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Flusskreuzfahrt ins Donau Delta mit der Amadeus Silver I

Auf dem Weg ins Donaudelta begegnet man der 40 Meter hohen Skullptur zur Erinnerung an den letzten Drakerkönig Decebal, der von Kaiser Trajan besiegt wurde (Bild Stieger)

Fast dreitausend Kilometer legt die Donau von Ihrer Quelle (hydrolytisch gesehen ist dies die Breg-Quelle und genau sind es 2’888 Kilometer) bis zum Schwarzen Meer zurück. 2’223 Kilometer davon habe ich an Bord der MS Amadeus Silver I zusammen mit 148 anderen Passagieren und 52 Crew-Mitgliedern zurück gelegt. Wir alle haben dabei eine schon fast unglaubliche, faszinierende Vielfalt einzigartiger Naturräume auf unserer Flusskreuzfahrt in’s Donau Delta erlebt.

Von Hans Stieger, Stiegers Kreuzfahrt Tipps

Zugegeben: Ich war vor der Buchung dieser Flusskreuzfahrt ins Donau Delta schon ein wenig skeptisch, ob das die richtige Reise für mich sein würde. Umso mehr, als ich wenige Tage vor dem Start noch einen Journalistenkollegen aus Wien an der AIDA Pressekonferenz getroffen habe, der mir ausführlich und breit von seiner ersten Schiffsreise ins Donau Delta erzählte. Der Herr war immerhin schätzungsweise so um die 65 Jahre jung und meinte: “Das war schon ziemlich speziell. Ich war mit Abstand der Jüngste Teilnehmer auf der Reise und fühlte mich wie auf einem Rentnerausflug.”
Nun denn, nach einigen Tagen auf der Amadeus Silver I von Rivage Flussreisen stelle ich fest, dass ich mit meinen 55 Lenzen einer der jüngsten Passagiere auf dem Schiff bin. Aber die Reise macht trotzdem riesig Spass und Freude und die meisten der anderen Teilnehmerinnen und Teilnehmer sind – wie man so schön sagt – jung geblieben.

Wäre die Welt ein Kreuzfahrt-Schiff – sie wäre friedlich

Auf der ausverkauften Amadeus Silver I (Baujahr: 2013) fahren wir von Passau (eigentlich Linz), über Wien, Budapest, Belgrad und den Nationalpark Eisernes Tor hinunter zum Schwarzen Meer. Mit an Bord sind 52 Crew-Mitglieder, die für das Wohl der Gäste an Bord sorgen. Die Crew-Mitglieder stammen aus etwas mehr als einem halben Dutzend verschiedenen Nationallitäten. Kreuzfahrt-Direktorin Simone Weidensee hat mit ihrer Aussage zweifellos recht: “Hier an Bord arbeiten viele Crew-Mitglieder der verschiedensten Nationalitäten, Sprachen und Religonen friedlich und ohne grosse Probleme gemeinsam zusammen. Wäre die Welt ein Kreuzfahrtschiff, sie wäre friedlich.” Wie wahr…

Durch zehn Länder und vier Hauptstädte in’s Donaudelta

In der Augustiner Kirche in Wien

In der Augustiner Kirche in Wien

Tag 1: Donau, Dunaj (Slowakei, Ukraine), Dunav (Kroatjen, Bulgarien, Serbien), Duna (Ungarn) und Dunarea (Rumänien, Moldawien): Die Donau trägt viele Namen auf ihrem Weg von Bayern ans Schwarze Meer. Mit ihren 2’888 Kilometern ist die Donau nach der Wolga (3’688 km) der zweitlängste Fluss Europas. Und zweifellos ist die Donau der beliebteste Fluss für Schiffsreisen in Europa. Die Donau fliesst auf ihrem langen Weg durch insgesamt zehn Länder: Deutschland, Österreich, Slowakei, Ungarn, Serbien, Kroatien, Bulgarien, Rumänien, die Ukraine und auf einer kurzen Strecke von gerade 570 Metern durch Moldawien. Dabei verbindet die Donau mit Wien, Budapest, Belgrad und Bratislava auch vier europäische Hauptstädte.
Unsere Kreuzfahrt hätte eigentlich in Passau – wo Donau, Inn und Ilz zusammenfliessen und der Stadt so manches Hochwasser bescheren – beginnen sollen. Da aber einige Tage zuvor ein Schiff auf der Donau verunglückte – und dadurch ein langer Rückstau entstand – mussten wir mit dem Bus weiter nach Linz fahren, wo uns die Amadeus Silver I erwartete. Das Einchecken ging rasch und zügig vonstatten und schon kurze Zeit später, wurden wir von Kreuzfahrt-Direktorin Simone Holly-Weidensee in der Lounge zu einigen allgemeinen Informationen und natürlich wichtigen sicherheitstechnischen Hinweisen begrüsst.

