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Neu im Kino: Dream Boat – 3’000 schwule Männer auf Kreuzfahrt

Sorgfältig ausgewählte Badehosen rücken das beste Stück ins rechte Licht. (Bild Gebrueder beetz filmproduktion)

Einmal im Jahr sticht das Dream Boat in See – eine Kreuzfahrt allein für schwule Männer. Fernab von familiären und politischen Restriktionen begleiten wir fünf Männer aus fünf Ländern auf der Suche nach ihren Träumen. Die sieben Tag auf See versprechen Liebe und Freiheit unter südlicher Sonne, doch mit im Gepäck reist auch die persönliche Vergangenheit. Heute ist Kinostart des Films von Tristan Ferland Milewski.

Einmal im Jahr sticht das Dream Boat in See – es unternimmt eine Kreuzfahrt allein für schwule Männer. Rund 3.000 Passagiere fiebern monatelang dieser Reise entgegen. Fernab von familiären und politischen Restriktionen begleiten wir fünf Männer aus fünf Ländern auf der Suche nach ihren Träumen. Die Kreuzfahrt verspricht sieben Tage Sonne, Liebe und Freiheit unter südlicher Sonne – doch mit im Gepäck reist bei allen auch die persönliche Vergangenheit. Wie viele Hoffnungen wird das Dream Boat am Ende erfüllen können?

Sieben Tage Jagd auf der Kreuzfahrt nach Liebe, Glück und ewiger Jugend

Es regnet Männer. Sie kommen aus 89 Nationen und treiben auf einem Kreuzfahrtschiff entlang der spanischen Ostküste: Sonne, Meer, nackte Haut und viel Testosteron. Der Countdown läuft für sieben Tage Jagd nach Liebe, Glück und ewiger Jugend: das Versprechen des Traumschiffs für schwule Männer. Schon Monate vorher fiebern die Passagiere dieser Reise entgegen. Sie stählen ihre Körper, statten sich mit Push-Up-Badehosen aus und füllen ihre Koffer mit sexy Outfits und glamourösen Kostümen. Für die Männer ist die Fahrt auf dem Dream Boat eine Befreiung von politischen, sozialen oder inneren Restriktionen. Tag und Nacht, Zeit und Raum verschmelzen im Rhythmus der Partymusik. Im Schwebezustand dieser traumhaften Reise werden die Protagonisten umso härter mit ihrer eigenen Realität konfrontiert. Durch die paradiesische Oberfläche scheinen grundlegende Themen ihres Lebens: die Frage nach Lebensentwürfen im Alter, Familie, der Wunsch nach Zugehörigkeit, die Suche nach Selbstakzeptanz und Liebe.

Einsam auch unter 3’000 potenziellen Partnern

Sie werden mit dem Körperkult der schwulen Community konfrontiert und spüren, dass man sich auch zwischen 3.000 potenziellen Partnern ziemlich einsam fühlen kann. So wird die Urlaubsreise für manch einen ganz unerwartet zur inneren Odyssee, einer Reise zum eigenen Kern.
Zum ersten Mal durfte ein Filmteam die einzige schwule Kreuzfahrt Europas auf dem Mittelmeer begleiten und in den Mikrokosmos an Bord eintauchen. Der Dokumentarfilm gewährt so einen ungewöhnlichen Einblick in ein Universum, das der Außenwelt normalerweise verborgen bleibt und in dem die meisten Passagiere eines eint: Der Wunsch an einem geschützten Ort als der leben und lieben zu können, der man ist

Die Hauptdarsteller im Kino Film “Dream Boat”

Marek, 24, aus Polen, hat dank seines trainierten Körpers äußerlich alles, um auf dem Männermarkt zu bestehen. Die große Liebe hat er aber noch nicht gefunden – das soll sich auf der Kreuzfahrt nun ändern. Doch im Dickicht der Inszenierungen von Männlichkeit und Sexualität sind die wahren Gefühle für ihn kaum greifbar: „Ich wünsche mir jemanden, der mich als Person liebt, und nicht als Produkt aus dem Supermarkt betrachtet”, sinniert Marek alleine nach einer durchfeierten Nacht.

Dipankar, 32, aus Indien, drohte bis vor zwei Jahren noch eine arrangierte Ehe. Dann begann er zu seiner Homosexualität zu stehen, doch eine Beziehung hatte er noch nie. In seiner aktuellen Heimat, Dubai, steht auf homosexuelle Handlungen eine Gefängnisstrafe. Auf dem Dream Boat wähnt Dipankar nun seinen Traummann. Voller Euphorie stürzt er sich ins Geschehen – doch das Männlichkeitsideal der Gay Community wird für ihn zu einem immer enger werdenden Korsett: „Niemals habe ich mich einsam gefühlt. Niemals. Bis ich auf diese Reise kam.”

Der Franzose Philippe, 47, sitzt seit rund 20 Jahren im Rollstuhl. Seit seine Eltern und die damaligen Freunde sich zurückzogen, hat er Schwierigkeiten, sich neuen Menschen zu öffnen. Umso wichtiger sind die langjährige Beziehung zu seinem Partner und seine schwule Ersatzfamilie. Auf dem Dream Boat genießt er das Zugehörigkeitsgefühl und hat die beste Aussicht auf die Riege prall gefüllter Badehosen … Dennoch fragt er sich, ob er in dieser körperbetonten Welt auch sexuell Erfolg haben könnte.

Ramzi, 31, wurde in seiner Heimat Palästina wegen seiner Homosexualität von der Polizei verfolgt. Um seine Familie zu schützen, flüchtete er nach Belgien und stand vor dem Nichts. Mittlerweile lebt er in einer liebevollen Beziehung, die durch Höhen und Tiefen gegangen ist. Sogar die Krebserkrankung seines Partners hat er mit ihm durchgestanden. Das Dream Boat ist für sie ein Urlaub als Paar, bevor die nächste Herausforderung ansteht. Der Besuch von Ramzis Familie in Palästina – diesmal zusammen mit seinem Partner.

Martin, 42, aus Österreich, tanzt als Fotograf auf dem Dream Boat in der ersten Reihe und genießt den Hedonismus und das Männerangebot in vollen Zügen. „Ich bin schwul, ich konnte mir das nicht aussuchen – ich hatte Glück”, meint er schmunzelnd. Dass er heute mitten im Leben steht, konnte er sich als junger Mann nicht vorstellen. Martin ist HIV positiv und gibt Perspektiven auf einen zeitgemäßen Umgang mit dem Thema – ohne Stigma, Ängste und Opferrolle.

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