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Ätna beherrscht die Silhouette Siziliens an der Ostküste

Nur noch die Spitze des Hauses ragt aus den Lavamassen des Ätna

Der Ätna ist nicht nur der grösste Vulkan Europas, er ist auch gleichzeitig einer der weltweit aktivsten. Aktuell ist der Vulkan 3‘320 Meter hoch, dies ändert sich aber je nachdem wie sich die Krater bei einem Ausbruch verändern. Unser Schiff, die Celestyal Crystal, hat nicht wie die meisten Schiffe die Sizilien besuchen in Neapel oder Messina angelegt, sondern in Catania. Die kleine Stadt zieht ihre Besucher vor allem durch den Dom aus dem 11. Jahrhundert (wo der bekannte Komponist Vincenzo Bellini begraben liegt), prächtige Barockbauten und dem Wahrzeichen der Stadt, dem Fontana dell‘Elefante in ihren Bann.

Von Hans Stieger, Stiegers Kreuzfahrt Tipps

Sizilien, was kommt einem da wohl zuerst in den Sinn? Mafia, Gangster, Morde. Aber das ist natürlich nicht Sizilien. Sizilien, das sind vor allem prachtvolle Städte und Bauten, schöne Landschaften und viele, viele Sehenswürdigkeiten. Sizilien besteht aus neun Provinzen in denen gut fünf Millionen Menschen leben. Sizilien ist aber auch das Land der Katastrophen, vor allem durch den Vulkan Ätna (oder auf Italienisch Etna) hervorgerufen, der die Ostküste beherrscht. Im Lauf der Jahrhunderte hat der Vulkan sehr oft Feuer, Asche und Lava verstreut und dabei viel Leid über Land und Leute gebracht.

Obwohl der Vulkan immer mal wieder Feuer und Asche speit, ist er natürlich die Touristenattraktion schlechthin auf Sizilien. Das ist auch mit ein Grund, weshalb sogar eine Luftseilbahn von 2’000 Meter über Meer bis La Montagnola auf 2’500 Meter hinauf führt. Von dort geht es dann allerdings nur noch mit Geländewagen zum unteren Rand des Kraters, zum Torre del Filosofo auf gut 3‘000 Metern. Wer noch weiter hinauf möchte, kann dann auch noch zu Fuß bis weit hinauf zum Gipfel.

Ganz so weit hinauf sind wir dann doch nicht gegangen, dafür hätte auch die Zeit gar nicht gereicht. Über die 1983 gebaute Strasse passieren wir auf gut 800 Metern über Meer die letzte bewohnte Ortschaft Nicolosi. Dann geht es vorbei an Weingärten, Zitrusfrüchten, Oliven, Palmen und schönen Tälern, die einst ganz mit Lava bedeckt waren. Weiter hinauf zum Cretere Silvestri (aus diesem Krater gab es 2003 den letzten grossen Ausbruch) auf rund 1’950 Meter über dem Meer. An der malerischen Strada dell’Etna haben wir noch Pistazien, Kakteen, Agaven, Ginster, Pinien und Mandelbäume entdeckt, ganz oben liegt fast nur noch erstarrte Lava. Aus rund 250 kleinen Kratern soll man heiße Dämpfe sehen, mitunter soll auch Lava herausströmen.

Ätna ist weniger gefährlich als der Vesuv

Der Ätna ist 600‘000 Jahre alt und zählt damit trotzdem zu den jüngsten Vulkanen weltweit. Die Lebenserwartung des Ätna beträgt bis zu zwei Millionen Jahre, somit dürfte die Bevölkerung rund um den Vulkan noch einige Jahre mit einer gewissen Unsicherheit eines Ausbruchs leben müssen. Wie uns Reiseleiterin Giovanna erklärte, müsse man aber vor einem aktiven Vulkan wie dem Ätna weniger Angst haben, als beispielsweise vor einem schlafenden Vulkan wie dem Vesuv. Dieser sei seit 1942 nicht mehr ausgebrochen, weshalb Wissenschafter vermuten, dass in absehbarer Zeit eine Eruption bevorstehen könnte.

Letzter Ausbruch des Ätna im Februar 2017

Der Ätna ist zwischen 3‘200 und 3‘350 Meter hoch – dies verändert sich aufgrund der Ausbrüche immer wieder. Der Vulkan kommt seit Jahrhunderten nicht zur Ruhe und treibt immer mal wieder sein Unwesen. Der schlimmste Ausbruch fand 1669 statt, als die Lavamassen Catania verschütteten (das neue Catania wurde denn auch auf den Lavamassen des damaligen Ausbruchs wieder aufgebaut). Aber auch in den letzten Jahren kam es immer mal wieder zu Ausbrüchen, zuletzt 2014, 2015 und im Februar 2017. Sizilien hatte aber auch andere Katastrophen zu bewältigen, die nicht durch den Ätna ausgelöst wurden. So zerstörten Erdbeben 1693 Catania fast vollständig und 1908 wurde Messina zum grössten Teil in Trümmer gelegt.

5‘000 Kammergräber und Madonnenbild das Tränen vergiesst

Was bietet Sizilien ausser dem Ätna? Unzählige Sehenswürdigkeiten, die den Rahmen dieses Beitrages sprengen würden. Und doch seien einige erwähnt: Im Dom von Catania liegt die Grabstätte des Komponisten Vincenzo Bellini (1801-1835). Im Festland von Sykarus liegt das Heiligtum Santuario della Madonna delle Lacrima mit einer 94 Meter hohen Träne. Die Statue erinnert an die Tränen, die ein Madonnenbild 1953 während fünf Tagen vergossen haben soll. Das Teatro Greco zählt zu den am besten erhaltenen Theatern ausserhalb von Griechenland und ist mit 15’000 Plätzen auch eines der grössten. Über 5’000 in den Fels gehauene Kammergräber sind im UNESCO-Weltkulturerbe, den Felswänden in Nekropolis von Pantalica zu bestaunen. Und schliesslich lohnt natürlich auch ein Besuch im zauberhaften Taormina, der im 4. Jahrhundert von Siedlern aus Naxos hoch auf einem Küstenfelsen erbauten Stadt. Sizilien bietet aber nicht nur etwas für’s Auge, sondern auch für den Gaumen. Die Küche ist durch griechische, spanische und arabische Einflüsse geprägt und damit äusserst vielfältig und abwechslungsreich. Kaninchen an süsssaurer Sauce, Teigwaren mit Sardinen, Trauben und Pinienkernen oder Schnitzel an Marsalaweinsauce sind nur drei erwähnenswerte Beispiele. Du siehst: Es gibt viele sehr gute Gründe für Ferien oder auch nur einen kürzeren Besuch auf der vom Mittelmeer, dem Ionischen Meer und dem Thyrrhenischen Meer umgebenen Insel Sizilien.

600‘000 Jahre alt soll der Ätna schon sein und gilt doch als junger Vulkan

Auch dieser Hund fühlt sich offensichtlich auf den Lavasteinen des Ätna wohl (Bilder Stieger)

2003 ist der Catri Silvestri des Ätna zum letzen Mal ausgebrochen

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0 Antworten

  1. […] der Kreuzfahrt, führte ein Ausflug zum 600‘000 Jahre alten, grössten und noch immer aktiven Vulkan Europas Ätna. Die erkalteten Landschaften beim Silvestri-Krater bilden eine bizarre und auch beeindruckende […]

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