Lars Krüger: “Langeweile kommt bei einem Kapitän nicht auf”

Heute im Sonntags-Interview: AIDA-Kapitän Lars Krüger

Warum sind Sie Kapitän geworden und nicht Pilot?

Lars Krüger (Kapitän auf der AIDA Cara): Weil die Seefahrt für mich immer das Faszinierendste war. Wenn man aufs Wasser schaut, gibt es diese unendliche Grenze und die kann man sehen. Und wenn man Pilot wird – ich wollte beides und möchte meine Pilotenlizenz gern noch machen. Aber die Seefahrt war eben das, wo ich sage, ich kann diese endlose Weite, die ich vom Strand aus sehen kann, auch spüren. Und so ein Schiff zu fahren, war schon als Kind mein Traum. Ich hab immer gesagt, seitdem ich drei Jahre alt war: „Da möchte ich arbeiten!”

Wird Ihr Job als Kapitän auch mal langweilig?

Nein. Weils immer anders ist, auf dem Passagierschiff wie auf einem Frachter – ich bin ja mit Frachterfahrt groß geworden – genau das Gleiche: Der Job wird eben nicht langweilig. Egal, was man macht, wie oft man in den gleichen Hafen reingefahren ist, es ist jedes Mal anders. Sei es, ob man mit einem anderen Schiff reinfährt, sei es, weil der Wind anders steht, oder weil man andere Gäste hat, die einem vielleicht beim Einlaufen zugucken, die einen Gäste jubeln … Es ist jedes Mal anders oder vielleicht ist es ein spezielles Hafen-Event so wie jetzt mit unserem Feuerwerk zum 20. Jubiläum. Langeweile kommt einfach nicht auf.

Wenn Sie eine Weltreise planen könnten, welche sieben Stopps wären Ihre Traumziele?

Also, ich würde schon sagen, dass Tahiti und Bora Bora so zwei meiner Traumziele sind. Es ist einfach eine Faszination: Das ist der am weitesten von uns entfernte Punkt. Wenn man von hier aus einmal die Erde durchqueren würde, dann kommt man da raus. Das ist schon schön, auf jeden Fall eins. Australien, Sydney, Singapur müssen dabei sein. Hamburg, weil unsere Firma jetzt hier sitzt – das ist ja auch der Start- und Endpunkt auf unserer AIDA Weltreise. Das ist schon schön, hätte auch Warnemünde sein können, wäre beides okay gewesen. Aber Hamburg ist eher eine Seefahrerstadt.

Was tun Sie denn als Erstes, wenn Sie von einer Reise nach Hause kommen?

Schlafen. 48 Stunden schlafen. Ich lege mich hin, bis ich wach werde. Dann mach ich mir was zu essen. Und dann leg ich mich wieder hin und schlafe. (lacht)

Was machen Sie im Urlaub am liebsten?

Also, ich geh gern wandern – das ist eins, ich fahr auch gern Ski. Das macht auch Spaß.

Ja und dann fahre ich Fahrrad, denn ich habe zwei Rennräder. Und schwimmen natürlich. Aber das eher wie eine bleierne Ente.

Bekommt man als Kapitän Heimweh?

Ja. (lacht) Bekommt man. Und das ist auch gut so.

Interview mit Lars Krüger, Kapitän auf der AIDA Cara, von AIDA Cruises

Die AIDA Cara, auf der Kapitän Lars Krüger amtet(Bild AIDA Kreuzfahrten)