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AIDA und Hapag-Lloyd stornieren Färöer-Inseln wegen Walfang

Seit zwei Jahren interveniert das deutsche Wal- und Delfinschutz-Forum (WDSF) gegenüber den Kreuzfahrtunternehmen AIDA-, Hapag-Lloyd- und TUI Cruises gegen ihre alljährlichen Anlandungen auf den Färöer-Inseln im Nordostatlantik aufgrund der blutigen Treibjagden und Abschlachtungen von Grindwalen und anderen Delfinarten.

Nach Hinweisen des WDSF gegenüber den Kreuzfahrtunternehmen, dass seit Juni 2015 das Gesetz zum Walfang “Grindalógin” auf der Inselgruppe verschärft wurde und dass nunmehr jede Person, Einheimische wie Besucher, dazu verpflichtet ist, jede Sichtung von Meeressäugern innerhalb von zwölf Seemeilen zur Küste den Behörden zu melden, damit die jeweilige Treibjagd freigeben werden kann, hat AIDA drei anstehende Anlandungen gestoppt. Erfolgt keine Meldung bei der Sichtung von Walschulen, drohen Geldstrafen bis hin zu Haftstrafen von bis zu zwei Jahren.

AIDA verzichten auf Anläufe auf den Färöer-Inseln

In einem Antwort-Schreiben der AIDA-Umweltdirektorin Monika Griefahn an das WDSF vom 7. August heißt es: “Aus Verantwortung gegenüber unserer Crew und unseren Gästen sowie aus Gründen des Artenschutzes hat sich AIDA Cruises dazu entschieden, die Färöer-Inseln bis auf weiteres nicht mehr anzulaufen.” Nach den ersten WDSF-Protesten im Jahr 2013 stehe Monika Griefahn mit dem Färöer-Premierminister Kaj Leo Johannes in Verbindung, um die “Missbilligung des Walfangs zum Ausdruck” zu bringen. Griefahn: “Trotz der Beteuerungen des Premierministers, sich für den Walschutz einsetzen zu wollen, gibt es in dieser Hinsicht keine Fortschritte – im Gegenteil.”

Erst am vergangenen Freitag wurden fünf Tierschützer aus verschiedenen Ländern und die Organisation Sea Shepherd Global zu Geldstrafen zwischen 670 und 10.050 Euro Strafe oder personenbezogen 14 Tagen Haft verurteilt, weil sie angeblich das neue Gesetz gebrochen hatten. Bei einer weiteren Aktivistin, Susan Larsen aus den USA, erfolgte die Ausweisung und der Deutsche Tom Strerath, der am 20. Juli in Haft genommen wurde, musste seinen Pass abgeben und wartet seitdem auf seine Gerichtsverhandlung.

Hapag-Lloyd prüft Alternativen und reduziert Anläufe

Hapag-Lloyd Kreuzfahrten teilte dem WDSF nun ebenfalls mit, dass sie den kritischen Dialog mit den Verantwortlichen vor Ort suchen und die Zahl der Anläufe auf den Färöer-Inseln bereits reduziert haben und derzeit mögliche Alternativen für die geplante Routenführung im nächsten Jahr prüfen.

TUI Cruises verurteilt Walfang hält aber Boykott nicht für konstruktiv

TUI Cruises in Hamburg schrieb dem WDSF nach der Forderung von Anlandungsstopps auf der Inselgruppe zum Schutz der Gäste und im Sinne des Tierschutzes: “Die Problematik auf den Färöer-Inseln ist uns selbstverständlich bekannt und wir verurteilen die Ausübung des Walfangs scharf. Einen Boykott halten wir in diesem Zusammenhang jedoch grundsätzlich nicht für einen konstruktiven Ansatz.” Man wolle lieber die “Gäste an Bord über die Situation aufklären, um ein Bewusstsein für die Vorkommnisse in den Regionen zu schaffen”. Alternative Routenführungen wolle man erst ab 2017 prüfen.

