Die Kreuzfahrt «Magie der südlichen Fjorde» an Bord der Vasco da Gama von nicko cruises war eine Reise voller besonderer Momente und bleibender Eindrücke. Die Route führte durch eine der beeindruckendsten Landschaften Nordeuropas und verband bekannte Städte wie Kopenhagen, Bergen und Kristiansand mit charmanten, kleinen Orten wie Ulvik und Sandnes. Diese abwechslungsreiche Kombination ermöglichte es, die Schönheit der norwegischen Fjorde in all ihren Facetten zu erleben und dabei immer wieder neue Entdeckungen zu machen. Und dies mit der Vasco da Gama, die mit Gemütlichkeit, Ruhe und viel Platz begeistert.
Von Hans Stieger, Kreuzfahrt Blog
Der erste Moment an Bord der Vasco da Gama war von einer überraschenden Ruhe und Intimität geprägt. Im Vergleich zu den grossen Kreuzfahrtschiffen, die ich zuvor erlebt hatte, wirkte die Vasco da Gama klein und überschaubar, was eine sehr persönliche Atmosphäre schuf. Das Schiff empfing mit einer eleganten, hellen Gestaltung und einer spürbaren Freundlichkeit der Mitarbeitenden. Das fühlte sich sofort wie ein Zuhause auf Zeit an.
Meine Aussenkabine 5187 war mit ihren 16,8 Quadratmetern zwar kompakt, aber durchdacht eingerichtet. Die kleine Sitzecke wurde schnell zu meinem Lieblingsplatz, um nach einem erlebnisreichen Tag die Eindrücke Revue passieren zu lassen. Die frischen Farben und das moderne Design sorgten für eine angenehme Wohlfühlatmosphäre. Besonders schätzte ich die gründliche und diskrete Kabinenreinigung, die dafür sorgte, dass ich mich jederzeit rundum wohlfühlen konnte.
Die freundliche und hilfsbereite Crew der Vasco da Gama
Die herzliche und persönliche Betreuung durch die Crew war ein wesentlicher Bestandteil des positiven Gesamteindrucks. Das Verhältnis von fast einem Crewmitglied auf zwei Gäste ermöglichte eine individuelle und aufmerksame Betreuung. Ob beim Einchecken, im Restaurant oder bei Fragen an der Rezeption – die Mitarbeitenden waren stets präsent, freundlich und hilfsbereit. Besonders beeindruckend war, wie wenig Wartezeiten und Gedränge an Bord spürbar waren, was den Aufenthalt entspannt und angenehm machte.
Kulinarisches Angebot
Die kulinarische Vielfalt an Bord war ein Genuss für alle Sinne. Das Buffet-Restaurant Club Bistro bot eine grosse Auswahl an internationalen und regionalen Gerichten, die frisch und ansprechend präsentiert wurden. Obwohl das Servieren durch Mitarbeitende anstelle der Selbstbedienung anfangs ungewohnt war, zeigte sich schnell, dass dies zur Reduktion von Lebensmittelverschwendung beitrug und das Bewusstsein für Nachhaltigkeit an Bord stärkte.
Das À-la-carte-Restaurant Waterfront wurde zu meinem kulinarischen Lieblingsort. Die kreativen Menüs und die exzellenten Weine aus der Heimat der Vasco da Gama, Portugal, sorgten für unvergessliche Genussmomente. Das Frühstück hier war ein gelungener Start in den Tag, mit frischen Zutaten und einer entspannten Atmosphäre. Besonders angenehm war das kleine Buffet, an dem man sich selbst bedienen konnte.
Die Freizeitgestaltung an Bord bot eine gelungene Mischung aus Entspannung und Unterhaltung. Der gedeckte Innenpool und der kleinere Aussenpool luden zum Schwimmen ein, während die Whirlpools wohltuende Momente der Erholung ermöglichten. Obwohl ich den Spa-Bereich mit seinen Massagen und Anwendungen nicht nutzte, ist er eine attraktive Option für alle, die sich verwöhnen lassen möchten.
