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Rhein Faszination mit Loreley, Struwelpeter, Goethe, Mozart, Heine und Chagall

Weltberühmt - die Loreley am Rhein (Bild Stieger)

Jesuitenkirche in Mannheim statt Grachten in Amsterdam oder Frankfurter Wolkenkratzer statt Kubushäuser in Rotterdam: Corona machte mir mit meiner geplanten Flusskreuzfahrt einen dicken Strich durch die Rechnung. Mit der Ama Kristina schipperte ich statt nach Holland auf Rhein und Main nach Mainz, Mannheim, Frankfurt und Düsseldorf. Dafür bot sich mir die Gelegenheit deutsche Städte kennenzulernen, die bisher auf meiner Reiselandkarte noch ein weisser Fleck waren.

Von Hans Stieger, Stiegers Kreuzfahrt Tipps

Eigentlich hätte meine Flussreise mit der Ama Kristina Ende September stattfinden sollen. Pech – Ausgebucht.

Eigentlich hätte ich Rotterdam und Amsterdam besuchen sollen. Abgesagt – Corona.

Eigentlich hätte die Reise auf der Ama Stella durchgeführt werden sollen. Abgesagt – technische Probleme.

Eigentlich hätte ich die berühmten Chagall Fenster in der St. Stephan Kirche in Mainz besuchen wollen. Zu spät – nur bis 16.00 Uhr offen.

Eigentlich wollte ich in Mannheim das zweitgrößte Barockschloss Europas besichtigen. Ging nicht – am Montag geschlossen.

Eigentlich war auf der Flusskreuzfahrt mit der Ama Kristina irgendwie der Wurm drin und trotzdem wurde es eine sehr schöne Flussreise, woran vor allem das Flussschiff und die zuvorkommende, freundliche Crew „schuld“ waren.

Kreuzfahrtleiterin Eliane singt live das Lied von der Loreley

Ausgangspunkt meiner Flusskreuzfahrt mit der Ama Kristina ist Köln. Von dort geht es auf dem romantischen Rhein der UNESCO-Welterbekulturlandschaft Oberes Mittelrheintal entlang, vorbei an über 35 Schlössern, Burgen und Burgruinen nach Mainz. Highlight ist zweifellos die Loreley und als Höhepunkt singt unsere Kreuzfahrtleiterin Eliane Spurzem live das von Heinrich Heine Ende des 17. Jahrhunderts gedichtete und von Friedrich Silcher vertonte Loreley Lied. In „Ich weiss nicht was soll es bedeuten, dass ich so traurig bin….“ singt eine Zauberin, die auf dem Loreley-Felsen bei St. Goarshausen ihr blondes Haar kämmend ihren Geliebten erwartet.  Mit ihrem ihrem Gesang betört sie die Kapitäne und Crews der Flusschiffe auf dem Rhein, dass diese mit ihren Schiffen auf Grund laufen und ertrinken. Ganz nach dem berühmten Lied: „Den Schiffer im kleinen Schiffe ergreift es mit wildem Weh, er schaut nicht die Felsenriffe, er schaut nur hinauf in die Höh’. Ich glaube, die Wellen verschlingen am Ende Schiffer und Kahn, und das hat mit ihrem Singen die Lorelei getan.“ Unsere Kreuzfahrtleiterin hat zwar sehr schön gesungen, aber Kapitän Wijnand Korvemaker und seine nautische Crew doch nicht so betört und abgelenkt, so dass wir pünktlich und sicher Mainz erreicht haben.

Keine Chagall Fenster und kein Mainzer Dom

Die historische Stadt Mainz, mitten im Rhein-Main-Gebiet, bietet viele Highlights wie die alten Stadtmauern, den Marktplatz, das Gutenberg Museum (Erfinder des modernen Buchdrucks), den Dom St. Martin und die St. Stephan Kirche mit den Chagall Fenstern. Aber leider meinen es die Verantwortlichen im Dom wie auch jene in der St. Stephan Kirche nicht gut mit den Reisenden der Ama Kristina. Sie schliessen ihre Tore bereits um 16.00 Uhr. Da unser Schiff erst um 15.30 Uhr anlegt sind wir für die Besichtigung der beiden Highlights zu spät.

