Auf der Meyer Werft in Papenburg haben heute die Champagner Korken geknallt. Die Schweizer Reederei MSC Cruises und die renommierte deutsche Werft besiegelten in einer Absichtserklärung, einem sogenannten Letter of Intent, den Bau von vier bis sechs neuen Kreuzfahrtschiffen mit einem Gesamtvolumen von bis zu 10 Mrd. Euro. Mit einer maximalen Passagierkapazität von 5’400 Personen und einer Bruttoraumzahl von rund 180.000 werden die „New Frontier“-Schiffe ab 2030 jährlich ausgeliefert.
Mit dem Auftrag für diese vier bis sechs Schiffe wächst die Flotte von MSC Cruises deutlich. Zusammen mit den sechs bereits bestellten beziehungsweise im Bau befindlichen Mega Linern der World Class-Reihe wird MSC bis zum Jahr 2035 nicht weniger als 16 oder vielleicht sogar 18 neue Schiffe in Dienst stellen. Darin inbegriffen sind die sechs Luxusschiffe der Tochter Explora Journeys.
Bund und Land retteten Meyer Werft mit 400 Millionen Euro
Die Bedeutung dieses Erfolgs geht deutlich über den wirtschaftlichen Bereich hinaus: Vor etwa einem Jahr hatten Bund und Land Niedersachsen die finanziell angeschlagene Meyer Werft mit einer gemeinsamen Beteiligung von jeweils 40 Prozent und insgesamt 400 Millionen Euro gerettet. Dies war eine Reaktion auf die massiven Folgen der COVID-19-Pandemie, die den Schiffbau massiv beeinträchtigte, sowie auf die stark gestiegenen Preise bei Vorleistungsgütern infolge des Ukrainekriegs.
Bundeskanzler Olaf Scholz würdigte die Werft damals vor der Rettung als ein „industrielles Kronjuwel“. Er betonte: „Die Meyer Werft ist ein Trumpf, den wir nicht aufgeben dürfen und den wir nicht aufgeben werden.“ Heute unterstreicht der neue Auftrag eindrucksvoll den Erfolg dieser Entscheidung.
Klares Bekenntnis zur Zukunft des deutschen Schiffbaus
Die Entscheidung, vier bis sechs neue Kreuzfahrtschiffe in Papenburg zu bauen, wurde heute offiziell in Berlin verkündet. Dies ist nicht nur ein bedeutendes Signal an die Mitarbeitenden der Meyer Werft, sondern auch ein klares Bekenntnis zur Zukunft des deutschen Schiffbaus.
MSC Cruises, bisher bekannt dafür, seine Schiffe vorwiegend in den Werften von Fincantieri in Italien und Chantiers de l’Atlantique in Frankreich bauen zu lassen, öffnet sich mit diesem Schritt neuen Partnerschaften. Gerade die sechs World Class-Schiffe, die in Frankreich für jeweils bis zu 6.764 Passagiere entstehen, zeigen den Umfang und die Modernität der Flottenentwicklung. Die bereits in Fahrt befindlichen MSC World Europa (2022) und die im Bau befindlichen Schiffe MSC World Asia (2026) und MSC World Atlantic (2027) bilden zusammen mit den kommenden Neubauten bis 2031 eine beeindruckende Wachstumsperspektive.
MSC Cruises vergibt Aufträge für bis zu 10 Mrd. Euro nach Papenburg
Der „Letter of Intent“ für den Großauftrag bei der Meyer Werft umfasst einen Auftragswert von bis zu 10 Milliarden Euro. Für die Werft in Papenburg bedeutet dies eine Auslastung bis 2035 und ist ein Zeichen von internationalem Vertrauen und Anerkennung der herausragenden Ingenieurskunst, die hier gepflegt wird.
Bundesministerin für Wirtschaft und Energie Katherina Reiche betont: „Die Auftragsvergabe von MSC Cruises markiert einen entscheidenden Durchbruch für die Meyer Werft. In wirtschaftlich herausfordernden Zeiten braucht es Führung, Ergebnis- und Entscheidungsorientierung. Genau das haben die beteiligten Partner bewiesen. Dieser Deal steht für Zukunftsfähigkeit, Innovationskraft, internationales Vertrauen und die Fortführung herausragender Ingenieurskunst in Deutschland.“
Die Zusammenarbeit zwischen MSC Cruises und der Meyer Werft öffnet ein neues Kapitel. MSC Cruises erteilt mit dem Bau der Kreuzfahrtschiffe in Deutschland eine wichtige Anerkennung für die erfolgreichen Umstrukturierungen bei der Meyer Werft und setzt auf die Zukunftsfähigkeit des traditionsreichen Unternehmens.
Das Sanierungsprogramm, das bis Ende 2028 abgeschlossen sein soll, basiert auf der stabilen Finanzierung durch Bund und Land Niedersachsen und umfasst zudem die Neptunwerft in Rostock Warnemünde, die zur Meyer Werft Gruppe gehört. Diese Gruppe zählt weltweit zu den grössten und modernsten Werften mit einer spezialisierten Expertise im Bau von Kreuzfahrtschiffen.
Der neue Auftrag für vier bis sechs Kreuzfahrtschiffe ist somit nicht nur ein wirtschaftlicher Erfolg, sondern unterstreicht die Bedeutung von Papenburg als hochqualifizierten Standort für den Schiffbau.
Die kommenden Jahre versprechen spannende Entwicklungen in der Kreuzfahrtindustrie – mit modernsten Schiffen, die in Papenburg entstehen und neue Massstäbe in Technologie, Design und Nachhaltigkeit setzen werden. Damit setzt MSC Cruises auf langfristige Partnerschaften und Innovationen in einem der wichtigsten Märkte für luxuriöse und grosse Kreuzfahrten.

Unterzeichnung einer Absichtserklaerung fuer 4-6 neue Kreuzfahrtschiffe mit einem Wert von bis zu 10 Mrd. Euro von MSC Cruises an die Meyer-Werft im Bundesministerium fuer Wirtschaft und Energie in Berlin (Foto Bundesministeriums fuer Wirtschaft und Energie)