Besonders beeindruckend waren die Lektoren-Vorträge von Wolfgang Pröhl. Mit viel Humor und Fachwissen brachte er die Destinationen zum Leben und vermittelte spannende Einblicke in die Kultur und Geschichte der besuchten Regionen. Diese Vorträge waren für mich ein Höhepunkt, der die Reise auf besondere Weise bereicherte.
Die stilvollen Rückzugsorte wie The Study und die Bibliothek boten ruhige Plätze, um in Ruhe zu lesen oder die Gedanken schweifen zu lassen – eine Seltenheit auf Kreuzfahrtschiffen. Die Bars und Lounges schufen gemütliche Ecken, um den Tag entspannt ausklingen zu lassen.
Hollywood Forever Show: Das war nix
Und nicht zu vergessen: Das Theater. Dort werden zwei mal pro Abend um 18.45 und 20.45 Uhr Shows mit Musik, Artistik und Magie gezeigt. Für mich persönlich war das Theater allerdings teilweise eine Enttäuschung. Mit grossen Tönen wurde beispielsweise im Tagesprogramm die Show „Hollywood Forever“ angekündigt. „Freuen Sie sich auf einen Abend voller Emotionen, Magie und unvergesslicher Momente“. Nun ja, unvergesslich bleibt mir die Show, aber eher negativ. Tatsächlich habe ich auf Kreuzfahrtschiffen schon unzählige Shows gesehen. Ich liebe diese Abende und besuche das Theater nach Möglichkeit jeden Abend.
Hollyood Forever auf der Vasco da Gama war aber tatsächlich kein Knaller, eher das Gegenteil. Die Kostüme waren ja noch ok, aber die Stimmen der Sänger und Sängerinnen, Du meine Güte. Dieter Bohlen wäre erfreut gewesen, einen seiner bösen Sprüche loszulassen. Sowohl Irene Cara (Footloose) wie auch Jennifer Warnes und Bill Madley wären ob den Darbietungen ihrer Hits „What a feeling“ (Footloose) und „Time of my life“ (Dirty Dancing) kaum entzückt gewsen.
Und dann die vier Tänzerinnen. Ihr Hüpfen auf der Bühne wirkte mehr ungeschickt als choreografiert. Die Performance wirkte, als würden sie sich freuen, überhaupt eine Bühne gefunden zu haben. Joachim Llambi hätte es deutsch und deutlich gesagt: „Das war nix.“
Immerhin gab es auch Lichtblicke: Die artistischen Darbietungen und das Tanzpaar sorgten doch noch für Wow Momente. Ein Trostpflaster bleibt: Wie in allen Theatern auf Kreuzfahrtschiffen war auch der Show Besuch auf der Vasco da Gama kostenlos.
Clara Alonso Tofé brachte Theater zum Beben
Glücklicherweise gab es im Theater noch das Gastspiel von Clara Alonso Tofé. Sie hat das Hollywood Theater der Vasco da Gama regelrecht zum Beben gebracht. Die spanische Geigerin ist nicht einfach nur virtuos – sie lebt ihre Musik mit einer Leidenschaft, die einen sofort packt. Ob klassische Töne oder die elektrisierenden Klänge ihrer E-Geige, Clara verbindet Pop, Disco, Flamenco und Glam Rock zu einem Feuerwerk der Emotionen. Wer einmal erlebt hat, wie sie ihre Geige zum Glühen bringt, weiß, dass das mehr ist als Musik – das ist pure Energie.
