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Keine Kreuzfahrten am Samstag: Alaska sucht Wege zur Entlastung der Touristenströme

MS Maasdam in Alaska (Bild Holland America Line)

Mit Blick auf den steigenden Zustrom an Touristen in Alaskas Hauptstadt Juneau stellt sich die Frage, wie viel Tourismus zu viel ist und welche Auswirkungen dieser auf die Einheimischen und die Umgebung hat. Ein neuer Vorschlag, der für die Abstimmung am 1. Oktober auf der städtischen Wahlurne steht, sieht vor, dass Kreuzfahrtschiffe mit 250 oder mehr Passagieren an Samstagen nicht in Juneau anlegen dürfen. Dies soll den Bewohnern eine Verschnaufpause von der Touristenflut ermöglichen. Ebenfalls betroffen wäre der 4. Juli, an dem Einheimische gerne an einer Innenstadt-Parade teilnehmen, dies berichtet AP hier.

Die Initiative für “kreuzfahrtfreie Samstage” zielt darauf ab, das Leben der Bewohner vor Ort zu bewahren, das von sauberer Luft, klarem Wasser und unberührter Natur geprägt ist. Besonders in einer Stadt wie Juneau, die nur auf dem Wasser oder per Luftweg erreichbar ist und für Besucher vor allem durch Attraktionen wie den Mendenhall-Gletscher bekannt ist, sind die Auswirkungen des Tourismus täglich spürbar. Viele Bewohner äußern Bedenken hinsichtlich des zunehmenden Verkehrs, überfüllter Wanderwege und des ständigen Summens von Besichtigungshubschraubern, die Besucher zu verschiedenen Sehenswürdigkeiten transportieren.

Keine generelle Ablehnung von Touristen in Juneau

Deborah Craig, eine langjährige Bewohnerin von Juneau, unterstützt die Idee der kreuzfahrtfreien Samstage. Sie betont, dass es nicht darum gehe, Touristen generell abzuweisen, sondern vielmehr um die Menge und die Belastung für eine kleine Gemeinde. Die derzeitige, überwältigende Anzahl von Besuchern schmälere das, was die Bewohner an Juneau so schätzten.

Gegner der Initiative befürchten, dass eine Limitierung der Anlegungen lokale Unternehmen schädigen und rechtliche Konflikte nach sich ziehen könnte. In Bar Harbor, Maine, wurde eine durch Wählern genehmigte Begrenzung der Kreuzfahrt-Passagierzahlen durch ein Bundesgericht angefochten. Auch in Juneau machen Unternehmer wie Laura McDonnell, die 98% ihres jährlichen Umsatzes im Sommer erzielt und deren Laden Caribou Crossings stark vom Kreuzfahrttourismus abhängt, auf die Bedeutung des Tourismus für die lokale Wirtschaft aufmerksam.

Täglich bis zu 18’000 Kreuzfahrt Touristen

Die Kreuzfahrtindustrie spielte 2023 eine bedeutende Rolle im Direktumsatz in Juneau, wobei der Großteil auf die Ausgaben der Passagiere zurückgeführt wird. Nach einem pandemiebedingten Rückgang stiegen die Passagierzahlen in Juneau 2023 stark an und erreichten einen Rekord von über 1,6 Millionen. Ein Ziel ist es, die Gesamtanzahl der Kreuzfahrt-Passagiere um 1,6 Millionen zu halten und die täglichen Besucherzahlen auszugleichen, die an den geschäftigsten Tagen auf bis zu 18.000 ansteigen können.

Die Debatten über den Tourismus in Juneau sind polarisierend, und die Stadt bemüht sich um einen Kompromiss. Abkommen mit großen Kreuzfahrtlinien wurden geschlossen, um die Anzahl der Schiffe pro Tag zu begrenzen. Sollte die Initiative für kreuzfahrtfreie Samstage angenommen werden, könnte dies Auswirkungen auf weitere, kleinere Gemeinden in Südostalaska haben, da die Schiffe, die ihre Reisen in Seattle oder Vancouver beginnen, alternative Anlegestellen benötigen.

Die Diskussion über den Tourismus in Juneau verdeutlicht die Herausforderungen, denen kleine Gemeinden angesichts steigender Besucherzahlen gegenüberstehen, und die Notwendigkeit, einen nachhaltigen Ansatz zu finden, der die Bedürfnisse der Einheimischen, der Umwelt und der Wirtschaft berücksichtigt.

Auswirkungen der Kreuzfahrt auf Juneau in Alaska

Die Kreuzfahrtindustrie hat zweifellos Auswirkungen auf die Umwelt in Juneau, insbesondere in Bezug auf die Belastungen der natürlichen Ressourcen und die ökologische Nachhaltigkeit der Region. Hier sind einige Punkte, die die Auswirkungen der Kreuzfahrtindustrie auf die Umwelt in Juneau verdeutlichen:

Emissionen: Kreuzfahrtschiffe sind für einen erheblichen Teil der Luftverschmutzung verantwortlich, die durch den Tourismus in Juneau entsteht. Die Verbrennung von Schweröl in den Motoren der Schiffe trägt zur Freisetzung von Schadstoffen wie Schwefeldioxid, Stickoxiden und Feinstaub bei, die die Luftqualität in der Umgebung beeinträchtigen können.

Abfallentsorgung: Kreuzfahrtschiffe erzeugen eine große Menge an Abfall, darunter Lebensmittelreste, Kunststoffe, Altöl und Abwasser. Die Entsorgung dieses Abfalls kann zu Verschmutzung von Gewässern und der Umgebung führen, insbesondere wenn nicht alle Vorschriften und Standards für die umweltgerechte Entsorgung eingehalten werden.

Auswirkungen auf die Wasserqualität: Das Einleiten von Abwässern und Grauwasser aus Kreuzfahrtschiffen kann die Wasserqualität vor der Küste von Juneau beeinträchtigen. Schadstoffe und Nährstoffe aus diesen Abwässern können das marine Ökosystem belasten und die Wasserqualität für Mensch und Tier beeinträchtigen.

Lärmbelastung: Die häufigen Anlegungen großer Kreuzfahrtschiffe können zu einer erhöhten Lärmbelastung in der Umgebung führen, insbesondere für Anwohner in der Nähe der Hafenanlagen. Das ständige Summen von Motoren, das Tuten der Schiffe und die Aktivitäten der Passagiere können die Ruhe und den natürlichen Lebensraum stören.

Landschaftsveränderungen: Der Bau von Infrastruktur für den Kreuzfahrttourismus, wie Anlegestellen, Terminals und Ausflugsziele, kann landschaftliche Veränderungen in der Umgebung von Juneau verursachen. Dies kann zur Zerstörung natürlicher Lebensräume und zur Beeinträchtigung empfindlicher Ökosysteme führen.

Insgesamt ist es wichtig, die Auswirkungen der Kreuzfahrtindustrie auf die Umwelt in Juneau kritisch zu betrachten und Maßnahmen zu ergreifen, um den ökologischen Fußabdruck dieser Industrie zu verringern. Eine nachhaltige Entwicklung und der Schutz der natürlichen Ressourcen sind entscheidend, um die Schönheit und Einzigartigkeit von Juneau für zukünftige Generationen zu bewahren.

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