Tag 2/Wien: Einer ersten Nacht an Bord folgte schon ein erster Höhepunkt der Reise: Wien. Wien bietet unzählige kulturelle Highlights und Sehenswürdigkeiten, die auf einer zweistündigen Rundfahrt und einem einstündigen Rundgang natürlich bei weitem nicht berücksichtigt werden können. So ist der Wien-Besuch – für mich – eher mit einem negativen Touch verbunden. Viel zu kurz, viel zu wenig Zeit. Schade…. Aber Wien ist immer wieder eine Reise wert – auch “nur” als Städteflug oder vielleicht als Flusskreuzfahrt Passau-Wien.

Pferdegespann vor der Wiener Hofburg

Pferdegespann vor der Wiener Hofburg

Kaiserin Sisi brachte ein letztes Mal Glanz in die Wiener Hofburg

Immerhin haben wir eine der grossen Sehenswürdigkeiten der Stadt, die Wiener Hofburg besichtigen können – wenn auch nur von aussen. Die Wiener Hofburg wurde im 13. Jahrhundert als Teil der Stadtbefestigung erbaut und begleitete die Kaiser und Könige der Habsburger durch die Jahrhunderte ihrer Macht. Das Königshaus der Habsburger leuchtete – nach Jahren des Niedergangs – am 24. April 1854 nochmals so richtig auf. Damals heiratete der 23-jährige Kaiser Franz Joseph I., Herr über Österreich und später auch über Österreich-Ungarn (die K.u.k. Donaumonarchie), die erst 16-Jahre junge Sisi, Herzogin aus dem bayrischen Possenhofen. Er überschüttete seine Sommerliebe mit Geschenken und Diamanten. Doch Sisi schreibt nach der Hochzeit: ” Die Ehe ist eine widersinnige Einrichtung. Als fünfzehnjähriges Kind wird man verkauft und tut einen Schwur, den man nicht versteht und dann 30 Jahre oder länger bereut und nicht mehr lösen kann,” und erklärt weiter: “Ich bin erwacht in einem Kerker, und Fesseln sind an meiner Hand”. Und so leben sich die beiden auseinander. Franz Joseph I. widmet sich nur noch seinen Geschäften und seine Gemahlin ist nur noch auf Reisen. Als Sisi bei einem Spaziergang im September 1898 in Genf ermordet wird, verliert ihr Gemahl jegliches Interesse an der Hofburg und verwirft alle Pläne die Hofburg weiter auszubauen. Mit dem Verzicht von Kaiser Karl auf den Thron geht die Dynastie der Habsburger zu Ende. Bis zum heutigen Tage lebt die Wiener Hofburg aber als ihr Vermächtnis weiter. Sie erinnert mit ihren Museen, Denkmälern und auch als Sitz des österreichischen Bundespräsidenten an Glanz und Gloria der Habsburger.
Übrigens: Haben Sie gewusst, dass Wien in einer internationalen Studie aus dem Jahr 2011, in der die Lebensqualität in 221 internationalen Metropolen verglichen wurde, auf Platz 2 hinter Melbourne und vor Vancouver liegt?

