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Geliebt und unvergessen – Bye, Bye Astor, Berlin & Co.

Trauriges Schicksal: Die MS Astor wird verschrottet (Foto Stieger)

Die Corona Pandemie hat die Kreuzfahrt mit voller Wucht getroffen. Hunderttausende von Crew-Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hatten in den vergangen Monaten keine Arbeit, die Reedereien mussten Verluste von Hunderten Millionen verbuchen, hunderte Kreuzfahrtschiffe standen still. Die Krise hatte auch zur Folge, dass von den weltweit über 400 Kreuzfahrtschiffen rund 10 Prozent ausgemustert, sprich auf den Schiffsfriedhof überführt, verkauft oder einer neuen Bestimmung zugeführt wurden. Im deutschsprachigen Raum stehen beliebte Klassiker wie die MS Astor, MS Berlin oder auch die Costa Victoria den Passagieren und Fans nicht mehr zur Verfügung.

2020 war ein Jahr in dem vieles nicht so war, wie es einmal war. Besonders stark betroffen war die Tourismusindustrie. Leere Flughäfen, leere Strände, leere Flugzeuge, leere Busse, leere Städte und nicht zuletzt leere Schiffe waren an der Tagesordnung. Neben – wenigen Pleiten von Reedereien – kam es im letzten Jahr auch zu vielen Verkäufen und Abwrackungen von Kreuzfahrtschiffen.  Als erste Reederei musste die spanische Pullmantur Konkurs anmelden. Zwei der drei Schiffe der Reederei, die Pullmantur Sovereign und die Monarch wurden ins türkische Aliaga verschoben, wo sie verschrottet werden. Noch nicht klar ist, was mit der Pullmantur Horizon geschieht, die sich aktuell noch in Griechenland befindet. Alle drei Schiffe hatten schon mehrere Jahre auf den Buckel, wurden sie doch zwischen 1988 und 1991 in Betrieb genommen.

Ebenfalls die letzte Reise zum Schiffsfriedhof von Aliaga in der Türkei haben die Marella Dream und Marella Celebration angetreten.

Die beliebte MS Astor wird verschrottet

Als nächste Reederei traf es im Juli die englische South Quay Travel Limited (CMV) und ihre deutsche Tochter Transocean Kreuzfahrten. Zur Gruppe gehörten sechs kleinere Kreuzfahrtschiffe, darunter die beliebte Vasco da Gama, die erst ein Jahr zuvor nach einem Umbau für mehrere Millionen Euro zu den ersten Reisen für CMV/Transocean gestartet war. Die Vasco da Gama wurde inzwischen von der portugiesische Holding Mystic Invest übernommen, zu der die deutsche nicko cruises gehört. Ab diesem Jahr soll die Vasco da Gama im deutschsprachigen Raum eingesetzt werden. Die Magellan und Columbus wurden von einer griechischen Reederei übernommen, wobei über deren Pläne mit den Schiffen noch nichts bekannt ist.

Die gerade bei deutschen Passagieren sehr beliebte MS Astor (Indienststellung 1987) wurde für 1.7 Mio. US-Dollar an die Abwrackwerft in Aliaga verkauft, wo das Schiff seit Ende November verschrottet wird. An einer Versteigerung verkauft wurde auch die Marco Polo. Hier hatte man gehofft, die Marco Polo würde weiter betrieben. Inzwischen ist aber klar, dass das Schiff im indischen Alang verschrottet wird, wo die Marco Polo am 12. Januar 2021 eintreffen wird. Was mit dem sechsten CMV/Transocean Schiff, der Astoria geschieht, ist – noch – ungewiss.

Ehemaliges Traumschiff MS Berlin feiert Wiedergeburt als Yacht-Schiff

Die MS Berlin war seit 2011 im Besitz von FTI Cruises und zuletzt mit maximal 412 Passagieren an Bord auf Routen in der Karibik, dem Mittelmeer sowie der Nord- und Ostsee unterwegs. Bekannt wurde das Schiff durch die erfolgreiche TV-Serie „Das Traumschiff“, für die die MS Berlin von 1986 – 1998 im Einsatz war. Nun wurde die Berlin an Dreamliner Cruises verkauft, wo das Schiff in eine moderne, luxuriöse Megayacht umgewandelt wird. Clayton Andreson, CEO von Dreamliner Cruises, ein Unternehmen der Royalton Investment, betont: „Die MS Berlin passt aufgrund ihrer Größe perfekt in unsere Vision, Luxusyachtkreuzfahrten anzubieten. Wir freuen uns daher, dass sie nach einem umfassenden Umbau als Teil unserer Flotte durch die Weltmeere kreuzen wird.“ Über den Verkaufspreis haben beide Seiten Stillschweigen vereinbart.

Phoenix Fans traurig – Albatros verlässt Flotte und wird Hotelschiff

Traurige Nachrichten gab es 2020 von Phoenix Reisen: Das bei den Fans äusserst beliebte Kreuzfahrtschiff MS Albatros, bekannt auch als Weiße Lady aus der ARD-Serie Verrückt nach Meer, verlässt die Flotte. Aus wirtschaftlichen Gründen entschied man sich den Schiffsklassiker in neue Hände zu geben. Kamel Abou-Aly, langjähriger geschätzter Partner und Freund von Phoenix Reisen hat das Schiff für die ägyptische “Pick Albatros Gruppe” (zu der allein in Ägypten mehr als 15 Hotels gehören) im Oktober 2020 gekauft. MS Albatros wird zukünftig als Hotelschiff im Roten Meer eingesetzt werden.

Viele weitere Kreuzfahrtschiffe auf dem Schiffsfriedhof

Einen richtigen Aderlass gab es bei der weltweit grössten Reederei, der amerikanischen Carnival Corporation, zu der mehrere Marken (u.a. AIDA, Costa, Carnival Cruise Line, Cunard) mit über 100 Kreuzfahrtschiffen gehören. Gleich vier Schiffe der Stammrederei wurden bzw. werden verschrottet, nämlich die Carnival Fantasy, Carnival Imagination, Carnival Inspiration und Carnival Fascination.

Um zwei Schiffe wird die Costa Flotte reduziert. Die Costa neoRomantica „überlebt“ die Krise und wird ab diesem Jahr neu von der griechischen Reederei Celestyal als Celestyal Experience betrieben. Ein trauriges Schicksal hingegen ist der Costa Victoria beschieden. Diese wird in Pimbino in Italien verschrottet.

Holland America Line und Princess Cruisees trennen sich von jeweils vier Schiffen ihrer Flotte, bei der englischen Reederei P&O Cruises sind es drei und bei Royal Caribbean International zwei Kreuzfahrtschiffe (Empress of the Seas und Majesty of the Seas).

Außerdem gab es bei bei einigen weiteren, im deutschsprachigen Markt weniger bekannten Reedereien, Abgänge. Insgesamt berichten Insider von nicht weniger als 40 Kreuzfahrtschiffen die 2020 ausgemustert wurden. Sicher ist schon jetzt: Es wird noch weitere Kreuzfahrtschiffe geben, die abgewrackt werden. Und ebenso sicher ist: Auch 2021 wird für die Kreuzfahrtindustrie ein schwieriges Jahr – trotz Corona-Impfstoffen.

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