Die Emissionen der Schifffahrtsbranche steigen weiter an – das zeigt eine Studie im Auftrag der Internationalen Seeschifffahrtsorganisation (IMO). Demnach emittierte der Sektor im Jahr 2018 1,056 Millionen Tonnen klimaschädliches Kohlendioxid. Das sind 2,89 Prozent der global ausgestoßenen Klimagase und damit eine Steigerung von über neun Prozent zum Jahr 2012. Wäre die Schifffahrt ein Land, stünde sie an fünfter Stelle im globalen Verschmutzer-Ranking. Damit läge sie noch vor Deutschland, das im Jahr 2018 in allen Sektoren insgesamt 755 Milllionen Tonnen Kohlendioxid emittierte.
Die Emissionen der Schifffahrt und des Flugverkehrs sind vom Pariser Klimaabkommen von 2015 ausgenommen. Der Grund: Beide Branchen haben eigene UN-Organisationen und sollen sich darüber selbst regulieren.
Treibhausgase von 2008 bis 2050 halbieren
Im Jahr 2018 hat die IMO ihre erste Strategie zur Reduktion von Treibhausgasen verabschiedet. Diese sieht vor, die Emissionen von 2008 bis 2050 zu halbieren. Das Vorhaben ist jedoch nicht mit den Zielen des Pariser Klimaabkommens vereinbar. Noch schlimmer: Aktuell befindet sich die Branche nicht annäherungsweise auf dem selbstgesetzten Reduktionspfad. Die Emissionen steigen immer weiter an.
2021 wird das entscheidende Jahr für den Klimaschutz in der Seeschifffahrt, da sowohl in der EU als auch auf internationaler Ebene wichtige Klimaschutzentscheidungen anstehen. Die EU und die internationale Gemeinschaft müssen dann zeigen, dass sie auf Klimakurs sind.