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Seeschifffahrtsorganisation IMO strebt Klimaneutralität bis 2050 an.

Der Verband Deutscher Reeder begrüßt die aktuellen Beschlüsse des Umweltausschusses der Internationalen Seeschifffahrtsorganisation IMO. Sektor strebt Klimaneutralität bis 2050 an. Auch Emissions-Bepreisung ab 2027 wird unterstützt. Nicht zufrieden ist der NABU wie Bundesgeschäftsführer Leif Miller kommentiert: „In London wurde diese Woche eine große Chance verpasst. Die beschlossenen Minderungsziele entsprechen weiterhin nicht dem 1,5-Grad-Ziel des Pariser Klimaschutzabkommens. Jetzt ist es umso wichtiger, dass ein internationaler CO2-Preis für die Schifffahrt schnell angegangen und umgesetzt wird.”

Der VDR begrüßt den Beschluss des Umweltausschuss der Internationalen Seeschifffahrtsorganisation der Vereinten Nationen (IMO) zur Klimaneutralität in der Seeschifffahrt. Die insgesamt 175 Mitgliedstaaten der IMO haben sich nach intensiven Verhandlungen darauf geeinigt, die globale Schifffahrtsbranche bis 2050 zu dekarbonisieren und sich damit einer wichtigen Forderung der Schifffahrtsindustrie angeschlossen.

Historischer Tag für die Schifffahrt

„Es ist ein historischer Tag für die Schifffahrt,“ sagt VDR-Hauptgeschäftsführer Martin Kröger. „Die Staaten haben lange mit sich gerungen, um endlich zu einem wirkungsvollen Ergebnis zu kommen. Es ist nicht einfach, so viele verschiedene Länder und Regionen und ihre unterschiedlichen Interessen zu einem Ergebnis zusammenzuführen. Die IMO-Staaten haben das Unmögliche möglich gemacht. Alle haben anerkannt, dass es keine Alternative zur Klimaneutralität gibt. Auch wenn es für uns nicht einfach umzusetzen sein wird, wir freuen uns über dieses starke Signal zur Bekämpfung des Klimawandels,“ so Kröger.

Kernstück der Sitzung des IMO-Umweltausschuss war die Überarbeitung der IMO-Treibhausgasstrategie aus dem Jahr 2018. Diese sieht nun vor, dass eine Klimaneutralität schon gegen 2050 erreicht werden soll, statt bisher erst zu Ende des Jahrhunderts. Die Schifffahrtsindustrie hatte sich schon länger für eine Verschärfung des Ziels eingesetzt.

Bis 2040 sollen die Emissionen um mindestens 70 % reduziert werden

In den langen IMO-Verhandlungen in den vergangenen Tagen wurde schnell klar, dass einige Länder aufgrund ihrer geografischen Lage oder schwierigeren wirtschaftlichen Bedingungen nicht das gleiche Tempo einschlagen wollen und können, wie etwa die Mitgliedstaaten der Europäischen Union und die USA. Um Bedenken der Entwicklungsländer zu adressieren, sollen deshalb nun beim Zeitpunkt des Erreichens der Klimaneutralität kleinere Abweichungen möglich sein. Zusätzlich wurden Zwischenziele definiert, wonach die Schifffahrt ihre Emissionen schon vor 2050 kontinuierlich und überprüfbar senken soll. Bis 2040 soll schon eine Reduktion um mindestens 70% erfolgen.

„Natürlich sind wir ungeduldig, wir brauchen Planungssicherheit und gleichzeitig kann der Klimaschutz nicht warten. Deswegen ist es ein enormer Fortschritt,  endlich von der IMO ein wirkungsvolles internationales Bekenntnis zur Klimaneutralität zu haben. Der neue IMO-Beschluss ist so ambitioniert, wie wir uns das als Branche gewünscht haben – ein echter Meilenstein“, sagt Kröger weiter. „Jetzt müssen schnell die nächsten Schritte folgen. Wir brauchen Klarheit, auf welche konkreten Maßnahmen sich die Schifffahrtsindustrie in den kommenden Jahren und Jahrzehnten einstellen muss,“ betont Kröger.

Industrie unterstützt Emissions-Bepreisung

Neben der eigentlichen Treibhausgasstrategie bilden die sogenannten mittelfristigen Maßnahmen einen weiteren Schwerpunkt der IMO-Beschlüsse. Der IMO-Umweltausschuss hat sich in diesem Rahmen darauf geeinigt, dass eine Emissions-Bepreisung für die globale Schifffahrt in 2025 beschlossen und in 2027 in Kraft treten soll. Wie diese Maßnahme genau aussehen wird, soll in den kommenden IMO-Verhandlungsrunden geklärt werden.

„Eine faire, weltweit gültige Treibhausgas-Abgabe im Wege einer Emissions-Bepreisung fördert nicht nur einen fairen internationalen Wettbewerb, sondern kann auch den Hochlauf alternativer Treibstoffe und neuer Antriebstechnologien ermöglichen. Dies stößt die Dynamik im Transformationsprozess an, die wir dringend brauchen,“ so Kröger.

Planungssicherheit und international einheitliche Wettbewerbsbedingungen sind das A und O

Der VDR-Hauptgeschäftsführer fordert, die mittelfristigen Maßnahmen nun rasch in der IMO weiterzuentwickeln: „Für uns sind Planungssicherheit und international einheitliche Wettbewerbsbedingungen das A und O. Wir unterstützen grundsätzliche eine Maßnahme zur Emissions-Bepreisung. Diese kann ein wirksamer Weg zu mehr Klimaschutz sein, aber dieser Weg muss international einheitlich gegangen werden. Wir können uns in der weltweit fahrenden Schifffahrt und für einen wirkungsvollen Klimaschutz keinen Flickenteppich regionaler Sonderwege leisten. Und wir wollen auch nicht doppelt für die gleichen Emissionen zahlen. Deswegen brauchen wir schnell Klarheit, wie eine Emissions-Bepreisung der IMO im Detail aussehen wird, und wie bereits existierende Bepreisungsmodelle wie etwa das EU-Emissionshandelssystem in eine solche internationale Maßnahme integriert werden,“ unterstreicht Kröger.

NABU unzufrieden: Schifffahrt weiter nicht auf Klimaschutz-Kurs

Die Internationale Seeschifffahrtsorganisation IMO hat es bei ihrem Treffen in London diese Woche erneut verpasst, die weltweite Schifffahrt auf Kurs des Pariser Klimaschutzabkommens zu bringen. NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller kommentiert: „In London wurde diese Woche eine große Chance verpasst. Die beschlossenen Minderungsziele entsprechen weiterhin nicht dem 1,5-Grad-Ziel des Pariser Klimaschutzabkommens. Jetzt ist es umso wichtiger, dass ein internationaler CO2-Preis für die Schifffahrt schnell angegangen und umgesetzt wird. Die Regierungen müssen anfangen, Verantwortung zu übernehmen und auch ohne IMO-Vorgabe handeln, um die Schifffahrt endlich auf einen Pfad in Richtung Klimaschutz zu schicken.“

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