Tag 3/Budapest: Eine der schönsten Perlen an der Donau ist zweifellos und ohne Übertreibung Budapest. Hier fliesst der Fluss mitten durch die Stadt umspült die Pfeiler der Kettenbrücke (die älteste von insgesamt neun Brücken, die die Stadtteile Buda und Pest verbinden) und fliesst am wunderschönen neugotischen Parlamentsgebäude vorbei. Budapest entstand 1873 durch die Zusammenlegung der beiden selbständigen Städte Buda und Pest.

Ein wunderschönes Gebäude, das Parlament in Budapest

Ein wunderschönes Gebäude, das Parlament in Budapest

Bau der Kathedrale der Heiligen Sava dauert ähnlich lange wie die der Sagrada Familia

Tag 4/Belgrad: Barcelona des Ostens nennt man die Stadt die wir heute besucht haben: Gemeint ist die Hauptstadt von Serbien Belgrad. Belgrad, was wörtlich übersetzt weisse Stadt heisst, wurde auf 15 Hügeln erbaut. Erschreckend: Noch immer sieht man die Spuren des Luftangriffs durch die NATO-Truppen. 1999 hatten die Streitkräfte die Stadt im Rahmen des noch immer schwelenden Kosovo-Konfliktes bombardiert. Vorbei am Tito-Museum und seiner Grabstätte erreichen wir das Wahrzeichen der Stadt, die Kathedrale der Heiligen Sava. Die Grundsteinlegung fand bereits 1939 statt, aber noch immer ist die von aussen wunderschöne Kathedrale nicht fertig. Irgendwie erinnert die Heilige Sava an die Sagrada Familia in Barcelona, die auch schon seit über 100 Jahren nicht beendet wurde. Nach einem Besuch der Belgrader Festung geht es wieder auf die Amadeus Silver I, wo am nächsten Tag der wohl imposanteste Teil der Flusskreuzfahrt bevorsteht.

Seit über 100 Jahren wird in der Kirche der Heiligen Sava gebaut und noch immer ist man nicht fertig

Seit über 100 Jahren wird in der Kirche der Heiligen Sava gebaut und noch immer ist man nicht fertig

 

Tag 5/Flusstag: Heute steht ein Flusstag, das heisst ein Tag an Bord ohne Landgang auf dem Programm. Gleichzeitig erwarten uns weitere Höhepunkte der Schiffsreise, die es nötig machen, schon am frühen Morgen aufzustehen. Die Fahrt durch das Eiserne Tor, den rumänischen Nationalpark ist ein faszinierendes Highlight mit einmaligen Landschaftsbildern, durch steile Schluchten mit breiten und engen Flussbuchten. Die Donau windet sich auf der 130 km langen Katarakten Strecke durch das Gebirge. Vorbei am mit 40 Meter Höhe grössten in Stein gehauen Gemälde Europas, dem Kazan (Erinnerung an den letzten Drakerkönig Decebal, der von Kaiser Trajan besiegt wurde) zur Trajanstafel – die dem römischen Kaiser Tranjan (98 – 117 n. Chr.) im Jahre 101 gewidmet wurde – zu den beiden Schleusen Djerdap 1 und 2. Insbesondere Djerdap 1 ist faszinierend. Unser Schiff, die Amadeus Silver I überwindet zusammen mit der MS Prinzessin Sisi von SE-Tours sagenhafte 34 Meter Höhendifferenz in den 310 Meter langen und 30 Meter breiten Kammern. Und selbstverständlich feiern Passagiere und Crew auch ein richtiges Schleusenfest mit Weisswürsten, Brezeln und Bier.

25’000 Menschen aus 17 Ortschaften wurden umgesiedelt

Bis zu seiner Entschärfung 1972 im Zusammenhang mit der Errichtung von Djerdap 1 galt dieser Donauabschnitt als gefährlichster auf der ganzen Reise. Ein Passieren ohne ortskundige Lotsen war nicht möglich. Anfangs wurden die Schiffe gar von Lokomotiven flussaufwärts gezogen. Der Bau des Stauwehrs zwischen Rumänien und Serbien hatte in der Bauphase ab 1964 zur Folge, dass 25’000 Menschen in 17 Orten umgesiedelt werden mussten. Die 12 Turbinen und Generatoren von Djerdap 1 produzieren jährlich 11’500 Millionen Kilowatt Stunden Strom.

