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Wie sicher sind Kreuzfahrtschiffe in Zeiten internationaler Anschläge?

MSC Kreuzfahrten setzt laut Süddeutscher Zeitung seit Jahren bei der Schulung ihrer Security auf das Know-how israelischer Sicherheitskräfte (Bild Stieger)

Barcelona, München, Paris, Marseille, London – kaum eine Woche vergeht mehr ohne, dass man in den Nachrichten von Anschlägen hört. Da stellt sich auch die Frage wie es mit der Sicherheit auf Kreuzfahrtschiffen steht. Immerhin befinden sich auf einem solchen Schiff oft gleich mehrere Tausend Passagiere und Crewmitglieder an einem Ort. Entsprechend grosse Bedeutung messen die Reedereien dem Thema Sicherheit zu. Aber man spricht nicht gerne darüber und hält sich bedeckt. Sicher ist aber, Kreuzfahrten gehören mit zu den sichersten Reiseformen überhaupt. Während der letzten 20 Jahre hält die gesamte Kreuzfahrt innerhalb der Reisebranche die beste Sicherheitsbilanz, mit mehr als 90 Millionen gereisten Menschen auf der ganzen Welt

In der Kreuzfahrtbranche gelten strenge, internationale Sicherheitsvorschriften und -massnahmen. Die Internationale Schifffahrtsorganisation (IMO – International Maritime Organisation) der Vereinten Nationen gibt weltweite Standards für die Sicherheit und den Betrieb von Kreuzfahrtschiffen vor. Diese Sonderorganisation hat das Mandat, durch Übernahme von Verträgen, Regulatorien und Beschlüssen aus dem Übereinkommen zum Schutz des menschlichen Lebens auf See („Safety of Life at Sea (SOLAS) Convention“) die globalen Standards für die Sicherheit und den Betrieb von Kreuzfahrtschiffen festzulegen. Die SOLAS Bestimmungen wurden erstmals 1914 verabschiedet und seitdem durch vielfache Änderungsverordnungen den Bedürfnissen der modernen (Passagier-) Schifffahrt angepasst.

Die wichtigsten SOLAS-Bestimmungen sind Rettungswesten für sämtliche Passagiere und Platz in einem Rettungsboot oder in einer Rettungsinsel plus zusätzliche 25 % Kapazitäten. Sämtliche Passagiere müssen verpflichtend an den Seenotrettungsübungen teilnehmen. Rettungsboote müssen auf allen Schiffen innerhalb von 30 Minuten nach dem Signal zum Verlassen des Kreuzfahrtschiffs für die Passagiere und Crew zu Wasser gelassen werden können. Crewmitglieder müssen an Übungs- und Trainingsprogrammen teilnehmen um auf Notfälle vorbereitet zu sein.

Sicherheits-Massnahmen auf Kreuzfahrtschiffen gehen oft über internationale Standards hinaus

Celebrity Cruises schreibt beispielsweise: “Die Maßnahmen, die wir zur Sicherheit ergreifen sind zahlreich und gehen oft sogar über die Anforderungen und Vorschriften der Regulierungsbehörden hinaus.” Und auch MSC erwähnt: “Häufig erfüllen die Schiffe diese strengen IMO-Sicherheitsbestimmungen und -anforderungen nicht nur, sondern übertreffen sie sogar. Sie führen beispielsweise mechanische und Navigations-Ersatzgeräte mit und sind mit zusätzlicher Sicherheitsausrüstung ausgestattet. Die Besatzung der Schiffe wird umfassend in Sicherheitsangelegenheiten geschult und zertifiziert. Notfallsituationen wie etwa die Räumung des Schiffes werden immer wieder geübt.”

Sicherheitskräfte an Bord werden durch Polizei-Spezialeinheiten geschult

Die Kontrolle beginnt für jeden Passagier bereits vor dem Betreten des Schiffs, indem das Gepäck genauestens kontrolliert wird und jeder Gast durch eine Sicherheitsschleuse mit Metalldetektoren hindurch gehen muss. Kein Unberechtigter kann ein Schiff betreten. Ausserdem füllt jeder Kreuzfahrtpassagier vor der Anreise schon das Web-Check In aus, womit die Reederei schon im voraus weiss, wer an Bord kommt. Aber damit nicht genug. Insider sprechen davon, dass jedes Schiff alleine 15 bis 20 Crew-Mitglieder im Sicherheitsbereich beschäftigt. Zusätzlich kommt die Aufrüstung in den Häfen hinzu. Langjährige Kreuzfahrt-Reisende wissen, dass man früher problemlos in den Häfen in der Nähe der Schiffe spazieren konnte, das ist heute nur noch beschränkt möglich. Die Bereiche rund um Kreuzfahrtschiffe sind in den meisten Häfen grossräumig gesperrt. Beim Schutz von Schiffen, Passagieren und Crew setzen die Reedereien aber auch auf modernste Technik. So sollen alleine auf der AIDA Prima laut einem Bericht der “Süddeutschen Zeitung” mehr Kameras installiert sein, als in der Münchner Allianz Arena. Geschult würden die Sicherheitskräfte an Bord von AIDA regelmässig durch Spezialeinsatzkommandos der Polizei und sogar Einheiten der Elitetruppe GSG-9. MSC Kreuzfahrten setzt laut Süddeutscher Zeitung seit Jahren bei der Schulung ihrer Security auf das Know-how israelischer Sicherheitskräfte.

Cruiseexperte und Schifffahrtsanalyst Thomas P. Illes steht im engen Kontakt mit Reedereien und kennt die Ausgangslage bezüglich der Sicherheit. Im folgenden Interview nimmt er gegenüber Travelnews Stellung zum Thema Sicherheit auf Kreuzfahrtschiffen.

 

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