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Trullis, die verzauberten Märchenhäuser von Alberobello

Wie Pilze aus dem Märchenland ragen die Trullis in Alberobello aus dem Boden (Bild Stieger)

Alberobello und seine faszinierenden, schon fast märchenhaft anmutenden Trullis sind das letzte Ziel meiner Kreuzfahrt mit der Celestyal Olympia. Trullis sind einfache Rundbauten aus aufgeschichteten Feldsteinen, die man oben zu einer kegelförmigen Spitze zusammenschob. Die Trullis in Alberobello stehen seit 1930 unter Denkmalschutz und gehören – wie könnte es anderes sein – seit 1996 zum UNESCO-Weltkulturerbe.

Apulien karg und steinig, am Absatz von Italien zwischen Ionischem Meer und Adria mit 800 Kilometern Küste gelegen ist flächenmässig die siebtgrösste Region des Landes. Die Region in Süditalien verfügt über ein reiches kulturelles Erbe und war jahrhundertelang Bindeglied zwischen Morgen- und Abendland. Apulien hat eine wechselhafte Geschichte mit vielen Kriegen hinter sich. So war die Gegend Schauplatz des Punischen Krieges zwischen Karthago und Rom, die Goten, Byzantiner, Langobarden und Sarazenen kämpften, wie auch die Normannen um die Vorherrschaft im heutigen Apulien. Im spanischen Krieg von 1701-1714 fällt Süditalien zuerst an Österreich, dann an die spanischen Bourbonen, wird unter Napoleon französisch und ab1861 endlich Teil von Italien. 

Häuser wie aus dem Märchenland

Apulien ist weit über die Grenzen bekannt und beliebt wegen der Trullis, die der Bauweise von Hirtenhütten nachempfunden sind. „Hauptstadt“ der Trullis ist Alberobello, was so viel heisst wie schöner Baum. Aber auch in der Gegend rund um die gut 10‘000 Einwohner zählende Stadt sind die schönen Märchenhäuser zu finden. Trullis sind meistens runde, manchmal auch rechteckige, weiss gestrichene Häuser mit den charakteristischen Kegeldächern aus Kalksteinplatten. Die Platten werden ohne Mörtel in Form eines falschen Gewölbes aufeinander geschichtet. Historisch ist nicht konkret belegt, seit wann es die Häuser, die wie aus dem Märchenland anmuten, gibt. Vermutungen gehen ins 14. Jahrhundert zurück. 

Trullis halfen Steuern zu sparen

Belegt ist, weshalb es gerade in Alberobello so viele Trullis gibt, es sollen 1‘500 sein, die wie Pilze aus dem Boden der Stadt ragen. Giangirolamo II. Acquaviva, Graf von Conversano war Feudalherr der Gegend rund um die Stadt und wollte mit den Trullis eine damals geltende Bestimmung umgehen. Im 17. Jahrhundert hatten die Herrscher vom Königreich Neapel verboten, ohne Erlaubnis neue Ortschaften zu gründen und diese Erlaubnis kostete natürlich Geld. Trotzdem liessen sich um die Gegend von Alberobello immer mehr Siedler nieder. Um die Bestimmung aus Neapel zu umgehen, machte es der Graf für alle zur Pflicht nur Trullis zu errichten, da diese schnell aufgebaut, aber ebenso schnell wieder demontiert werden konnten. Wenn nun eine Delegation des Königreiches zur Inspektion angekündigt war, demontierte man rasch die Dächer und konnte so zeigen, dass eine Siedlung mit einer armseligen, halbfertigen Ansammlung von weissen Wänden nicht als Ortschaft betrachtet werden konnte. Somit konnte Neapel keine Steuer eintreiben und es entstanden immer mehr Trullis, die fortan komplett ohne Mörtel gebaut wurden. Bis Ende des 18. Jahrhunderts vermieden es die Einwohner von Alberobello und Umgebung auf diese Art und Weise an die Könige in Neapel Steuern zu entrichten.

Apulien: Region der Pasta und feiner Weine

Apulien ist auch die Region in Italien wo der grösste Teil an Hartweizen angebaut wird, der für die Herstellung der in Italien und vielen anderen Regionen der Welt nicht mehr wegzudenkenden Pasta eine grosse Bedeutung spielt. Renommierte Weinkenner aus ganz Europa schätzen auch die feinen Weine aus Italiens südöstlichster Region. Insgesamt werden in Apulien 26 verschiedene Weiss-, Rot- und Rosé Weine angebaut und gekeltert. Und der Reiseführer hat zweifellos recht, wenn er schreibt: „Eine Reise durch Apulien zeigt, wie vielfältig Italien ist und wie herzlich die Gastfreundschaft auch im Süden ist. Dazu kommt noch das feine Essen…“

Die Trulli Kirche in Alberobello

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0 Antworten

  1. […] charakteristischen runden Steinhäuser mit seinen konischen Dächern, den „Trulli“, wurde die Stadt Alberobello 1996 in die Liste des UNESCO-Weltkulturerbes aufgenommen. Die Tour beinhaltet einen geführten […]

  2. […] weltberühmt. Die pittoresken Steinhäuschen wurden 1996 gar zum UNESCO-Weltkulturerbe ernannt. (Hier gibt es einen ausführlichen Beitrag über die verzauberten Märchenhäuser von Alberobello). Der […]

  3. […] Reise ging‘s dann noch ins Märchenland. Bari war die Ausgangsstation für einen Besuch bei den Trullis von Alberobello. Die weissen Häuser mit den spitzen Dächern sind seit 1930 geschützt und lassen den Besucher wie […]

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