Auf der morgigen Hauptversammlung der TUI AG fordern der NABU und der Dachverband der Kritischen Aktionärinnen und Aktionäre, Nachhaltigkeit im Konzernbetrieb ernst zu nehmen und klima- und umweltschädigendes Verhalten einzustellen.
Noch immer hält die TUI AG an Geschäftspraktiken fest, die Umwelt und Klima schädigen. Fossile Kraftstoffe, in erster Linie dreckiges Schweröl, werden tagtäglich von den Schiffen verbrannt. Hierdurch zerstört der Konzern Klima und Umwelt und stellt Profite über Nachhaltigkeit. Für einen gesunden Planeten und eine langfristig funktionierende Wirtschaft ist eine ernst gemeinte Umsetzung der eigenen Nachhaltigkeitsstrategie notwendig.
Verbrauch von Schweröl hat zugenommen
Schweröl bleibt nicht nur der wichtigste Kraftstoff der Mein-Schiff-Flotte – der Verbrauch hat 2023 im Vergleich zum Vorjahr sogar weiter zugenommen. Dabei ist dieser Energieträger extrem dreckig und für Umwelt und Gesundheit gefährlich, da Schadstoffe entweder in die Luft oder in die marinen Ökosysteme gelangen. Internationale Regulierungen zur Begrenzung der Luftschadstoffe sowie lokale Verbote zur Ableitung der Schadstoffe in das Meerwasser existieren bereits. Wieso TUI Cruises weiterhin an der Verwendung des Schweröls festhält, ist mit Blick auf eigene Nachhaltigkeitsziele nicht nachvollziehbar.
LNG ist laut NABU nur eine Scheinlösung
Zudem wird LNG, verflüssigtes Erdgas, als alternative Lösung beworben. Dies stellt aber nur eine problematische Scheinlösung dar, die eine wirksame Umstellung der Schifffahrt auf klimaneutrale ausbremst. Unverbranntes Methan entweicht nicht nur innerhalb der gesamte Lieferkette, sondern auch bei Verwendung auf dem Schiff in die Atmosphäre. Über einen Zeitraum von 20 Jahren stellt es einen wahren Klimakiller dar, der mindestens 80-mal so schädlich ist wie CO2. TUI Cruises muss endlich über die gesamte Flotte hinweg auf klimafreundliche Kraftstoffe wie E-Methanol setzen, das in Zukunft beispielsweise von der Mein Schiff 7 verwendet werden kann.
NABU-Schifffahrtsexperte Lukas Leppert dazu: „Die Schifffahrt und insbesondere die Kreuzfahrt kann klimaneutral und umweltfreundlich agieren. Ein Ausstieg aus dem Schweröl ist ohne jede Umrüstung für alle Schiffe möglich. Effizienz und alternative Energien können sofort den Verbrauch fossiler Kraftstoffe reduzieren. Gleichzeitig können Investitionen in nachhaltige Kraftstoffe wie E-Methanol einen klimaneutralen Betrieb ermöglichen. Aus Gründen der Profitmaximierung hält TUI aber an alten Geschäftsmodellen fest, die keine Zukunft haben und unseren Planeten schädigen.“
„Bisher ist nicht erkennbar, dass der Tourismus-Konzern auf dem Weg der Nachhaltigkeit zügig vorankommt”, stellt Markus Dufner, Geschäftsführer des Dachverbands der Kritischen Aktionärinnen und Aktionäre fest. „Im Geschäftsjahr 2024 stiegen die absoluten Gesamtemissionen der Geschäftsbereiche der TUI Group gegenüber dem Vorjahr um 2,3 Prozent an. So ist es schwer vorstellbar, dass die TUI ihr ohnehin nicht ehrgeiziges Ziel, 2050 klimaneutral zu sein, erreicht.“