- Clara Alonso Tofé
- Clara Alonso Tofé
- Show im Theater
- Show im Theater
- Show im Theater
Landausflüge mit Audiosystem
Die Landausflüge waren hervorragend organisiert und ermöglichten eine persönliche und intensive Erkundung der Destinationen. Die kleinen Gruppen schufen eine angenehme Atmosphäre, in der ich mich frei bewegen und die Umgebung in meinem eigenen Tempo entdecken konnte. Das Audiosystem war ein grosser Vorteil, da es klare Informationen des Reiseleiters übertrug, selbst wenn man nicht direkt in der Gruppe stand. Für mich als Fotograf war dies besonders wertvoll, da ich so flexibel agieren konnte.
Die Nähe der Anlegestellen zu den Stadtzentren erleichterte den Zugang zu Sehenswürdigkeiten und lokalen Spezialitäten. Besonders in Bergen und Kopenhagen genoss ich es, durch die charmanten Gassen zu schlendern und authentische Eindrücke zu sammeln.
Auch für Alleinreisende bietet die Vasco da Gama ein attraktives Preis-Leistungs-Verhältnis. Für Innen- und Fensterkabinen steht ein Kontingent mit einem geringen Aufpreis von 15 bis 30 Prozent für die Nutzung als Einzelkabine zur Verfügung. Der genaue Aufpreis hängt vom Reisetermin ab und ist in der jeweiligen Preistabelle des aktuellen Katalogs oder in der Online-Buchungsstrecke der gewünschten Kreuzfahrt ersichtlich.
Persönliche Highlights und besondere Momente
Ein unvergesslicher Moment war der Seetag, an dem ich auf dem Deck stand und die Weite des Meeres und die frische Brise genoss. Das Gefühl von Freiheit und Ruhe war intensiv und öffnete den Geist für die kommenden Abenteuer.
In Ulvik, einem kleinen Ort am Hardangerfjord, blieb mir besonders die Stille und die beeindruckende Natur in Erinnerung. Die Fjorde, umgeben von steilen Bergen und Wasserfällen, boten eine Kulisse, die tief berührte. Ein Spaziergang entlang des Wassers und das Beobachten der Spiegelungen im Fjord waren für mich Momente purer Entspannung.
Ein weiterer Höhepunkt war der Besuch in Bergen. Die farbenfrohen Holzhäuser am Hafen und die lebendige Atmosphäre der Stadt machten den Ausflug zu einem besonderen Erlebnis. Die Möglichkeit, lokale Spezialitäten zu probieren und die Geschichte der Region kennenzulernen, rundete den Tag ab. Mystisch ging es im Trollwald auf dem Floyen oberhalb von Bergen zu und her.
Die Abende an Bord, besonders die Gespräche mit anderen Gästen und die Begegnungen mit der Crew, trugen zu einer familiären Stimmung bei. Es entstand ein Gefühl von Gemeinschaft, das die Reise überdauerte und den Aufenthalt bereicherte.
Die Kreuzfahrt mit der Vasco da Gama war geprägt von einer persönlichen und entspannten Atmosphäre. Die Kombination aus Komfort, gutem Service, abwechslungsreicher Kulinarik und vielfältigen Freizeitmöglichkeiten machte die Reise zu einem besonderen Erlebnis. Die familiäre Stimmung an Bord und die freundliche Crew sorgten dafür, dass ich mich jederzeit willkommen und gut betreut fühlte.
Die legere Kleiderordnung unterstützte die entspannte Stimmung, da keine formelle Kleidung erforderlich war. Die tägliche Informationszeitung half, den Überblick über das Programm zu behalten und die Reise optimal zu gestalten.
Gemütlichkeit, Ruhe und viel Platz prägen die Vasco da Gama
Positiv hervorzuheben ist, dass die Vasco da Gama mit maximal 1‘000 Passagieren eine Atmosphäre schafft, die auf grossen Kreuzfahrtschiffen oft verloren geht. Gemütlichkeit, Ruhe und viel Platz prägen das Schiff, während die Crew rund um die Uhr mit persönlichem Einsatz und einem freundlichen Lächeln für das Wohlbefinden aller Gäste sorgt.