Die 12 Turbinen und Generatoren von Djerdap 1 produzieren jährlich 11'500 Millionen Kilowatt Stunden Strom

Die 12 Turbinen und Generatoren von Djerdap 1 produzieren jährlich 11’500 Millionen Kilowatt Stunden Strom

Tag 6: Russe, Bulgarien: Bulgarien war zu Zeiten des Kommunismus das Silikon Valley des Ostens – doch dies ist Vergangenheit. In den letzten Jahren haben viele Einheimische das Land verlassen. Die Bevölkerung ist von 9 auf heute noch 7 Millionen Einwohner geschrumpft und es gibt sehr viele entvölkerte Regionen. In Svischtov, einer kleinen Stadt in Bulgarien, erreicht die Donau ihren südlichsten Punkt. Hier verlasen wir die Amadeus Silver I um ein weiteres Uneso-Weltkulturerbe zu besichtigen: Die Felsenkirchen von Ivanovo (12. bis 15. Jh). Nach einem kleinen Aufstieg erreichen wir die bezaubernde Kirche (nur eine ist öffentlich zu besichtigen) und bewundern die wunderschönen Fresken in der Felsenkirchen der Jungfrau Maria. Mit einem Abstecher nach Russe, der mit 155’000 Einwohnern fünftgrössten Stadt in Bulgarien, endet ein weiterer Ausflug. Besonders schön ist die Dreifaltigkeitskirche (1764) mit ihren prächtigen Ikonostasen und Fresken. Zufällig können wir hier gleich einer Taufe beiwohnen.

wunderschönen Fresken in der Felsenkirchen der Jungfrau Maria

Wunderschönen Fresken in der Felsenkirchen der Jungfrau Maria

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Highlight der Kreuzfahrt: Ankunft im Donau Delta

Tag 7: Ankunft bei Punkt 0 der Donau: Heute ist das absolute Highlight der Flusskreuzfahrt angesagt, das Donau Delta. Für die meisten der 180 Passagiere auf der Amadeus Silver I ist das Donau Delta sicher der Hauptgrund für die Reise überhaupt.  Nach 2’223 Kilometern auf dem Schiff von Rivage Flussreisen sind wir heute am Punkt 0 unserer Reise angekommen. Punkt 0 deshalb, weil die Donau der einzige Fluss ist, der von Ost nach West verläuft. Die Donau verläuft sich hier in drei Arme, den Chilia-, Sulina- und den Sfantu-Gheorghe-Arm im Süden. Das riesige Biosphärenreservat mit 6’000 km2 Fläche teilen sich Rumänien zu rund 80 % und die Ukraine mit gut 20 %. Seit 1991 ist es zu 72 % durch die Unesco geschützt. Das Delta ist eine faszinierende und beeindruckende Region mit fast 400 Seen, einem Labyrinth von Kanälen und vorallem einem unberührten Reich für viele Tiere. Im Donaudelta leben alleine acht verschiedene Reiherarten, 300 Vogelarten, aber auch Wildkatzen, Wölfe, Wildschweine, Fischotter, Füchse und 100 verschiedene Fische. Selbstverständlich feiern wir die Ankunft im Donaudelta mit einem Glas Sekt. Im riesigen Gebiet des Donaudelta wohnen noch knapp 15’000 Einwohner (3.5 Einwohner je Quadratkilometer), wobei die meisten von der Forst- und Landwirtschaft leben.

