Am 2. August 2023 trafen sich hochrangige Vertreter des Kreuzfahrtverbandes CLIA (Cruise Lines International Association) mit der griechischen Regierung, um eine zukunftsorientierte Zusammenarbeit für die nachhaltige Entwicklung des Kreuzfahrttourismus in Griechenland zu bekräftigen. Beim Treffen wurde für Santroni eine Obergrenze von täglich 8’000 Kreuzfahrtpassagiere vereinbart.
CLIA, vertreten durch Marie-Caroline Laurent, Generaldirektorin für Europa, und Maria Deligianni, Regionaldirektorin für das östliche Mittelmeer, diskutierte laut enalio.net mit dem Minister für Schifffahrt und Inselpolitik, Christos Stylianides, über wichtige Anliegen und Strategien zur Förderung des Kreuzfahrtmarktes in Hellas.
Ein wichtiger Schritt: Tageskapazität für Santorini
Ein zentrales Thema des Treffens war die zukünftige Begrenzung der Kreuzfahrtpassagiere auf Santorini auf 8.000 pro Tag. Diese Maßnahme soll eine nachhaltige und verantwortungsvolle Handhabung des Tourismus auf einer der beliebtesten griechischen Inseln gewährleisten. In Bezug auf Santorini betonte Laurent, dass Griechenland als bedeutendes Kreuzfahrtdestination in Europa geschützt und erhalten werden sollte. „Wir haben bereits im vergangenen Jahr mit unserem Aktionsplan für die griechische Kreuzfahrtindustrie erste Schritte in diese Richtung unternommen“, so Laurent.
57 % des griechischen Kreuzfahrtmarktes in Piraeus, Santorini und Mykonos
Maria Deligianni ergänzte, dass die touristische Entwicklung in Griechenland, insbesondere auf den Inseln Santorini und Mykonos, in letzter Zeit große Aufmerksamkeit erhielt. Sie informierte den Minister über die Bemühungen von CLIA, gemeinsam mit lokalen Behörden praktikable Strategien für den nachhaltigen Kreuzfahrttourismus zu entwickeln. Ein weiterer Punkt war die Etablierung eines Verteilungsystems für Liegeplätze auf Mykonos, was für Häfen mit hohem Kreuzfahrtaufkommen von höchster Priorität ist.
Mit 57 % des griechischen Kreuzfahrtmarktes, die laut den Daten von 2023 in Piraeus, Santorini und Mykonos stattfinden, diskutierten die CLIA-Vertreter auch über neue Destinationen in Griechenland. “Es besteht ein starkes Interesse seitens der Reedereien, ihre Routen um zusätzliche griechische Zielorte zu erweitern und somit das touristische Angebot zu diversifizieren”, erläuterte Deligianni.
Im Rahmen des Gesprächs wurde zudem die Verbesserung und Modernisierung der Hafeninfrastruktur thematisiert. Die Bedeutung der Heimathäfen wurde hervorgehoben, da in diesem Jahr etwa 70 % der Schiffe, die griechische Häfen anlaufen, als Heimathafen ausgewählt wurden. Dies stellt eine erhebliche ekonomische Chance für das Land dar und könnte neue Arbeitsplätze in der Region schaffen.
Zudem wurde die Rolle der europäischen Werften in der Kreuzfahrtindustrie angesprochen, wo etwa 80 % des Auftragsbuchs europäischer Shipyards durch Kreuzfahrtschiffe repräsentiert wird. Die Revitalisierung griechischer Werften könnte neue Geschäftsmöglichkeiten im Bereich Kreuzfahrtschiffe neuer und modernisierter Schiffe bieten.
Dekarbonisierung und Zukunftsstrategien
Ein weiterer wichtiger Punkt war die Dekarbonisierung des Kreuzfahrtsektors. CLIA stellte seinen neuen „Cruise Investment Plan“ vor, eine Studie, die die Bedürfnisse hinsichtlich der Hafeninfrastruktur und alternativer Kraftstoffe ermitteln wird, um die Dekarbonisierungsziele zu erreichen. In diesem Zusammenhang wurde auch der Bedarf an einem angepassten Zeitraum für die Incrementierung der Hafengebühren diskutiert, um einen für alle Seiten verantwortungsvollen Übergang zu gewährleisten.
Zusätzlich tratt das Thema der EU-Verordnung zum Ein-/Ausreiseregister von Drittstaaten zur Sprache, die im November dieses Jahres in Kraft treten wird. Hier wurde die Zusammenarbeit zwischen den CLIA-Vertretern und der Grenzschutzbehörde des griechischen Ministeriums für Zivilschutz hervorgehoben.
Das Treffen zwischen CLIA und der griechischen Regierung stellt einen wichtigen Schritt in Richtung einer nachhaltigen und verantwortungsbewussten Zukunft des Kreuzfahrttourismus in Griechenland dar. Mit der eingeschlagenen Richtung kann Griechenland weiterhin als herausragendes Reiseziel für Kreuzfahrten agieren, während gleichzeitig die kulturelle und natürliche Einzigartigkeit der Region bewahrt bleibt. Die Zusammenarbeit zwischen der Kreuzfahrtindustrie und der griechischen Regierung wird entscheidend sein, um den Herausforderungen des Sektors gerecht zu werden und neue Möglichkeiten zu erkunden.