Die Nachricht sorgt für Aufsehen im Schweizer Gesundheitswesen: Die Mediterranean Shipping Company (MSC), weltweit bekannt als grösste Reederei für Containerschiffe und mit MSC Cruises als viertgrösstem Anbieter im Kreuzfahrtgeschäft, übernimmt die renommierte Privatklinikgruppe Hirslanden. Dies berichtet die Handelszeitung und bezieht sich auf Informationen aus dem Wirtschaftsportal «L’Agefi» sowie interne Mitteilungen und Börsenmeldungen aus Südafrika.
Hinter MSC steht Diego Aponte (53), ein Mitglied der sehr wohlhabenden Familie Aponte aus Genf. Mit einem Vermögen von rund 24 bis 25 Milliarden Franken zählt die italienisch-schweizerische Familie zu den finanzstärksten in der Schweiz, auf Platz vier der 300 Reichsten im «Bilanz»-Ranking. Trotz ihres enormen Einflusses bleibt die Familie äusserst verschwiegen, Details zu ihren Aktivitäten ausserhalb der Reederei sind selten öffentlich. Jüngst war Alexa Aponte, Diegos jüngere Schwester, in den Schlagzeilen, denn sie wurde in den Verwaltungsrat von Rolex gewählt, wie die Handelszeitung zuerst berichtete.
MSC übernimmt die Hirslanden-Gruppe in der Schweiz
Die Übernahme von Hirslanden ist Teil einer strategischen Neuordnung im Gesundheitssektor. Bisher gehört Hirslanden zum internationalen Mediclinic-Konzern, der 2022 gemeinsam von MSC und der südafrikanischen Rupert-Holding Remgro, im Besitz des Milliardärs Johann Rupert (75), für 4,3 Milliarden Franken übernommen wurde. Nun planen diese Schwergewichte eine Aufteilung: MSC übernimmt die Hirslanden-Gruppe in der Schweiz, während Remgro die südafrikanischen Klinikaktivitäten übernimmt. Ziel ist es, die Geschäfte klar nach Heimatmärkten zu trennen.
Vorerst keine Auswirkukngen auf die 11’000 Angestellten
Für die über 11’000 Angestellten und mehr als 2’500 mitwirkenden Ärztinnen und Ärzte von Hirslanden sowie die Patientinnen und Patienten bedeutet dies keine sofortigen Veränderungen. Die Verantwortlichen betonen, dass «die Interessen der Mitarbeiter sorgfältig berücksichtigt» werden und «Kontinuität und Stabilität» gewährleistet bleiben. Hirslanden ist mit 16 Kliniken in 9 Kantonen sowie verschiedenen OP-Zentren und spezialisierten Instituten ein bedeutender Akteur im Schweizer Gesundheitswesen. Finanziell präsentiert sich die Gruppe robust, mit einem Umsatz von 930 Millionen Franken und einem Gewinn von 122 Millionen Franken im ersten Halbjahr. Die Verträge zur Übernahme sollen im ersten Quartal 2026 unterzeichnet werden, die vollständige Übergabe ist bis Ende 2026 geplant.
Diese Entwicklung zeigt, wie ein Unternehmen aus der Schifffahrts- und Kreuzfahrtbranche sein Engagement auf einen wichtigen Gesundheitsmarkt ausdehnt. Die zukünftige Führung durch die Familie Aponte könnte spannende Impulse für die Weiterentwicklung der Klinikgruppe bedeuten, während der Standort Zürich und die bewährte Unternehmenskultur von Hirslanden weiterhin zentrale Rollen spielen dürften.
