Der Wirbel um das Kinder Verbot auf der Mein Schiff 6 von Kapstadt nach Singapur

Die Mein Schiff 6 lädt zur ersten Adults Only Kreuzfahrt (Foto TUI Cruises)

Kreuzfahrten erfreuen sich immer größerer Beliebtheit. Für viele sind sie eine ideale Möglichkeit, verschiedene Destinationen zu entdecken und zugleich entspannende Tage auf dem Wasser zu genießen. Doch was passiert, wenn eine bereits gebuchte Kreuzfahrt plötzlich zur «Adults Only»-Reise erklärt wird? Genau das haben einige Familien erfahren, die für eine 24-tägige Kreuzfahrt von Kapstadt nach Singapur mit der Mein Schiff 6 gebucht hatten, die am 17. November 2025 starten soll.

Keine Kinder an Bord der Mein Schiff 6 von Kapstadt nach Singapur erwünscht

Die Kreuzfahrtgesellschaft TUI Cruises, ein Teil des deutschen Reisegiganten TUI, sorgte kürzlich für Aufregung, als sie diese geplante Kreuzfahrt ohne Kinder an Bord ankündigte. Für Familien, die bereits ihre Buchungen vorgenommen hatten, war dies ein unerwarteter Schock. Während andere Kreuzfahrtlinien wie Virgin Voyages und Saga Cruises bereits «Adults Only»-Angebote im Programm haben, stellt dies für TUI Cruises eine Premiere dar und sorgt somit für gemischte Reaktionen.

Das Unternehmen möchte mit dieser Reise den Fokus auf «Entspannung und Ruhe» legen, eine Botschaft, die bei bestimmten Urlaubern auf positive Resonanz stößt. Dennoch ist klar, dass die Entscheidung auch viele enttäuschte Reisende hinterlässt, die nun ihre Urlaubspläne überdenken müssen.

Was sagen Experten?

Rechtsexperte Rolf Metz schildert auf Anfrage von Blick, dass Kreuzfahrten in der Schweiz als Pauschalreisen gelten und somit dem Pauschalreisegesetz unterliegen. Das bedeutet, dass TUI Cruises verpflichtet ist, eine gleichwertige oder sogar höherwertige Ersatzreise anzubieten, sollte eine frühere Buchung storniert werden. Handelt es sich beim Alternativangebot um eine minderwertige Reise, so muss der Reisende die Wertdifferenz zurückfordern können. Für die betroffenen Familien könnte dies bedeuten, dass sie in der Lage sein sollten, nicht nur ihr Geld zurückzuerhalten, sondern auch möglicherweise weitere Entschädigungen zu erhalten, etwa für bereits gebuchte Flüge oder Visa.

Die Reaktionen der Familien

Die Reaktionen der betroffenen Familien sind überwiegend negativ. Viele zeigen sich empört und ziehen in Erwägung, rechtliche Schritte einzuleiten. Ein Betroffener brachte seinen Unmut auf Facebook zum Ausdruck, indem er schrieb: «Mein einjähriges Kind darf auf dieser Teilstrecke nicht mitfahren! Das ist wirklich eine Frechheit! Was denkt sich Mein Schiff dabei?» Solche Kommentare verdeutlichen die Enttäuschung und das Unverständnis, das sich unter den betroffenen Reisenden breitmacht.

TUI Cruises reagiert

TUI Cruises hat mittlerweile auf den Unmut der betroffenen Familien reagiert. Die Reederei bestätigte die Stornierungen und erklärte gegenüber dem Touristik-Branchenblatt „fvw Travel Talk“, dass von 2’534 Passagieren nur etwa sechs bis zehn Familien direkt betroffen seien. Diese Familien konnten ihre Reisen kostenlos stornieren, wurden telefonisch informiert und erhielten Entschädigungsangebote. Interessanterweise haben sich bereits einige dieser Familien für alternative Reisen mit TUI Cruises entschieden, unter den Betroffenen sind keine Schweizer.

Das Unternehmen betonte auch, dass die «Adults Only»-Reise positiv aufgenommen wurde, und es damit klargemacht, dass sie an ihrer Entscheidung festhalten.

Die Entscheidung von TUI Cruises, eine Kreuzfahrt ausschließlich für Erwachsene anzubieten, sorgt für polarisierende Meinungen in der Reisenden-Community. Während einige diese Neuerung begrüßen, stehen andere vor der Herausforderung, ihre Reisepläne schnellstmöglich zu ändern. In einer Zeit, in der der Urlaub vor allem Erholung und Freude bringen sollte, ist es wichtig, dass Kreuzfahrtunternehmen transparent und sensibel mit ihren Gästen umgehen.

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Website: rettenmund.com