Ein spannender Ausflug mit kleinen Booten führt uns direkt ins Herz des Donaudeltas. Ausgangspunkt ist das kleine Sfantu Gheorghe mit knapp 1’000 Einwohnern und einer Arbeitslosenquote von über 30 %. Vor fünf Jahren haben sich einige Einheimische zu einer Kooperative zusammengeschlossen und bieten heute “Safaris” ins Delta an. Mit viel Geschick und Wissen führen uns die Guides zu Ruhe und Stille in die hintersten Ecken des Donaudeltas und zum Nebunu See. Leider ist der Wunsch von Kreuzfahrtdirektorin Simone Weidensee nicht ganz in Erfüllung gegangen. Sie hatte bei ihrer Frühlingskreuzfahrt ins Delta allen Pelikanen mitgeteilt, dass sie im September nochmals kommen würde uns sie doch bitte warten sollten. Aber leider haben wir nur ganz wenige Pelikane gesehen. Trotzdem: Die Safari ins Delta war ein absolutes Highilight und die wunderschöne Natur wird uns noch lange in Erinnerung bleiben.

Ankunft im Donau Delta an Punkt 0

Ankunft im Donau Delta an Punkt 0

Die Ankunft im Donau Delta muss natürlich auf der Amadeus Silver I gefeiert werden

Die Ankunft im Donau Delta muss natürlich auf der Amadeus Silver I gefeiert werden

300 Vogelarten leben im Donau Delta

300 Vogelarten leben im Donau Delta

300 verschiedene Vogelarten leben im Donau Delta

Tag 8/Katamaranfahrt im Donaudelta/Tulca: Heute morgen weint der Himmel. Angesagt ist eine Katamaran-Fahrt ins Donau Delta. Leider regnet es aber zum ersten Mal, wenn auch nur ganz leicht. Und nach der Hälfte der Fahrt in die faszinierenden Schilfauen in der beeindruckenden Welt aus Seen, Lagunen und Kanälen ist es auch schon wieder vorbei und die ersten Sonnenstrahlen lachen uns an. An wunderschönen, romantischen Seerosenfeldern (leider blühen diese nicht mehr) vorbei, sind wir auf der Suche nach einigen der über 300 im Donau Delta lebenden Vogelarten. Aber leider sind die meisten davon schon Richtung Süden weitergezogen, sodass wir nur gerade einen einzigen Pelikan sehen und das auch nur aus weiter Ferne. Zu den Vogelarten im Donau Delta zählen unter anderem Fischreiher, Kormoran, Stelzenräumer, Fischadler, Seeadler, Rosa- und Krauskopfpelikan, aber auch 150 verschiedene Fischarten.

Sfantu Gheorghe im Donau Delta mit knapp 1'000 Einwohnern und einer Arbeitslosenquote von über 30 %.

Sfantu Gheorghe im Donau Delta mit knapp 1’000 Einwohnern und einer Arbeitslosenquote von über 30 %.

Auf unserer Safari von Sfantu Gheorghe ins Donau Delta begegnen wir zahlreichen Fischern

Auf unserer Safari von Sfantu Gheorghe ins Donau Delta begegnen wir zahlreichen Fischern

5 Mrd. US-Dollar für zweitgrösstes Gebäude der Welt in Bukarest

Tag 9/Bukarest: Paris des Ostens wird die Stadt wegen ihres riesigen Boulevards auch genannt. Dieser verbindet den Arcul de Trimpf (dem Pariser Triumphbogen nachempfunden) mit dem heutigen Parlamentspalast, oder ehemaligen Palast des Volkes. Dieser gigantische Palast ist nach dem Pentagon in Washington das zweitgrösste Gebäude der Welt. Der grösste – von insgesamt 1’100 Räumen – Saal des Gebäudes ist sagenhafte 2’200 Quadratmeter gross. Für den Bau des Palastes liessen der damalige Diktator Ceausescus und seine Frau 40’000 Menschen umsiedeln und zahlreiche historische Gebäude der Altstadt zerstören. Das Haus des Volkes kostete sagenhafte 5 Mrd. US-Dollar. Bukarest hat zahlreiche Sehenswürdigkeiten die einen Besuch der rumänischen Hauptstadt lohnen, darunter die dem Heiligen Nikolaus gewidmete russisch-orthodoxe Kirche mit ihren Zwiebeltürmen. Hier treffen wir zufällig auch auf den Patriarchen, der russisch-orthodoxen Kirche. Eines kann ich definitiv über Bukarest verraten: Ich hatte ein eher negatives Bild von dieser Stadt, kann sie aber wirklich jedermann empfehlen. Das Paris des Ostens ist definitiv eine Flussfahrt oder einen Städteflug wert.

