder wie es eine Stadtführerin treffend formulierte: „Genua ist eine schwierige Stadt, aber Genua vergisst man nie.“ Diese Worte fassen die einzigartige Faszination zusammen, die von Genua ausgeht.

0 Antworten

  1. […] Dabei gibt es doch eine Alternative: Die Bahn. Mit den SBB ist man in knapp fünf Stunden in Genua, von wo aus viele Kreuzfahrtschiffe starten. Und tatsächlich gibt es auf den Schiffen von MSC und […]

  2. […] Abreisebahnhöfen in der Schweiz sind die MSC Abfahrtshäfen im Mittelmeer, insbesondere Venedig, Genua und Marseille oder für Kreuzfahrten in Nordeuropa ab Hamburg und Kiel, besonders gut per Bahn ab […]

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