Das kulinarische Angebot an Bord überzeugt durch Vielfalt und Abwechslung. Die freie Platzwahl empfand ich als sehr angenehm, auch wenn ich meist am gleichen Tisch im Waterfront Restaurant sass. Trotz voller Auslastung gab es in allen Restaurants stets ausreichend Platz, und selbst im Buffet-Restaurant herrschte keine Enge oder Gedränge, wie ich es von grösseren Schiffen kenne.
Die Landausflüge zeichnen sich durch eine persönliche Note und kleine Gruppen aus. Während die Teilnehmerzahl bei nicko cruises angenehm überschaubar war, erlebte ich bei der MSC Poesia, die zur gleichen Zeit in Kopenhagen lag, lange Warteschlangen bei Sehenswürdigkeiten wie der Kleinen Meerjungfrau. Ein besonderes Plus bei den nicko cruises Ausflügen ist das Audiosystem, das sonst meist nur auf kleineren Schiffen oder Flusskreuzfahrten zum Einsatz kommt. Es ermöglicht, die Erläuterungen der Reiseleiter klar zu hören, auch wenn man nicht direkt in der Gruppe steht und Umgebungsgeräusche vorhanden sind – ideal für Fotografierende und alle, die sich flexibel bewegen möchten.
Kritische Anmerkungen
Kritisch anzumerken ist die Kabinenvorbereitung. Beim Betreten sollte sich jede Person, egal ob in einer Suite, Aussen- oder Innenkabine, sofort wohlfühlen. Ein WC ohne Deckel gehört dabei nicht dazu.
Die Sorge um die Gesundheit der Gäste nach Corona ist nachvollziehbar, jedoch erscheint das Servieren von Brot in Körbchen wenig praktikabel. Was geschieht mit den nicht gegessenen Brötchen? Ein Bedien-Service am Platz, wie er für Gipfeli angeboten wird, könnte hier Abhilfe schaffen und Verschwendung vermeiden.
Als Liebhaber von Süssigkeiten fiel mir auf, dass das süsse Angebot an Torten, Cremes und Gebäcken auf der Vasco da Gama ausbaufähig ist. Im Vergleich zu anderen Schiffen habe ich hier deutlich bessere Qualität erlebt. Ein Austausch mit erfahrenen Patissiers könnte das Angebot bereichern.
Diese Kritikpunkte sind jedoch auf hohem Niveau geäussert. Insgesamt habe ich die Reise mit der Vasco da Gama sehr genossen. Das Schiff ist, trotz Baujahr 1993, gut gepflegt und bietet eine angenehme, klassische Eleganz. Mit knapp 1‘000 Passagieren setzt die Vasco da Gama einen klaren Gegenpol zu den grossen Kreuzfahrtschiffen – und das zu einem attraktiven Preis. Die persönliche Betreuung durch die Crew, insbesondere durch Mitarbeitende wie Joel im Waterfront Restaurant, sorgte für kulinarisch gelungene Tage.
Die Vasco da Gama bietet eine attraktive Alternative zu grossen Schiffen und eignet sich für Reisende, die Wert auf Komfort, Gemütlichkeit, deutsche Bordsprache und eine entspannte Atmosphäre legen. Die Erinnerungen an diese Reise bleiben lange präsent und wecken die Vorfreude auf zukünftige Kreuzfahrten mit der Vasco da Gama.
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- Kabine 5187
- Kabine 5187
- Kabine 5187
- Club Bistro
- Mediterranen Restaurant
- Gedeckter Pool
- Heck Pool
- Blick hinter die Küche
- Auch Süssigkeiten werden gereicht
- In der Küche der Vasco da Gama
- Kapitän Adrian Firsov
- Blick von der Brücke
Disclaimer: Ich bedanke mich bei nicko cruises für die freundliche Einladung zu dieser Kreuzfahrt mit der Vasco da Gama. Meine Berichterstattung hat dies nicht beeinflusst




























