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Anteil der Schifffahrt an den weltweiten CO2-Emissionen sinkt

VDR-Präsident Alfred Hartmann (Bild Hartmann)

VDR-Präsident Alfred Hartmann (Bild Hartmann)

„Die drei großen Herausforderungen der Schifffahrtsbranche sind Digitalisierung, Klimaschutz und Finanzierung“, sagte der Präsident des VDR, Alfred Hartmann anlässlich der SMM 2016, der Leitmesse der maritimen Wirtschaft, in Hamburg. Nur wer diese zentralen Herausforderungen bewältige, habe gute Zukunftsaussichten in einem anhaltend schwierigen Marktumfeld.

 
Immer mehr Reedereien setzen auf den permanenten Datenaustausch zwischen ihren Schiffen und dem Festland. Nach einer VDR-Umfrage unter den Mitgliedsunternehmen haben zwei Drittel der Reedereien sämtliche Schiffe (45 %) oder einen Teil der Flotte (21 %) mit einem Internetzugang ausgerüstet. Der Weg für „Big Data“, die intelligente Auswertung großer Datenmengen, ist also vielfach bereits geebnet. In den Fleet Operation Centers an Land laufen die Daten zusammen und werden ausgewertet. Die landseitigen Mitarbeiter können so die Schiffsbesatzungen in kritischen Situationen unterstützen und bei der Wartung assistieren. Dies birgt sehr viele Chancen, ein Schiff noch sparsamer und sicherer zu betreiben. Wie überall im weltweiten Datentransfer via Internet muss stets auch ein Hauptaugenmerk auf der Abwehr von „Cyber Attacks“ liegen. Alfred Hartmann erinnerte deshalb daran, dass das nautische Wissen der Seeleute von großer Bedeutung bleiben werde.

Verlagerung von Transporten bringt Umweltschutz

Obwohl jedes Jahr mehr Waren mit Schiffen transportiert werden, sinkt der Anteil der Schifffahrt an den weltweiten CO2-Emissionen. „Einen wichtigen Anteil an dieser Erfolgsgeschichte hat die Internationale Seeschifffahrts-Organisation IMO, die in den vergangenen 40 Jahren ein umfassendes Regelwerk zum maritimen Umweltschutz erarbeitet hat, das weltweit gilt“, so Hartmann.

Mit ihren verbindlichen Effizienzvorschriften für Neubauten hat die Handelsschifffahrt als erste internationale Branche verbindliche Reduktionsziele für den Ausstoß von Treibhausgasen umgesetzt. Dazu kommen noch weitere Vorgaben für einen energiesparenden Schiffsbetrieb.

Alfred Hartmann: „Das Seeschiff ist bereits heute das Verkehrsmittel mit dem bei Weitem geringsten CO2-Ausstoß. Ein LKW stößt für den gleichen Tonnenkilometer etwa 14-mal so viel CO2 aus, ein Flugzeug sogar das 83-Fache. Wenn wir es schaffen, mehr Transport von der Straße auf das Seeschiff zu verlagern, wäre das ein wichtiger Beitrag für den Klimaschutz. Gerade im short sea shipping gibt es noch erhebliche Potenziale dafür.“

„Digitale Innovation und Klimaschutz gibt es nicht zum Nulltarif“

Die anhaltende Schifffahrtskrise macht allen Beteiligten zu schaffen. Für viele deutsche Banken kommt ein Engagement in der Schifffahrt nicht mehr infrage. Traditionelle Finanzierungskonzepte können daher oft nicht mehr umgesetzt werden. „Maßnahmen zum Klimaschutz und digitale Innovationen gibt es nicht zum Nulltarif“, stellte Hartmann klar. „Die meisten deutschen Reeder sind kleine und mittelständische Unternehmen, die mitunter erhebliche Investitionen tätigen, um gesetzliche Vorgaben im Klimaschutz zu erfüllen, oder um im internationalen Wettbewerb bestehen zu können.“ Neue Finanzierungsideen und -partner sind daher unerlässlich. „Auf den weltweiten Finanzmärkten müssen Reedereien mit guten Argumenten und Transparenz um Finanzmittel werben – und sie sind dabei erfolgreich, sei es auf den Anleihemärkten, an Finanzplätzen wie New York und Oslo oder bei chinesischen Banken“, so Alfred Hartmann. Die Schifffahrt ist und bleibt eine Zukunftsbranche.

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