Der Hafen von Kiel hat kürzlich einen bedeutenden Fortschritt in den Bemühungen um nachhaltigen Seetourismus erreicht. Am Mittwoch lief das Kreuzfahrtschiff AIDAnova am Kieler Ostseekai ein und markierte damit den Anschluss des hundertsten Kreuzfahrtschiffs an die dortige Landstromanlage in dieser Saison – ein Novum für deutsche Häfen. Mit fast 70 Prozent der Hochseekreuzfahrtschiffe, die in dieser Saison die Kieler Landstromanlagen nutzten, zeigt Kiel, dass es auf dem richtigen Weg ist.
Ein starkes Commitment zur Nachhaltigkeit
Dr. Dirk Claus, Geschäftsführer der Seehafen Kiel GmbH & Co. KG, äußerte sich zufrieden: „Zu Jahresbeginn war der Anschluss von einhundert Kreuzfahrtschiffen unser erklärtes Ziel – und wir sind sehr zufrieden, dass wir das nun schon vor Saisonende erreicht haben.“ Die Tatsache, dass 85 Prozent dieser Anschlüsse bereits reine Regelversorgung sind, spricht für die technologische Effizienz der Landstromversorgung. Kiel hat investiert und sich auf die nationalen Umweltziele im maritimen Bereich vorbereitet.
Die Rolle von AIDA Cruises
AIDA Cruises spielt eine zentrale Rolle in diesem Erfolg. Mit insgesamt 41 Anschlüssen ist die Reederei nicht nur die meistvertretene am Kieler Hafen, sondern auch die führende Nutzerin der Landstrominfrastruktur. Durch die Unterzeichnung einer Absichtserklärung mit dem Port of Kiel im Jahr 2018 hatte AIDA den Grundstein gelegt. AIDAsol war 2021 das erste Schiff, das in Kiel die Landstromversorgung nutzte, und seitdem folgten zahlreiche weitere AIDA-Schiffe.
Felix Eichhorn, Präsident von AIDA Cruises, betont die partnerschaftliche Arbeit: „Zusammen mit dem Port of Kiel haben wir über viele Jahre intensiv an der Landstromstrategie gearbeitet. Der heute erreichte Meilenstein ist das Ergebnis der gemeinsamen Bemühungen, die Kreuzfahrt nachhaltiger zu gestalten.“
AIDA Cruises hatte im April 2022 mit Cruise Baltic, einem Netzwerk von 32 Häfen und Destinationen, eine Absichtserklärung zur Landstromnutzung in den Häfen des Ostseeraums unterzeichnet. Im Juni 2023 konnte in Aarhus die erste Landstromanlage Dänemarks mit AIDAmar eingeweiht werden. Die erste schwedische Anlage wurde in Stockholm im Juli 2024 mit AIDAdiva in Betrieb genommen. Am 24. September 2024, konnte die offizielle Eröffnung einer neuen Anlage in Oslo mit AIDAluna erfolgen. Mit dieser Inbetriebnahme können Kreuzfahrtschiffe nun in zwölf Häfen in sechs europäischen Ländern grüne Energie von Land beziehen.
Der Weg zur Regelversorgung
Der Port of Kiel verfolgt konsequent das Ziel, landstromfähige Schiffe in die Regelversorgung aufzunehmen. In diesem Jahr wurden allein zehn Kreuzfahrtschiffe erfolgreich integriert. Bei einer Regelversorgung können Schiffe während ihres Aufenthalts etwa 8 bis 10 Stunden lang umweltfreundlichen Ökostrom nutzen – eine entscheidende Maßnahme zur Reduzierung der Emissionen in den Hafenstädten.
Kiel ist damit nicht nur führend in Deutschland, sondern zählt auch international zu den Vorreitern in der Landstromnutzung. Die kontinuierliche Erweiterung der Landstrominfrastruktur zeigt, wie ernsthaft der Hafen seinen nachhaltigen Kurs verfolgt.
Ausblick auf die Zukunft
Mit Planungsvorhaben für weitere Landstromanlagen und der Absicht, diese Technologie in mehr Ostsee-Häfen einzuführen, ist der Port of Kiel gut aufgestellt. AIDA Cruises engagiert sich auch weiterhin, die Nutzung von Landstrom in anderen europäischen Häfen zu fördern. Das Unternehmen hat bereits Vereinbarungen zur Landstromnutzung in mehreren Ländern unterzeichnet und zielt darauf ab, bis 2050 Netto-Null-Emissionen im Schiffsbetrieb zu erreichen.
Der Port of Kiel hat mit dem 100. Landstromanschluss von AIDAnova einen bedeutenden Meilenstein für den nachhaltigen Seetourismus gesetzt. Diese Entwicklung zeigt nicht nur die Fortschritte in der Kreuzfahrtindustrie, sondern auch das Engagement für eine umweltfreundlichere Zukunft. Reisende, die eine Kreuzfahrt planen, können sich also auf einen Hafen freuen, der nicht nur für unvergessliche Erlebnisse sorgt, sondern auch Verantwortung für unseren Planeten übernimmt.