Schade, denn 200‘000 jährliche Besucher können kaum irren. Soviel Menschen pilgern jährlich hinauf auf den Stephansberg, zu den blau leuchtenden Glasfenstern des jüdischen Künstlers Marc Chagall (1887 – 1985). Das letzte von insgesamt neun Fenstern in der St. Stephans Kirche vollendete Marc Chagall, der Ehrenbürger von Mainz wurde, aber die Stadt nie kennen lernte, kurz vor seinem Tod im 98. Lebensjahr. Die schönen Fenster zeigen Szenen aus der Bibel von der Vertreibung aus dem Paradies bis zur Kreuzigung Jesu.

Die Mainzelmännchen Ampeln

Anton, Berti, Conni, Det, Edi und Fritzchen, besser bekannt als die ZDF-Mainzelmännchen feierten 2013 ihren 50. Geburtstag. Damals wurden die sechs lustigen Männchen nicht nur Mainzer Ehrenbürger, es wurde auch die Idee geboren, die Botschafter der Stadt besonders zu ehren. Drei Jahre später war es soweit, die erste Mainzelmännchen Ampelanlage wurde getauft. Heute haben sich die Mainzelmännchen die Fußgänger das Weitergehen erlauben und verbieten zu einem richtigen Magneten für Touristen in Mainz entwickelt. Aus der Fußgänger-Ampelanlage mit dem rot und grün leuchtenden, stehenden und gehenden Mainzelmännchen Det in der Innenstadt wurden inzwischen mehrere Anlagen. Die Mainzelmännchen gibt es nun nicht mehr nur als Tasse, Schnuller oder Weihnachtskugel sondern – bundesweit einmalig – auch als Ampel.

Nach einem feinen Nachtessen und einer angenehmen Nacht in meiner Suite legen wir am nächsten Tag in Mannheim an. Hier hatte ich einen Besuch im zweitgrössten Barockschloss Europas geplant, das mitten in der Stadt liegt. Doch leider hatte ich nicht damit gerechnet, dass in Deutschland die meisten Museen in Deutschland geschlossen sind. So konnte ich das beeindruckende Schloss nur von aussen sehen. Als nächstes hätte ich gerne die Ausstellung über das faszinierende Reich der Pharaonen im Reiss-Engelhorn-Museum besucht. Mehr als 4‘000 Jahre Hochkultur hätte es dort zu entdecken gegeben, aber leider wurde auch daraus nichts. Montag ist das Museum geschlossen.

Den Atem anhalten beim Betreten der Jesuitenkirche

Dafür habe ich zufällig ein anderes Highlight entdeckt, eine Kirche, bei deren Betreten ich den Atem anhalten musste, so faszinierend ist sie. Die Rede ist von der Jesuiten Kirche, deren Innenraum von Paul Egell (entstammt einer Einwandererfamilie aus der Schweiz) und Peter Anton von Verschaffelt gestaltete wurde. Die reich an barocken Kunstwerken, wie Hochaltar oder Deckenfresko ausgestattete katholische Kirche wurde 1738 bis 1760 erbaut. Sie wird als bedeutendste und schönste Barock­kirche Südwestdeutschlands bezeichnet. An der Kirche erinnert eine Tafel an Wolfgang Amadeus Mozart (1756-1791). Er besuchte während seiner Aufenthalte in Mannheim öfters die Gottesdienste in der Jesuitenkirche und spielte auf der Orgel.