Der gigantische Parlaments-Palast in Bukarest ist nach dem Pentagon in Washington das zweitgrösste Gebäude der Welt mit über 1'100 Räumen (Bild Stieger)

Der gigantische Parlaments-Palast in Bukarest ist nach dem Pentagon in Washington das zweitgrösste Gebäude der Welt mit über 1’100 Räumen (Bild Stieger)

Vor der dem heiligen Niklaus gewidmeten Kirche treffen wir zufällig den Patriarchen der russisch-orthodoxen Kirche

Vor der dem heiligen Niklaus gewidmeten Kirche treffen wir zufällig den Patriarchen der russisch-orthodoxen Kirche

Tag 10/Flusstag: Heute bleibt uns ausgiebig Zeit die Amadeus Silver I und die schönen Landschaften zu geniessen.

Kapitän der Amadeus Silver I

Kapitän der Amadeus Silver I

Tag 11/Novi Sad: Nach der Hauptstadt Belgrad legen wir heute zum zweiten Mal in Serbien an. Novi Sad ist der Hauptort der Region Wojwodina und mit etwas über 360’000 Einwohnern auch Universitätsstadt. 1999 zerstörten NATO-Bomben die drei Brücken der Stadt, die aber sechs Jahre später wieder aufgebaut wurden.

Wunderschönes Gebäude in Novi Sad

Wunderschönes Gebäude in Novi Sad

Tag 12/Puszta: Ein weiter Höhepunkt der Flusskreuzfahrt steht heute auf dem Programm, die Ungarische Puszta. Puszta bedeutet Wüste, kahl oder verlassen. Die ungarische Steppe sah aber nicht immer so aus, sondern war zu frühen Zeiten von dichten Wäldern bedeckt. Die Osmanen benötigten das Holz für ihre Festungen. Erst im 19. Jahrhundert wurden Bewässerungsanlagen eingerichtet, so dass man die Puszta wieder als Weideland anlegen konnte. Die Hortogaby-Puszta östlich der Teiss ist UNSESCO-Welterbe. Geschichte, Folklore, Reiterkunst und das originelle Paparika-Museum mit der 81-jährigen Chefin erwartete uns ins Kalocsa.

Kreuzfahrtdirekton Simone Weidensee (rechts) mit der 81-jährigem Hüterin über das Paprika

Kreuzfahrtdirekton Simone Weidensee (rechts) mit der 81-jährigen Hüterin über das Paprika

Pferde-Akrobatik in der Ungarischen Puszta (Bild Stieger)

Pferde-Akrobatik in der Ungarischen Puszta (Bild Stieger)

 

Tag 13/Bratislava.  Die Hauptstadt der Slowakei, liegt nur gerade 60 Kilometer von Wien entfernt. Die Stadt am Fuss der kleinen Karpaten hiess in der Zeit der Donaumonarchie Pressburg. Weithin sichtbar über die Stadt trohnt die majestätische Burg mit ihren vier Türmen. 1811 wurde die Burg durch einen Brand zerstört und erst 1953 wieder aufgebaut.

Die Burg, die hoch über der Stadt auf einem Hügel thront, ist das dominierende Wahrzeichen Bratislavas (Bild Stieger)

Die Burg, die hoch über der Stadt auf einem Hügel thront, ist das dominierende Wahrzeichen Bratislavas (Bild Stieger)

Der berühmteste Kanalarbeiter der Welt "wohnt" in Bratislava

Der berühmteste Kanalarbeiter der Welt “wohnt” in Bratislava

Tag 14/Stift Melk: Langsam aber sicher geht unsere Flusskreuzfahrt mit der Amadeus Silver I ins Donau Delta und zurück zu Ende. Heute steht noch ein Besuch im Benediktinerklosters Melk auf dem Programm. In der beeindruckenden Benediktinerabtei kommt man der weltlichen und geistlichen Geschichte der Mönche näher. 100’000 wertvolle Bücher und 2’000 Handschriften beherbergt die Bibliothek des Stifts Melk. Die Stiftskirche zählt mit den wundervoll geschnitzten Beichtstühlen und den faszinierenden Deckengemälden zu den schönsten heiligten Stätten die ich je gesehen habe.

