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„Stundenlöhne von unter 2 Dollar sind eine Lüge“, nervt sich MSC-Boss Vago

Pierfrancesco Vago, MSC Cruises Executive Chairman (Foto MSC Kreuzfahrten)

Pierfrancesco Vago, Executive Chairman des Schweizer Kreuzfahrt Riesen MSC Cruises, wehrt sich im Interview gegen Vorwürfe, die Crew müsste 90 Stunden pro Woche arbeiten und erhielte weniger als 2 Dollar Lohn pro Stunde. Er relativiert die Umweltauswirkungen der Branche, hofft bis 2050 CO2-neutral zu fahren und gibt sich zuversichtlich bereits 2022 wieder schwarze Zahlen zu schreiben.

Mit aktuell 19 Kreuzfahrtschiffen, 23‘000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und einem Vor-Corona-Umsatz von 3.2 Milliarden Euro ist MSC Cruises aktuell die Nr. 3 in der weltweiten Kreuzfahrt. Hinter Carnival Cruises und Royal Caribbean, aber vor Norwegian Cruise Line. Die Reederei mit Sitz in Genf wird von Pierfrancesco Vago geleitet. Dieser traf sich mit Benjamin Weinmann und Stefan Ehrbar von CH Media am Firmensitz zum grossen Interview.

Bau und Planung eines Kreuzfahrtschiffs dauern sechs Jahr

Im Interview verrät MSC Executive Chairman Vago, dass die Planung und der Bau eines neuen Kreuzfahrtschiffs sechs Jahre dauern würde und der Kreuzer danach rund 30 Jahre auf den Weltmeeren unterwegs sei. Dies bedeute in Konsequenz, dass man heute überlegen müsse, was die Leute im Jahr 2050 mögen würden. „Und dies in einer Zeit, in der alle sechs Monate ein neues Smartphone rauskommt“, so Vago.

Vago spricht sich gegen Impfpflicht an Bord der MSC Kreuzfahrtschiffe aus

Der MSC-Chef spricht sich aktuell gegen eine Impflicht an Bord seiner Schiffe aus und sagt: „Wir sind eine Kreuzfahrt Firma für Familien. Ich selbst habe Kinder. Und ich bringe es nicht übers Herz, nur Geimpfte an Bord zu lassen. Ich müsste viele Familien ablehnen. Zudem waren wir die erste grosse Kreuzfahrtlinie, die ein eigenen Covid-Protokoll hervorgebracht hat. Wir setzten es in die Tat um und beförderten seit August letzten Jahres zehntausende Gäste völlig sicher.“ Vago sagt aber auch klar und deutlich, dass die Pandemie nach wie vor vorhanden sei und sich MSC den lokalen Märkten anpassen würde. Will heissen: Wenn in Nordamerika nur Ungeimpfte an Bord dürften, so würde MSC selbstverständliche diese Regeln auch einhalten.

Keine konkrete Antwort gibt Pierfranceso Vago auf die Frage, was Corona die Reederei bisher gekostet habe. Er erklärt nur: „Wie alle Kreuzfahrtfirmen haben wir eine Menge Geld verbrannt. Aber wir haben niemanden entlassen.“ Bezüglich der Zukunft äussert er sich vorsichtig optimistisch. In diesem Jahr werde man zweifellos noch Verluste schreiben, aber für 2022 ist er optimistisch gestimmt.

Kreuzfahrtindustrie ist sauberer als viele vermeintlich glauben zu wissen

Pierfrancesco Vago versucht im Interview auch den Vorwurf zu entkräften, die Kreuzfahrtindustrie sei ein grosser Verursacher des weltweiten CO-2 Problem. So werden 90 Prozent aller Güter via Wasser transportiert. Der Anteil an den globalen CO2-Emissionen der Schifffahrtsindustrie beträgt 3 Prozent. Und von diesen 3 Prozent sind es gerade mal 2 Prozent, die von Kreuzfahrtschiffen stammen. Vago sagt: „Mein erklärtes Ziel ist es, dass es weniger umweltschädlich sein wird, auf unseren Schiffen zu sein als zu Hause in der Wohnung zu bleiben.“

Löhne von 2 Dollar pro Stunde sind eine Lüge

Sichtlich genervt reagiert MSC-CEO Pierfrancesco Vago auf die Kritik an schlechten Arbeitsbedingungen an Bord. Matrosen müssten teils bis zu 90 Stunden pro Woche arbeiten und dies zu Stundenlöhnen unter 2 Dollar. Vago erwidert: „Das ist eine Lüge, das ist Ignoranz. Unsere Branche ist transparent, fair und sehr reguliert über die internationale Arbeitsorganisation und andere Stellen. Und unsere Angestellten erhalten gute Unterkünfte an Bord. Mein Motto ist simpel: Happy Crew, happy ship.“ Auf das Nachhaken der Journalisten, wieviel die Schiffsangestellten denn verdienen würden gibt sich Vago wortkarg und meint: „Sie verdienen vergleichsweise sehr gut.“

Greta Thunberg als Markenbotschafterin für Explora Journeys?

Seit Jahren ist Sophia Loren Taufpatin aller Kreuzfahrtschiffe von MSC und sie wird dies auch in Zukunft bleiben, versichert Vago. Anders sieht es bei den ab 2023 geplanten neuen, luxuriösen, kleinen MSC Schiffen der Marke Explora Journeys aus. Dort könnte jemand anders Markenbotschafterin werden. Auf die Frage der Journalisten ob dies Greta Thunberg sein könnte, antwortet Vago vielsagend mit: „Vielleicht. Denn vielleicht werden wir eines Tages mit emissionsfreiem Wasserstoff fahren. Und wir wollen bis 2050 CO2-neutral sein. Das ist uns ernst.“

Das ausführliche Interview mit Pierfrancesco Vago findet Du unter anderem hier in der Limmattaler Zeitung

1 Antwort

  1. Man sollte sich nicht nur wehren, sondern mal offen über die Löhne reden. Wenn man nichts zu verstecken hat kann man ja auch offen kommunizieren.

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