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Julia Baecher holt die Windjammer nach Bremerhaven zur SAIL

Julia Baecher bringt die Windjammer aus der ganzen Welt zur SAIL nach Bremerhaven (Foto Brockmann/Erlebnis Bremerhaven)

Sie spricht fließend Englisch, kann sich auf Spanisch unterhalten, ist ein Organisationstalent und kann auch noch segeln: Julia Baecher punktet mit besten Voraussetzungen, um die Windjammer aus aller Welt für die SAiL in Bremerhaven einzuladen. Die Schiffsmanagerin kommt gerade aus Spanien zurück – mit sehr guten Nachrichten.

Zur SAiL 2025 werden vom 13. bis 17. August 2025 in Bremerhaven rund 250 Schiffe erwartet – von der privaten Yacht bis zur Viermastmark, vom Fünf-Meter-Segelboot bis zum Windjammer mit mehr als 3500 Quadratmetern Segelfläche. Julia Baecher kennt sie alle, denn sie ist die Schiffsmanagerin der Erlebnis Bremerhaven GmbH, der kommunalen Gesellschaft für Touristik, Marketing und Veranstaltungen, die die SAiL organisiert.

Nach der Regatta direkt nach Bremerhaven

Die Veranstaltungskauffrau hat vor zwei Jahren die Aufgabe übernommen, sich um den zentralen Inhalt der SAiL zu kümmern: die Schiffe. „Klinken putzen“, sagt sie und lacht. Julia Baecher ist mit den segelnden Besatzungen genauso in Kontakt wie mit den Botschaften der eingeladenen Nationen oder der STI, der gemeinnützigen Organisation Sail Training International, die jeden Sommer eine Regatta für Großsegler ausrichtet. Im August 2025 endet die Serie von vier Regatten im dänischen Esbjerg, gerade einmal eine Tagestörn-Länge von Bremerhaven entfernt. „Viele Schiffe segeln von dort direkt weiter zu uns“, sagt Baecher.

Wenn die STI zum Ende jeder Segelsaison ihre große internationale Konferenz ausrichtet, packt Baecher ihren Koffer. Gerade ist sie aus A Coruña in Nordspanien zurück. „Alles, was in der Szene Rang und Namen hat, ist dort vertreten“, erzählt sie über das Treffen mit 200 Teilnehmern. In Workshops und Seminaren waren traditionelle Seemannschaft und die Sicherheit an Bord genauso Themen wie sich Gasthäfen präsentieren konnten. Für Baecher ging es vor allem aber darum, zu netzwerken – Kontakte zu knüpfen, aufzufrischen oder zu vertiefen. Mit vielen Schiffseignern hat sie Gespräche geführt. „Man muss sich regelmäßig in Erinnerung bringen“, sagt sie, „aber man darf auch nicht nerven mit seiner Einladung“. Das ist die hohe Kunst, sich in Berlin bei den Botschaften aus aller Welt und ihren Militärattaches in Erinnerung zu bringen. Die ersten Einladungen zur SAiL verschickt stets das Auswärtige Amt.

Viermastbark Union, Dreimast-Schoner Capitan Miranda und schneeweisse Bark Cuauhtémoc

Aushängeschild einer jeden SAiL sind die segelnden Staatsgäste – die Marine-Schulschiffe. Peru hat schon 2023 zugesagt, erstmals seine Viermastbark „Union“ zu entsenden, aus Uruguay kommt der Dreimast-Schoner „Capitan Miranda“, die Deutsche Marine segelt mit der „Gorch Fock“ nach Bremerhaven.  Aus Spanien bringt die Schiffsmanagerin nun die gute Nachricht mit, dass jetzt auch die mexikanische Marine zugesagt hat, mit ihrer schneeweißen Bark „Cuauhtémoc“ zur SAiL zu kommen – einem der schönsten Segelschiffe der Welt, das bereits 2008 zur Lütten Sail und 2016 zu einem Kurzbesuch in Bremerhaven war und mit seinen Kadetten beeindruckte: beim Einlaufen in den Hafen standen sie hoch in den Rahen.

Das Flaggschiff der mexikanischen Marine mit Heimathafen Acapulco ist nicht nur das Ausbildungsschiff für den Offiziersnachwuchs, sondern auch Botschafter für Politik, Wirtschaft und Kultur der Vereinigten Mexikanischen Staaten. Nach der STI-Konferenz ist Julia Baecher  optimistisch, dass auch noch die Royal Navy des Sultanats Oman mit ihrer „Shabab Oman“ zusagt. „Im Törnplan steht die SAiL bereits“, sagt Baecher, aber die endgültige Entscheidung steht noch aus. Das gilt auch für die „Sagres“, die Bark der portugiesischen Marine. Zugesagt hat die Königliche Marine der Niederlande für ihre Stagsegelketsch „Urania“, auch Italien wird eines seiner vier Segelschulschiffe entsenden.

Julia Baecher kann nicht nur organisieren, sondern auch segeln

Es wird voll werden in den Häfen zur SAiL 2025 in Bremerhaven, „aber für Staatsschiffe haben wir immer einen Platz frei“, sagt die Schiffsmanagerin. Die gebürtige Flensburgerin hat vor acht Jahren ihre Ausbildung zur Veranstaltungskauffrau begonnen – auch bei der Erlebnis Bremerhaven. In der Veranstaltungsabteilung hat sie die großen maritimen Feste in der Stadt mit organisiert, bis ihr 2022 die Aufgabe anvertraut wurde, sich um das Schiffsmanagement zu kümmern. „Segeln kann ich“, sagt sie. Längster Törn: Bremerhaven-Lissabon auf einem Windjammer, 0-4-Wache inclusive – von Mitternacht bis vier Uhr in der Frühe. „Es ist gut zu wissen und zu erleben, was eine Crew leisten muss“, sagt sie.

Der überdimensionale Lageplan an der Wand

Hinter Baechers Schreibtisch hängt für den schnellen Überblick ein 10×2 Meter großer Lageplan der Havenwelten an der Wand, hier schiebt sie jetzt die Windjammer hin und her, um jeden der verfügbaren 1145 Kajenmeter im Neuen Hafen bestmöglich zu nutzen.  41 große Segelschiffe stehen inzwischen auf der Liste der Schiffsmanagerin. „Der Druck ist schon da“, sagt die 30-Jährige. „Ich bin die Neue, ich will liefern.“ Ein Team von 20 ehrenamtlichen Liaisons wird sie nach der Ankunft der Segler unterstützen, Schiffe und Crews zu betreuen. Aber bis dahin stehen jede Termine mit Ämtern und Behörden an, plant sie die Einlaufparade der Segler und sammelt Ideen für den Festumzug der Besatzungen durch die Innenstadt.

Und wenn die SAiL läuft – kann die Schiffsmanagerin der Erlebnis Bremerhaven dann die Füße hochlegen? Da muss Julia Baecher lachen. „Dann“, sagt sie, „geht es doch erst richtig los.“

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