Die Kirche im Stift Melk ist eine der schönsten heiligen Stätten die ich je gesehen habe (Bild Stieger)

Die Kirche im Stift Melk ist eine der schönsten heiligen Stätten die ich je gesehen habe (Bild Stieger)

Tag 15: Und schön heisst es wieder Abschied nehmen von der Crew der Amadeus Silver I und Kreuzfahrt-Direktorin Simone Holly-Weidensee. Die Euro-Busse bringen uns sicher wieder zurück in die Schweiz

Fazit der Flusskreuzfahrt ins Donau Delta

Was bleibt nach zwei Wochen Flussreise in einer der schönsten Flusslandschaften der Welt und fast 4’500 gefahrenen Kilometern? Unzählige tolle Erlebnisse und Eindrücke, geprägt von einer einmaligen Natur, wundervollen Landschaften, aber auch Städten und Regionen, die sonst eher nicht auf dem Programm einer Reise stehen.

Pluspunkte

Die Amadeus Silver I ist ein tolles Schiff auf 5-Sterne-Niveau mit einer sehr freundlichen und zuvorkommenden Crew. Perfekt organisierte Ausflüge mit aufgestellten, kompetenten Reiseleiterinnen und Reiseleitern. Eine Kreuzfahrt-Direktorin die sich jederzeit um alle Probleme und Problemchen der Passagiere kümmerte und am täglichen Info-Cocktail mit viel Charme und Fachwissen über die nächste Destination informierte.

Minuspunkte

Ein Minuspunkt auf dieser Reise war die Küche. Nach meiner nun dritten Flusskreuzfahrt mit Rivage Flussreisen habe ich das Essen an Bord auf den bisherigen Flussfahrten definitiv anders kenenngelernt. Das Essen auf der Amadeus Silver I entspricht leider nicht einem 5-Sterne-Schiff, sondern eher einem Coop oder Migros Restaurant (die Küchenchefs dieser Betriebe mögen mir dies verzeihen). Dass wir dann noch täglich zwei Stunden und länger warten mussten bis das Dessert serviert wurde (bei 4 Gängen) sorgte für weiteren Unmut unter den Passagieren. Nachdem die Gäste am drittletzten Tag das erneut sehr späte Eintreffen des Hauptganges mit spontanem Applaus quittierten, schaffte es die Küchenbrigade an den beiden letzten Tagen der Schiffsreise doch anders. Da wurde das Abendessen sehr zügig und in einer vernünftigen Zeit serviert. Beim Essen muss Rivage Flussreisen das Ruder schnell rumreissen, sonst ist das gute Renommee des Unternehmens ganz schnell nicht mehr ganz so gut. Und die Gäste unterscheiden bekanntlich nicht, ob es sich um ein Lüftner Schiff (wie es die Amadeus Silver I ist) oder ein Flussschiff der Emerald Flotte von Rivage handelt. Für sie ist dann einfach Rivage nicht mehr erste Wahl. Diese Minus-Punkte lassen sich aber definitiv beheben und so freue ich mich auf die nächste Reise mit einem der 13 (ab  2017 sind es mit der Amadeus Provence sogar 14) Amadeus Flusskreuzfahrtschiffe.

Hans Stieger, Stiegers Kreuzfahrt Tipps

Disclaimer: Wir bedanken uns für die freundliche Einladung zu dieser Flusskreuzfahrt bei Rivage Flussreisen. Meine Berichterstattung hat dies nicht beeinflusst

Auf Wiedersehen wunderschönes, faszinierendes Donau Delta (Bild Stieger)

Auf Wiedersehen wunderschönes, faszinierendes Donau Delta (Bild Stieger)

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