Von Johann Wolfgang Goethe zu Struwelpeter

Frankfurt, Hochburg der Banken und Börse ist nächstes Ziel unserer Flussreise. Leider empfängt uns Mainhattan, wie die Stadt am Main auch genannt wird unfreundlich und mit viel Wasser von oben. Frankfurt bietet seinen Besucherinnen und Besuchern viele bekannte Highlights wie den Tower, den Zoo, den Palmengarten mit einer der schönsten und grössten botanischen Sammlungen Europas, den 200 Meter hohen Main Tower oder auch das Bankenviertel mit seinen fast 100 Hochhäusern. Weniger bekannt ist beispielsweise das knallig rote Struwelpeter Haus, das dem weltberühmten Kinderklassiker gewidmet ist. Die Geschichte über Struwelpeter, Zappel Philipp & Co. schrieb 1844 der Frankfurter Arzt Heinrich Hoffmann. Einen Besuch wert ist auch das Goethe Haus im Grossen Hirschgraben 23. Dieses dokumentiert in sechzehn Räumen auf vier Etagen die häusliche Welt, in der Johann Wolfgang Goethe ab 1749 seine Kindheit und Jugend verbrachte.

Düsseldorf ist die letzte Station meiner Flussreise mit der Ama Kristina, bevor ich via Köln wieder zurück in die Schweiz reise. In der Landeshauptstadt Nordrhein-Westfalens habe ich die Königsallee besucht und in den dortigen Luxus-Geschäften wie Armani, Prada, Gucci, Hermès, Chanel, Dior und Louis Vuitton die Schaufenster bestaunt. Am Anfang der Bolkerstrasse, wo sich Kneipe an Bar und Restaurant an Diskothek reihen, befindet sich das Heine Haus, wo der Schriftsteller Heinrich Heine geboren wurde. Die Düsseldorfer mögen es mir verzeihen, aber begeistert hat mich ihre Heimatstadt nicht wirklich.

Mein Fazit zur Flussreise mit der Ama Kristina

Zugegeben: Mir persönlich hätte es besser gefallen, wenn die Reise wie ursprünglich geplant nach Amsterdam und Rotterdam geführt hätte. Aber Corona hat dies verunmöglicht. Dafür habe ich nun Städte kennengelernt, die ich sonst wahrscheinlich eher nicht besucht hätte. Städte die ihre eigene Faszination haben und mit kulturellen Highlights zu begeistern vermögen. Für mich war es eine schöne und – wetterbedingt – sehr erholsame Flussreise.

Der Online Kreuzfahrten Spezialist e-hoi hat die Ama Stella (Schwesterschiff der Ama Kristina) für weitere Fahrten bis Ende Jahr von der amerikanischen Reederei Ama Waterways gechartert. Und ich kann Dir eine der 6-, 7- oder 10-tägigen Reisen ohne Einschränkung empfehlen (Informationen hier bei e-hoi). Das Preis-Leistungsverhältnis ist top, die Routen sind nicht die Null-Acht-Fünfzehn Strecken, aber gerade deshalb lohnenswert und die Crew der Ama Stelle ist sicherlich wie auf der Kristina äußerst freundlich und zuvorkommend.  An Bord unternimmt man alles damit die Sicherheit der Gäste jederzeit gewährleistet ist. So wie es Hotelmanagerin Antje Suckow bei der Begrüssung angekündigt hatte: „Sie sind gesund an Bord gekommen und wir werden alles dafür tun, damit Sie gesund wieder nach Hause kommen.“

Ist eine Flusskreuzfahrt in diesen schwierigen Zeiten sicher? Die Antwort gibt der Beitrag hier

Möchtest Du mehr über die Ama Kristina erfahren. Hier gibt es das Porträt

Hans Stieger, Stiegers Kreuzfahrt Tipps

Disclaimer: Wir bedanken uns bei e-hoi Schweiz für die Einladung zu dieser Flusskreuzfahrt. Meine Berichterstattung hat dies nicht beeinflusst.

 

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