Wie sicher fühlt man sich an Bord der Costa Deliziosa? Teil 1 – Die Einschiffung

Costa Delizosa im Hafen von Triest (Bild Hüni)

Eine Kreuzfahrt in diesen schwierigen, unsicheren Zeiten. Wohl viele Kreuzfahrt Fans und erst rechte solche die gerne mal eine Kreuzfahrt erleben möchten, planen aktuell wohl keine Schiffsreise auf den Weltmeeren. Na ja, Weltmeere stimmt ja eher nicht. Aktuell beschränken sich die Kreuzfahrten fast nur auf das Mittelmeer, die Nord- und Ostsee und die Kanarischen Inseln. Aber ist eine Kreuzfahrt tatsächlich sicher? Fühlt man sich aktuell auf einem Kreuzfahrtschiff wohl? Astrid Hüni ist aktuell mit der Costa Deliziosa unterwegs und gibt eine klare Antwort: “Der Sicherheitsaspekt wird absolut gewährleistet, ich fühlte mich in jedem Moment sicher und man muss sich keine grossen Sorgen um Ansteckungsgefahr machen. ”

Text und Bilder von Astrid Hüni

1.Tag – Einschiffung: Costa Kreuzfahrten gehört zu den ersten Reedereien, die ihre Schiffe wieder in Betrieb nahmen und erste Kreuzfahrten im Mittelmeer anbieten. Mit der Costa Deliziosa kreuzt das Unternehmen rund um Italien. Unter dem Titel «Zauberhaftes Mittelmeer» werden 7-tägige Reisen ab/bis Triest zu ausschliesslich italienischen Destinationen (Bari, Brindisi, Siracusa, Catania, Triest) angeboten. Der Kreuzfahrt-Blog hat sich eingebucht und macht die Probe aufs Exempel. Wie funktioniert Kreuzfahrt nach dem grossen Stillstand im Frühling/Sommer und wie sicher fühlt man sich als Passagier an Bord?

Der Einschiffungstag unterschiedet sich rein vom ersten Eindruck her nicht wesentlich vom bisherigen Einschiffungsprozedere. Einzig, dass auf dem Einschiffungsformular eine Einschiffungszeit angegeben ist, mit dem Hinweis, dass man sich unbedingt an diese Zeit zu halten habe. Also weder früher noch später im Terminal eintreffen sollte. Das habe ich beherzigt und bin pünktlich um 11:27 Uhr an der Stazione Marittima in Triest gestanden. Wie in Italien oft gesehen trage ich schon auf dem Fussweg dahin eine Maske. Das ist selbst bei mediterranen Temperaturen kein Problem – man gewöhnt sich daran und auch das Atmen geht gut.

Gesundheits-Check mit Fiebermessen und Corona-Schnelltest

Ich werde von den Mitarbeitern freundlich begrüsst und sogleich zum Gesundheits-Check gebracht. Vorbei an einer Fiebermess-Station werde ich dem Schiffsarzt kurz vorstellig, der einen Blick auf meinen mitgebrachten PCR-Test wirft, um zu festzustellen, dass dieser als «negativ» ausgewiesen ist. Danach laufe ich durch eine fast leere Halle – es sind etwa zehn Personen mit mir da – zum nächsten Schalter, wo ich eine Nummer für den COVID-19 Schnelltest erhalte, mit welcher ich mich sogleich in die Teststation begebe. Insgesamt zehn abgetrennte Bereiche stehen dort zur Verfügung, wo komplett verhülltes Personal die zum neuen Einschiffungsprozedere gehörenden Schnelltests macht. Das ist überhaupt kein Problem. Maske runter, sehr dünnes Stäbchen rasch ins rechte Nasenloch, dann noch ins linke – das wars schon. Es schmerzt wirklich nicht. Klar angenehm ist was anderes, aber für mich wäre das kein Grund nicht auf Kreuzfahrt zu gehen. Denn es geht schnell und Schmerzen sind auch anders. Definitv!

Dann werde ich schon von der nächsten Mitarbeiterin in Empfang genommen, die mich mit meiner Einschiffungsgruppen-Nummer in einen grosszügigen Warteraum begleitet. Dort befinden sich bis zur Einschiffung – rund 75 Minuten später – nur rund weitere 25 Personen im selben sehr grossen Raum. Es werden Getränke angeboten. Wer zur Toilette muss, wird von Mitarbeitern begleitet und immer auf die Maskentragepflicht und die Händedesinfektion freundlich hingewiesen.

Nirgends Menschenmassen – nur 700 Passagiere an Bord

Dann geht es auch schon weiter in die Halle mit den klassischen Countern, wo die Einschiffung passiert. Auch da alles leer und keine Menschenmassen. Dann noch die Sicherheitskontrolle – wie bisher bekannt. Und schon stehe ich auf dem Schiff.