WDSF-Geschäftsführer Jürgen Ortmüller: “Die Entscheidung von AIDA und Hapag Lloyd ist vorbildlich und wird weltweit für positive Aufmerksamkeit sorgen. Das TUI Cruises-Statement ist ein Armutszeugnis. TUI bietet 19 verschiedene Landgänge bei ihren jeweiligen Aufenthalten an. Das Geld will man wohl lieber trotz der konkreten Gefährdung der Gäste einstreichen. Abgesehen von den gesetzlichen Auflagen können Gäste mit ihren Kindern lebenslänglich traumatisiert werden, wenn sie solch eine brutale und grausame Schlachtung miterleben müssen. Auch der penetrante Geruch des Blutes verbreitet sich im Umkreis der Schlachtbuchten und Häfen und löst bei den meisten Menschen Übelkeit aus. Bei Landgängen wird Touristen oftmals das mit Quecksilber und anderen Umweltgiften verseuchte Grindwalfleisch zum Verzehr angeboten. Jetzt gehört TUI Cruises auch boykottiert.”

Im Jahr 2013 fanden bei 12 Treibjagden 1.104 Grindwale und 430 Weissseitendelfine ihren grausamen Tod an den Färöer-Stränden. Im letzten Jahr hatten Helfer der Tierschutzorganisation ProWal mit Unterstützung des WDSF sogenannte Vergrämergeräte in den Fjorden platziert. Die Anzahl der getöteten Grindwale reduzierte sich daraufhin auf 48 Tiere. Zwischen dem 06. Juni und 23. Juli diesen Jahres wurden alleine schon 429 Grindwale brutal abgeschlachtet (142 Grindwale davon bei dem TUI-Anlandungshafen in Tórshavn) – und das Morden geht weiter.

Hintergrund und Schreiben der Kreuzfahrtunternehmen hier

1 Antwort

  1. Oliver Kliesch

    Den Walfang auf den Färöer als brutales, grausames Gemetzel oder gar Mord zu bezeichnen ist gewöhnlich vor allem ein Beleg eigener Selbstherrlichkeit bzw. dafür, mit zweierlei Maß zu messen.
    2015 schlachteten die Färinger öffentlich 507 Wale. Im gleichen Zeitraum schlachteten die Deutschen hinter verschlossenen Türen 30 000 000 Schweine. Hochsoziale Tiere, deren Intelligenz sich von jener der Wale oder Menschenaffen kaum unterscheidet. 30 Millionen, unter teils unerträglichen Bedingungen in Massenhaltung produziert, zur Schlachtung vergast, dass sie glauben zu ersticken, dann im Sekundentakt gestochen, so dass etwa 500 000 im Jahr kreischend lebend in der Brühung verenden. Um dann für 4,99 Euro/Kilo als Schnitzel verkauft zu werden.
    Die Jagd auf die 507 Zahnwale auf den Färöer, in mehr als 1000-jährige Tradition, unterscheidet sich in nichts von Druck- (Treib-) Jagden auf Wild – außer, dass die Jagdbeute nicht inzwischen bequem aus der Ferne erlegt wird, wie in deutschen Wäldern. Jedes Tier lebte bis zum Schluss in seiner natürlichen Umgebung. Das Fleisch und Fett wird kostenlos verteilt und deckt mehr als 20% des jährlichen Fleischbedarfs; Gemüse wächst auf den Inseln aus klimatischen Gründen kaum.
    Es wäre gerecht, es den Menschen dort zugute zu halten, dass sie diese 20% nicht aufwändig aus unseren Schlachthäusern einführen. Für die Schwermetall-Belastung ihrer Umgebung können die Färinger am wenigsten. Den erjagten Tieren erging es auf jeden Fall bis zum Tötung durch den Menschen besser, als jedem Schwein in Deutschland und im Tod nicht schlechter.

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