Die vorgeschriebene Seenotrettungsübung kann ich auch gleich erledigen. Das ist neu, dass hier nicht mehr alle gleichzeitig und in grossen Massen an ihren Muster-Stationen zusammenströmen. Man kann das individuell erledigen. Bei mir war keine andere Person da, also war es quasi eine 1:1 Einweisung. Platz gibt es genug, die Sorge um Abstände kein Thema. Überhaupt sind viele Bereiche an Bord beinah leer und auf den Gängen wenige Menschen unterwegs. Kein Wunder, ist doch das rund 2600 Personen fassende Schiff auf dieser vierten Fahrt mit gerade mal knapp 700 Passagiere an Bord. Mit dazu kommen noch rund 700 Crew-Mitglieder. Das kommt einem 1:1-Verhältnis nah und das können Kreuzfahrer sonst nur auf Luxusreisen geniessen. Einfach einzigartig!

Fieber messen für Kids

Beim ersten Bord-Spaziergang durch die Gänge und Bereiche begegnen mir unzählige Stationen zur Händedesinfektion. Auch eine Station wo sich die Passagiere selbständig und so oft sie wollen die Temperatur messen können. Ganz sympathisch auch, dass es eine ebensolche Station gibt, die für Kids eingerichtet ist – also etwas tiefer unten. Temperaturmessung ist nicht Pflicht an Bord. Hier wird auf die Selbstverantwortung der Passagiere gesetzt. Wie das schon vor der Krise der Fall war, patrouilliert das Reinigungspersonal durch die Gänge und über die Treppenhäuser und ist ständig damit beschäftigt alles zu reinigen und zu desinfizieren. Hier war die Kreuzfahrtbranche aber schon immer ein Vorreiter und sehr gutes Vorbild.

Quarantäne für jedes Crew-Mitglied

Es packt mich der erste Hunger und ich setze mich ins Restaurant. Das einstige Buffetrestaurant ist jetzt auch in Bedienung. Auf dem Tisch stehen QR-Codes – schwarze quadratische Flecken, die problemlos mit dem Smartphone gescannt werden und dann sogleich die Menükarte aufs Smartphone zaubern – parat. Der Service ist sehr freundlich und schnell. Die rund 700 Mitarbeiter an Bord der Costa Deliziosa sind nicht einfach nur Mitarbeiter. Gemäss dem österreichisch-stämmigen Hoteldirektor Edurard Puckl sind es nur «langverdiente Mitarbeiter, die auch schon vor der Krise mehrere Verträge bei Costa absolvierten und sich gerade auf hygienisch anspruchsvollen Fahrten wie in den USA verdient gemacht haben.» Puckl betont, dass jedes Crew-Mitglied eine insgesamt 4-wöchige Quarantänefrist durchlaufen hat. «Es ist eine Mischung aus harter Quarantäne, die in an Land ausgewählten Hotels stattfindet und einer Soft-Quarantäne, die an Bord durchgeführt wird, wo die Crew-Mitglieder möglichst wenig Kontakt mit anderen Personen (Crew-Mitglieder und Passagiere) haben dürfen und in Einzelkabinen untergebracht sind.» Erst wenn diese beiden Phasen durchlaufen sind, werden sie in den «normalen» Dienst aufgenommen.

Dann geht es am frühen Abend endlich los und zum ersten Mal seit vielen Monaten heisst es für mich wieder «Leinen los!». Die Freude ist riesig und die erste Nacht an Bord schlafe ich bestens. Mehr zum Leben an Bord, Landgängen und den umfangreichen Sicherheitsmassnahmen, die sich Costa selbst auferlegt hat morgen an dieser Stelle …

Jeden Moment sicher – keine Angst vor Ansteckung

Fazit: Einschiffung absolut problemlos möglich und viele der neuen Ansätze sollten unbedingt beibehalten werden, weil es sehr sehr angenehm ist. Der Sicherheitsaspekt wird absolut gewährleistet, ich fühlte mich in jedem Moment sicher und man muss sich keine grossen Sorgen um Ansteckungsgefahr machen. Das Maskentragen wird zum Normalfall und stört in keiner Art und Weise. Da jeder Passagier zweifach getestet wird (PCR-Test zu Hause und Schnelltest vor Ort) ist das Schiff ein sehr sicherer Ort. Einziger Negativpunkt ist, dass es etwas verwirrlich sein kann mit den Ein- und Ausgängen zu Restaurants usw. Da kann es passieren, dass der Weg aufs Aussendeck etwas umständlicher wird, weil der direkte Weg One-Way einfach nur in eine Richtung, nämlich vom Aussendeck weg, geführt wird. Aber auch das hat man schnell im Griff.

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0 Antworten

  1. […] Costa Kreuzfahrten: Costa Kreuzfahrten hat Ende September für Gäste ausserhalb Italiens die Anker gelichtet. Als erstes Schiff der Reederei startete die Costa Deliziosa, der die Costa Diadema folgte. Seit dem 10. Oktober fährt auch die Costa Smeralda wieder, von Savona zu italienischen Häfen. Für die Costa Firenze wird die Premierenfahrt für den 27. Dezember angekündigt. Einen Beitrag über den Neustart in Corona Zeiten mit der Costa Deliziosa findest du hier […]

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